Karneval 2023 in Köln: Wird die Uniwiese am 11.11. gesperrt?

Soll am 11.11. auf der Uniwiese in Köln noch gefeiert werden? Diese Frage polarisiert aktuell in der Kommunalpolitik.
Weiberfastnacht - Köln
Auch an den Entlastungseingängen zur Uniwiese, die in unmittelbarer Nähe der Zülpicher Straße liegt, herrscht ein sehr starker Andrang. Foto: Thomas Banneyer/dpa
Auch an den Entlastungseingängen zur Uniwiese, die in unmittelbarer Nähe der Zülpicher Straße liegt, herrscht ein sehr starker Andrang. Foto: Thomas Banneyer/dpa

Die Benutzung der Uniwiese am 11.11. und an den tollen Tagen ist ein Dauerthema in der Kommunalpolitik der Domstadt. Während die Grünen für ein Verbot jeglicher Feierlichkeiten auf der Uniwiese sind, ist die SPD dagegen. Der Umweltverband BUND aus Köln hat jetzt eine neue Diskussionsgrundlage geschaffen. Tonight News kennt die Hintergründe.

Weil insbesondere das Zülpicher Viertel von vielen jungen Feiernden in den vergangenen Jahren immer häufiger aufgesucht wurde, um Straßenkarneval zu feiern, wurden zu Zeiten der Pandemie und der damit verbundenen 2G-Kontrollen kontrollierte Absperrungen im Kwartier Latäng installiert.

Wenn die Kapazitäten allerdings ausgeschöpft waren und immer mehr Leute ins Veedel stürmten, wurden die Jecken auf die Uniwiese verteilt. Die Grünen und der BUND wollen das am 11.11.2023 allerdings verhindern. Der Grund: eine Zerstörung der Rasenfläche durch die feiernden Menschenmassen.

Kölner Karneval 2023: Feiern auf der Uniwiese bald verboten?

„Trotz der Abdeckung mit Bodenplatten sei die Uniwiese dem Ansturm tausender Jecken nicht gewachsen gewesen und großflächig völlig zertrampelt worden. An vielen Stellen wäre nur noch das nackte Erdreich zu sehen“, heißt es vom BUND Köln.

BUND-Vorstandsmitglied Helmut Röscheisen verlangt von Oberbürgermeisterin Henriette Reker die baldige Zusage, dass künftig im Inneren Grüngürtel keine Karnevalsfeiern mehr stattfinden. Als Alternative zu den geschützten Uniwiesen kommen laut ihm nur versiegelte Flächen in Betracht. Röscheisen: „Ich schlage dafür den Bereich der Nord-Süd-Fahrt vom Opernplatz bis zum Blaubach vor.“

Dies hätte mehrere Vorteile: Die Sperrung der Straße führe zu weniger Autoverkehr in der Innenstadt, der Betrieb der KVB würde nicht beeinträchtigt und Anwohner würden kaum belastet. Ähnlich wie bei der Ausweichfläche auf der Uniwiese könne die Stadt Köln für DJs, Getränke/Imbiss, WC und Müllbehälter sorgen. Vorstellbar wäre auch das Angebot mehrerer Bühnen durch Veranstalter, so der BUND-Vorstand weiter.

Schäden vergangener Karnevalstage laut Grünen immer noch nicht behoben

Unterstützung erhält der Umweltverband in Köln von den Grünen: „Wir fordern für den 11.11. versiegelte Ausweichflächen in der Nähe des Zülpicher Platzes zu nutzen“, so die Partei im Kölner Rat. „Die Schäden der Nutzung von den letzten Karnevalstagen sind immer noch nicht vollständig behoben. Wir fordern daher für den 11.11. versiegelte Flächen in der Nähe des Zülpicher Platzes als Ausweichfläche zu nutzen. Dies können z.B. die Ringe zwischen Zülpicher Platz und Friesenplatz oder die Roonstraße sein“, so Manfred Richter, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Sprecher für Verwaltung und Recht der Grünen.

Anders sieht man das bei der SPD. Laut der wäre eine Planänderung im September zu kurzfristig und nicht mehr durchsetzbar. Der Kölner SPD-Mann Gerrit Krupp erklärt: „Es braucht jetzt Entscheidungen und Planungen für denn 11.11. – hier ist die Stadtverwaltung gefordert. Weitere Diskussionsrunden, um altbekannte Argumente erneut auszutauschen, bringen angesichts des knappen Zeitraums bis zur Session jetzt nichts. Es ist schlichtweg zu spät, im September mit der Suche nach Ausweichflächen zu beginnen.“

Eine endgültige Entscheidung gibt es noch nicht.