Köln: Deshalb sorgt der Rheinpegel für Erinnerungen an den Weltkrieg

Mysteriöse Holzstämme am Deutzer Ufer in Köln? Sie sind besondere Erinnerungsstücke an die Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg.
Ufer Rhein in Köln-Deutz
Blick von dem rechtsrheinischen Ufer in Deutz auf den Kölner Dom und die Hohenzollernbrücke. Foto: Thomas Banneyer/dpa
Blick von dem rechtsrheinischen Ufer in Deutz auf den Kölner Dom und die Hohenzollernbrücke. Foto: Thomas Banneyer/dpa

Die Trockenheit im Rheinland sorgt aktuell schon für Probleme, es könnte in den kommenden Tagen aber noch schlimmer werden. Es sind weiterhin hochsommerliche Temperaturen angesagt. Dadurch kommen einige Sachen zum Vorschein, die sonst gar nicht oder nur kaum zu sehen sind. In Köln trifft das etwa auf Überbleibsel aus der direkten Nachkriegszeit zu.

Bereits in den vergangenen Tagen hat sich die Stadt Köln gemeldet und davor gewarnt, dass aufgrund des niedrigen Rhein-Pegelstandes Relikte aus den Weltkriegen zu sehen sein könnten, die unter Umständen gefährlich sein könnten. Zuvor hatten Passanten eine Granate aus dem Ersten Weltkrieg gefunden.

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Holzstämme am Deutzer Ufer sind über 75 Jahre alt

Deutlich weniger Gefahr, dafür aber eine spannende Hintergrundgeschichte, bieten Holzstämme, die aktuell am Deutzer Ufer zu sehen sind. Über den dürrebedingten Fund hat der „Express“ zuerst berichtet. Auch die haben einen Bezug zu den Geschehnissen rund um die beiden Weltkriege. Sie stehen aber durchaus als Symbol für bessere Zeiten, nicht für die Gewalttaten der Kriege selbst.

Denn die Stämme sind Überbleibsel der Patton-Brücke. Sie wurde im Juni 1946, also etwas mehr als ein Jahr nach dem Kriegsende, eröffnet und diente als Behelfsbrücke. Denn nach sechs Jahren Krieg war auch in Köln die Zerstörung groß, der Rhein musste trotzdem überquert werden. Benannt wurde die Brücke übrigens nach dem US-General George Patton.

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Ihr erinnert euch an diese Brücke überhaupt nicht? Das dürfte daran liegen, dass sie nur fünf Jahre Bestand hatte. Denn als der Wiederaufbau fortgeschritten war und die Deutzer Brücke (1948) und die Mülheimer Brücke (1951) eingeweiht wurden, war die Patton-Brücke obsolet. 1951 wurde sie wieder abgebaut. Allerdings sind die Holzstämme bis heute Erinnerungsstücke an die Zeit des Wiederaufbaus in der Domstadt.