Düsseldorfer Komponist Hauschka gewinnt Oscar für „Beste Filmmusik“

Das deutsche Kriegsdrama "Im Westen Nichts Neues" wurde bei der diesjährigen Oscar-Verleihung mehrfach ausgezeichnet. Damit wurde auch der Arbeit eines Komponisten aus Düsseldorf gewürdigt.
Oscars Trophäen
Die begehrten Oscars Trophäen. Foto: Nicolas Armer/dpa
Die begehrten Oscars Trophäen. Foto: Nicolas Armer/dpa

Für gewöhnlich haben es deutsche Produktionen bei der Oscar-Verleihung nicht einfach. Dieses Jahr sah das jedoch anders aus: Mit insgesamt vier Oscars wurde das Kriegsdrama „Im Westen nichts Neues“ ausgezeichnet.

Einen gab es unter anderem für die beste Filmmusik. Ausgezeichnet mit dem bedeutenden Filmpreis wurde der in Düsseldorf lebende Komponist Volker Bertelmann — auch bekannt unter dem Künstlernamen Hauschka — in der Kategorie „Original Score“.

Düsseldorfer hält bewegende Oscar-Rede

Seine Dankesrede widmete der 57-Jährige Musiker vor allem seiner Mutter. „Danke an die Academy für diese große Anerkennung“, begann der Düsseldorfer seine Rede. „Als ich an dem Film gearbeitet habe, habe ich ein paar Mal an meine Mutter gedacht, weil sie mir immer wieder gesagt hat: „Wenn du die Menschheit und die Empathie in der Welt verändern willst, musst du bei dir selbst und in deinem eigenen Umfeld anfangen.“ Denn dadurch lernt man, und man kann tatsächlich zeigen, wie wir alle zusammen leben können. Wenn man also an einem solchen Film arbeitet, ist man immer tief berührt.“

Gleichzeitig bedankte sich der Düsseldorfer aber auch bei seiner Frau und seinen Kindern. Bewegende Worte richtete der Komponist ebenfalls an seine Mitarbeitenden und den anderen Mitnominierten und „last but not least… bei Ihnen allen für diesen wunderbaren Abend.“

Vier Oscars für „Im Westen nichts Neues“

In der Nacht zum Montag (13. März) wurde die Literaturverfilmung „Im Westen nichts Neues“ von Regisseur Edward Berger in Los Angeles mit insgesamt vier Oscars ausgezeichnet. Neben der Auszeichnung für die beste Filmmusik wurde die deutsche Produktion als bester internationaler Film ausgezeichnet. Daneben gab es auch Preise für die beste Kamera und das beste Szenenbild.

Mit seinen vier Oscar-Auszeichnungen geht „Im Westen nichts Neues“ in die deutsche Filmgeschichte ein. Das Kriegsdrama ist bereits der vierte Film, der sich einen Oscar als bester internationaler Film holt — neben den Werken „Das Leben der Anderen“ (2007), „Nirgendwo in Afrika“ (2003) und „Die Blechtrommel“ (1980).

>>Seit 2014 ging der Oscar für die beste Regie fünf Mal an Regisseure aus …?<<

Auch Film-Regisseur Berger zeigte sich von den vielen Auszeichnungen sehr gerührt: „Oh Gott, das bedeutet uns so viel“, bedankte er sich bei seinem Team sowie seiner Familie.

Der Antikriegs-Film beruht auf dem gleichnamigen Roman von Erich Maria Remarque und erzählt von den Gräueltaten des Ersten Weltkriegs. Im Vorfeld der Oscar-Verleihung wurde der Streifen für neun verschiedenen Kategorien nominiert und war das erste deutsche Werk, das für die Kategorie „Bester Film“ vorgeschlagen wurde. Diese Auszeichnung verpasste das Kriegsdrama jedoch. Stattdessen ging dieser Preis an die Fantasy-Komödie „Everything Everywhere All at Once“.

Der große Sieger bei der Oscar-Verleihung in Los Angeles

Das Werk der Regisseure Daniel Kwan und Daniel Scheinert war der große Sieger des Abends uns setzte sich gegen die starke Konkurrenz durch. Am Ende gewann der unkonventionelle Film sieben Oscars in den Kategorien beste Regie, beste Hauptdarstellerin (Michelle Yeoh), beste Nebendarstellerin (Jamie Lee Curtis), bester Nebendarsteller (Ke Huy Quan), bestes Originaldrehbuch und bester Schnitt.

>>Wer war in den 1970ern, 80ern, 90ern, 2000ern, 2010ern und 2020ern jeweils mindestens einmal für einen Oscar nominiert?<<

Die US-amerikanische Produktion ist mit elf Nominierungen als Top-Favorit in das Rennen um die Oscars gegangen. In der Fantasy-Komödie geht es um eine aus China stammende Chefin eines Waschsalons, die plötzlich in ein Universum aus Parallelwelten gezogen wird und dort gegen eine Super-Bösewichtin ankämpfen muss, bei der es sich um ihre eigene Tochter handelt.