Nach über 70 Jahren: Kopf vom Kölner Dom kehrt aus den USA zurück

Ein am Ende des Zweiten Weltkriegs abgeschossener Skulpturenkopf vom Kölner Dom ist nach mehr als 70 Jahren zurückgekehrt. Der Dombaumeister zeigt sich über die Rückkehr des Kopfes sehr überrascht.
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Der Kölner Dom im Winter. Foto: Shutterstock.com / Diego Grandi
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Der Kölner Dom im Winter. Foto: Shutterstock.com / Diego Grandi

Gut Ding will Weile haben: Nach mehr als 70 Jahren ist ein am Ende des Zweiten Weltkriegs abgeschossener Skulpturenkopf vom Kölner Dom zurück in die Stadt gekehrt. Dombaumeister Peter Füssenich berichtete am Montag (16. Oktober), dass während der zehnjährigen Restaurierung des Michaelsportals eine Kunsthistorikerin aus den USA angerufen habe. Sie berichtete, sie hätte etwas, was mit dem Dom zu tun habe, und wolle mal vorbeikommen. Bei ihrem angekündigten Besuch überreichte sie einen handtellergroßen Originalkopf.

Skulpturenkopf kam zum richtigen Zeitpunkt zurück nach Köln

Wie sich herausstellte, war es der Kopf eines römischen Soldaten, der gerade in diesem Moment restauriert wurde. „Dann sind wir in einer Prozession mit diesem Kopf hierhingekommen und haben die Dame den Kopf aufsetzen lassen, und es war ganz klar, der Kopf war damals hier abgeschossen worden“, schilderte Füssenich. Ein in Deutschland stationierter US-Soldat hatte ihn aus dem Trümmerfeld vor dem Dom aufgelesen und mit nach Amerika genommen.

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„Ungelogen, wenn es noch etwas länger gedauert hätte, hätten wir den selbst rekonstruiert“, sagte Füssenich. „Also es war wirklich in dem Moment, als wir den brauchten, ist dieser Kopf zurückgekommen. Das sind Geschichten, da läuft’s einem ein bisschen kalt den Rücken runter.“ Das Michaelsportal ist das zentrale Eingangstor des Doms an der Nordseite. Da es dem oft bombardierten Hauptbahnhof zugewandt ist, wurde es im Krieg besonders stark in Mitleidenschaft gezogen. Nach zehnjähriger Arbeit sind die zahlreichen Figuren über dem Eingang nun wiederhergestellt. Sie erzählen unter anderem Geschichten aus dem Leben von Jesus und den Aposteln.

dpa