Abba-Star Björn Ulvaeus überrascht Fans in Kölner Kino

Abba-Star Björn Ulvaeus überraschte am Dienstagabend Fans, die sich den Film "Abba – The Movie" angeschaut haben, im Kölner Residenz-Kino.
Abba-Star Björn Ulvaeus. Foto: Joshua Sammer/LUF Kino/dpa
Abba-Star Björn Ulvaeus. Foto: Joshua Sammer/LUF Kino/dpa

Überraschungs-Besuch im Kölner Residenz-Kino: Am Dienstag, 19. September, stand plötzlich Abba-Star Björn Ulvaeus (78) auf der Bühne, kurz nachdem der Film „Abba – The Movie“ endete. Der Kultfilm von 1977 wurde am Dienstag in einer remasterten Fassung mit Extra-Material noch einmal in ausgewählten Kinos gezeigt. Was der schwedische Musiker zu erzählen hatte, lest ihr im Folgenden.

Zuschauer im Kölner Kino von Abba-Star Björn Ulvaeus überrascht

Nach dem Ende der Kölner Vorstellung sagte Ulvaeus hinter dem Vorhang auf Deutsch: „Sehr geehrte Damen und Herren, bitte bleiben Sie noch etwas sitzen, wir haben eine Überraschung für Sie.“ Dann trat er hinter dem Vorhang hervor und, sobald die ersten Zuschauer ihn im Halbdunkel erkannten, ein Begeisterungssturm brach los. Im Anschluss plauderte der schwedische Promi noch mit der Deutschen Presse-Agentur über Politik und seine Beziehung zu Deutschland.

Deutschland komme als größter Volkswirtschaft und wichtigster Demokratie in Europa automatisch besondere Bedeutung zu. Ihm sei bewusst, dass es den Deutschen nicht unbedingt leicht falle, Führung zu übernehmen und er könne das nachvollziehen. „Es ist eine ziemliche Last, und ich verstehe die Mentalität, die so viele Jahre bestimmend war. Aber es scheint hier eine Veränderung zu geben.“ Das sei aus seiner Sicht sehr gut.

Wenn er auf sein Leben zurückblicke, sei insbesondere die Periode von Ende der 60er- bis Mitte der 70er-Jahre eine Zeit des Aufbruchs gewesen, sagte Ulvaeus. „Alles war so offen und vielversprechend. Es schien gar keine Grenzen zu geben für das, was die Menschheit noch erreichen konnte.“ Natürlich sei die damalige Welt vom Kalten Krieg gezeichnet gewesen, doch habe Anfang der 70er-Jahre bereits eine Phase der Entspannung eingesetzt. Das habe das damalige Lebensgefühl geprägt – und dies wiederum habe die Musik von Abba beeinflusst.

Instagram

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von Instagram angezeigt werden.
Datenschutzseite

Einverstanden

Abba-Star Björn Ulvaeus spricht in Köln über Klimawandel und den Krieg in der Ukraine 

Heute seien die Aussichten leider wesentlich düsterer. „Ich versuche, kein Pessimist zu sein, und ich versuche, nicht zynisch zu werden“, sagte Ulvaeus. „Aber es ist sehr, sehr schwer.“ Die Menschheit erscheine ihm mitunter wie ein riesiger Tanker, der eigentlich ganz schnell den Kurs wechseln müsste, dessen Steuer aber fast unbeweglich sei.

Der Klimawandel sei so dramatisch, dass im Grunde die gesamte Energie darauf ausgerichtet werden müsse, dieses Problem anzugehen. Doch stattdessen müssten nun etwa große Anstrengungen und Mittel darauf verwendet werden, der Ukraine gegen den russischen Aggressor beizustehen. „Und es sieht danach aus, dass die Demokratien in der Welt an Boden verlieren. Wir müssen kämpfen, so dass unsere Länder nicht der Versuchung des Populismus erliegen“, forderte Ulvaeus. „Es passieren so viele verrückte Sachen. So viel Energie geht verloren.“

Der 1945 in Göteborg geborene Künstler betonte, wie sehr ihm Deutschland mit den Jahren ans Herz gewachsen sei. „Ich kenne Deutschland mittlerweile ziemlich gut, und ich mag Deutschland sehr. Wirklich sehr.“ Ein Unterschied zwischen Schweden und Deutschland sei, dass Hierarchien in Deutschland ausgeprägter seien. „Aber das ist nicht typisch deutsch, das trifft für die meisten Länder außerhalb Skandinaviens zu.“ Für Abba sei Deutschland neben Großbritannien das Land gewesen, das die Gruppe am häufigsten besucht habe.

Abba-Star lernte Freundin bei „Wetten, dass…?“ kennen

„Meine neue Partnerin ist Dänin, aber sie hat 23 Jahre in Deutschland gelebt“, erzählte Ulvaeus. „Wir haben uns hier auch kennengelernt. In Nürnberg, bei ‚Wetten, dass..?'“ Auch sein bester Freund sei aus Deutschland. Er habe wirklich zahllose Verbindungen in unterschiedlichste deutsche Städte.

dpa