„Mir gehen 3000 Euro durch die Lappen“: Flughafen-Taxifahrer schlagen wegen Streik Alarm

Kitas, ÖPNV oder Flughäfen: Die Streikmeldungen der Gewerkschaft Verdi reißen einfach nicht ab. Am Flughafen Köln/Bonn leiden allen voran die Taxifahrer unter der Kundenflaute.
Kundenflaute! Ibo Abdullah ist genervt vom Nichtstun. Foto: Ristau/Tonight.de
Kundenflaute! Ibo Abdullah ist genervt vom Nichtstun. Foto: Ristau/Tonight.de

Am Freitag, 17. März, streikt das Flughafenpersonal erneut an den frequentiertesten Airports in NRW. Sowohl in Düsseldorf als auch in Köln/Bonn fallen fast alle Flüge aus. Nicht nur Reisende müssen spontan umdisponieren. Auch Unternehmer rund um die Flughäfen gehen an Streiktagen nahezu leer aus. Tonight News hat sich am Flughafen Köln/Bonn umgesehen und Erschreckendes erfahren.

Dilo Haruun führt ein Taxi-Unternehmen mit zehn Wagen am Flughafen. Doch statt Kunden ans Ziel zu fahren, sitzt er am Freitagmorgen genervt mit einem Angestellten beim Bäcker.

„Wir frühstücken, weil wir den ganzen Tag nichts zu tun haben.“ Besonders ärgerlich für den Taxiunternehmer: „Wir hätten die ganzen Gäste von der IDS Messe fahren können. Die kommen jetzt alle mit der Bahn nach Deutz und brauchen uns nicht.“ In Köln findet derzeit die internationale Dental-Schau (IDS) statt. Von der Zahnarztmesse profitiert Haruun an diesem Freitag jetzt aber nicht. „Pro Taxi gehen mir an so einem Tag wie heute 300 Euro durch die Lappen, mal zehn Taxen sind das 3000 Euro!“

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Ähnlich genervt ist Ibo Abdullah: „Den ganzen Tag stehen wir hier herum und verlieren Geld.“ Der Kurde ist selbständig mit einem Großraumtaxi. Reingewinn pro Tag seien ca. 150 Euro, die ihm durch den Streik fehlen. Wütend auf die streikenden Flughafen-Angestellten sei Abdullah aber nicht. „Sie müssen das machen, um ihr Ziel zu erreichen. Schuld sind ja die Manager und die Politik, weil alles teurer wird.“

Und die Fluggäste? Reisende, die vom Flugausfall erst am Flughafen erfahren, sieht man kaum. Stattdessen tummeln sich die wenigen Touristen im Terminal 2, deren Flugzeug trotz des Streiks noch abhebt – wie diese Familie, die es nach Teheran zieht.

Happy, dass der Flieger startet: eine iranische Familie aus Köln. Foto: Ristau/Tonight.de

Auch die Shops am Flughafen sind am Freitag wie ausgestorben. Eine Kampus-Mitarbeiterin: „Normalerweise ist hier fünfmal so viel los wie heute.“

Eine leer gefegte Kampus-Filiale. Foto: Ristau/Tonight.de