Altbier-Hersteller Diebels muss Stellen abbauen – Hälfte der Mitarbeiter betroffen

Schwere Zeiten für die Brauerei Diebels: Aufgrund des schrumpfenden Biermarktes muss der Konzern Stellen abbauen und seine Kapazität verringern. Fast die Hälfte der Mitarbeiter ist von der geplanten Restrukturierung betroffen.
Bierflaschen von Diebels stehen in Recklinghausen auf einem Küchentisch. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat ihre Mitglieder zu Warnstreiks bei den Brauereien Beck's, Hasseröder und Diebels aufgerufen. Foto: Marcel Kusch/dpa
Bierflaschen von Diebels stehen in Recklinghausen auf einem Küchentisch. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat ihre Mitglieder zu Warnstreiks bei den Brauereien Beck's, Hasseröder und Diebels aufgerufen. Foto: Marcel Kusch/dpa

Mit einem Kapazitäts– und Stellenabbau will die Brauerei Diebels auf den schrumpfenden Biermarkt reagieren. Wie die deutsche Tochter des Brauriesens Anheuser-Busch InBev am Mittwoch (30. August) mitteilte, soll eine der beiden Abfülllinien der Brauerei in Issum außer Betrieb genommen werden. Die geplante Restrukturierung, die auch vor dem Hintergrund der gestiegenen Kosten erfolge, betreffe rund die Hälfte der Mitarbeiter der Brauerei. Der Umbau sei sowohl notwendig als auch unaufschiebbar für den Erhalt des Standortes, betonte ein Sprecher des Unternehmens.

Ziel sei es, mit Belegschaft und Betriebsrat den Stellenabbau möglichst sozialverträglich zu gestalten. Die Strukturveränderungen sollen ab dem Jahr 2024 wirksam werden. Wie viele Stellen genau gestrichen werden sollen, sagte der Sprecher nicht. Diebels hat nach seinen Angaben etwa 150 bis 200 Mitarbeiter. In Issum wird neben DiebelsAltbier auch Pils der Marke Becks abgefüllt.

Diebels betreibt mehrere Braustandorte in ganz Deutschland

Die Altbier-Brauerei Diebels war 2001 von der belgischen Interbrew-Gruppe übernommen worden, die inzwischen zum heutigen Weltmarktriesen Anheuser-Busch InBev gewachsen ist. Für Interbrew war die Diebels-Übernahme 2001 der Einstieg in den deutschen Biermarkt, der unter anderem die Übernahme des Bremer Brauhauses Beck & Co folgte. Diebels stellte bei der Übernahme mit rund 400 Mitarbeitern eine Jahresmenge von etwa 1,5 Millionen Hektoliter Altbier her.

Anheuser-Busch InBev verfügt in Deutschland den Angaben zufolge über vier Braustandorte. Neben Bremen und Issum ist das vor allem der Standort München, an dem Biere der Marken Franziskaner, Spaten und Löwenbräu hergestellt werden. Außerdem gehört in Sachsen-Anhalt der Standort Wernigerode mit der Marke Hasseröder zu der Gruppe. An den vier deutschen Standorten sind insgesamt rund 2300 Mitarbeiter tätig.

dpa