Youtuber Mois soll Düsseldorfer Obdachlose im Netz vorgeführt haben

Der Youtuber Mois soll in seinem Social-Media-Format eine Obdachlose vorgeführt haben. Die Frau werde nun auf offener Straße vermehrt belästigt.
Youtuber Mois. Foto: Screenshot/Youtube
Youtuber Mois. Foto: Screenshot/Youtube

Krasse Vorwürfe gegen Youtuber Mois (bürgerlich Zelemkhan Arsanov). Die Düsseldorfer Obdachlosen-Zeitung Fiftyfifty kritisiert den Tschetschenen, dem 2,2 Millionen Nutzer auf Youtube folgen, für seinen Umgang mit Obdachlosen in seiner aktuellen Videoserie.

Mois begleitete den Versuch eines obdachlosen Pärchens sich eine Wohnung anzumieten. Als die Aktion der beiden scheiterte, machte er in dem Video allein die Frau dafür verantwortlich. Um dieser Annahme Nachdruck zu verleihen, zeigte Mois heimlich aufgenommene Sequenzen, die die wohnungslose Fiftyfifty-Verkäuferin zeigen.

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Wie die „NRZ“ berichtet, werde die obdachlose Frau seit Veröffentlichung des Videos immer wieder von anderen jungen Menschen belästigt und gefilmt. Laut der Obdachlosenzeitung Fiftyfifty landen immer mehr dieser Aufnahmen im Internet.

„Wir sehen hier die Persönlichkeitsrechte sowie das Recht am eigenen Bild einer unserer Klientinnen massiv geschädigt. Nicht nur wird sie ohne ihr Einverständnis im Internet gezeigt, sondern auch mit teilweise frauenfeindlichen und sozialchauvinistischen, sowie obdachlosen-feindlichen Kommentaren untermalt“, erklärte Sozialarbeiterin Alena Hansen der „NRZ“. Auch deshalb suche die obdachlose Frau nun Hilfe von einem Anwalt, wie Fiftyfifty weiter mitteilte. Das von Mois produzierte Video, das Ausgangspunkt der Schikane war, ist derweil offline genommen worden.