Wann, wer und wie lange? Ein Überblick zu den NRW-Streiks im Bahn- und Luftverkehr
Wer in NRW gerade reisen will, ist wohl so ziemlich aufgeschmissen: Die Lokführergewerkschaft GDL streikt am Dienstag für 24 Stunden, zusätzlich ruft die Kabinengewerkschaft Ufo die Flugbegleiter der Lufthansa und der Lufthansa Cityline für diesen Dienstag und Mittwoch zum Streik auf.
Da ist der Überblick ziemlich schnell verloren. Wir geben euch die aktuelle Lage zum Thema Streik in NRW kurz und bündig wider:
Inhalt
Bahnstreik in NRW: Alle Infos im Überblick
Die Lokführergewerkschaft GDL streikt ab Dienstagmorgen, 12. März, bis Mittwochmorgen, 13. März (jeweils 2 Uhr). Die Bahn versucht mit einem Grundangebot, zumindest einige Reisende im Fern- und Regionalverkehr an ihr Ziel zu bringen. Welche Bahnen trotz Streiks in NRW fahren, haben wir euch hier aufgelistet.
Reisende sollten sich vor Fahrtantritt informieren, ob ihre Verbindung verfügbar ist. Fahrgäste können ihre geplante Reise auch verschieben und ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen.
Weiterlesen: Bahnstreik in NRW: Erstattungen und Ausweichmöglichkeiten – das müssen Reisende jetzt wissen
Flugbegleiter-Streik an NRW-Flughäfen: Lufthansa-Verbindungen betroffen
Zusätzlich hat die Kabinengewerkschaft Ufo die rund 19.000 Flugbegleiter der Lufthansa und der Lufthansa Cityline an den Standorten Frankfurt und München für diesen Dienstag und Mittwoch zum Streik aufgerufen. In NRW hat das auch Auswirkungen auf den Flughafen Düsseldorf: Hier fallen am Dienstag fünf Flüge von und nach Frankfurt aus.
Welche, und ob überhaupt, Lufthansa-Verbindungen am Flughafen Köln/Bonn ausfallen, ist derzeit nicht zu erkennen. Wegen des GDL-Streiks wird ein Umstieg auf die Bahn allerdings nur eingeschränkt möglich sein.
Passagiere sollten sich vor der Anreise bei ihrer Airline oder ihrem Reiseveranstalter informieren.
Weitere Themen findet ihr hier:
- Flughafen Düsseldorf: Diese Flüge fallen heute aus!
- Flughafen Köln/Bonn: Diese Flüge fallen am heute aus!
Deutsche Bahn von Warnstreik überrascht
Die Deutsche Bahn kritisierte die kurzfristige Ankündigung von Warnstreiks scharf. Die GDL mache ihre Drohung wahr, Streiks nicht mehr 48 Stunden vorher anzukündigen, teilte das Unternehmen am Sonntagabend in Berlin mit. „Das ist für Millionen von Bahnreisenden und die Wirtschaft eine blanke Zumutung.“ Der Streik werde sich erneut massiv auf den gesamten deutschen Bahnbetrieb auswirken.
Der Chef des Fahrgastverbands Pro Bahn, Detlef Neuß, sagte der „Rheinischen Post“ am Montag zu dem Warnstreik: „Damit schädigt die GDL die Akzeptanz für Streiks im öffentlichen Dienst.“ Zugleich forderte Neuß den Bund zum Handeln auf. „Die Politik ist als Eigentümer der DB AG aus unserer Sicht zu zurückhaltend.“ Auch müsse jetzt alles für eine Schlichtung getan werden.
Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte der „Bild“-Zeitung am Montag: „Streiken anstatt zu verhandeln, ist verantwortungslos. Die GDL muss reden und Kompromisse ausloten.“ Auch er sagte, dringend müsse ein förmliches Schlichtungsverfahren eingeleitet werden.
Worum geht es in den Tarifkonflikten?
Die Bahn hatte die GDL am Freitag zur Wiederaufnahme der Verhandlungen aufgefordert. Die GDL hatte Bereitschaft bekundet, unter der Voraussetzung, dass die Bahn ihr bis Sonntagabend um 18 Uhr ein neues Angebot unterbreite. Die Bahn ging darauf nicht ein und erneuerte lediglich ihr Angebot an die GDL zur Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen an diesem Montag. Angebote und Lösungen könnten direkt am Verhandlungstisch unterbreitet und erörtert werden.
Doch das Ultimatum an die Führung der Deutschen Bahn war am Sonntagabend gerade etwas über zwei Stunden abgelaufen, da kündigte die GDL den neuerlichen Warnstreik an. Gewerkschaftschef Claus Weselsky hatte zuvor bereits gedroht, der Bahn und den Fahrgästen künftig deutlich weniger Vorlauf zu lassen, um sich auf den Arbeitskampf einzustellen.
Es wird auf die bereits sechste Arbeitskampfrunde im Tarifstreit im Personenverkehr hinauslaufen. Dieser läuft seit Anfang November. Seither ist offen, wie eine Lösung im Konflikt zustande kommen soll. Die Gewerkschaft fordert nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter ohne finanzielle Einbußen.
mit Material der dpa