London City Airport: Mitglied von „Extinction Rebellion“ klebt sich auf Flugzeug

Als eine Frau am Donnerstag aus dem Fenster ihres Büros nahe dem London City Airport sah, traute sie ihren Augen kaum. Denn auf einem Flugzeug lag ein Mann.
London City Airport Extinction Rebell
Foto: Twitter/HelenYoung16
Foto: Twitter/HelenYoung16

Als eine Frau am Donnerstag aus dem Fenster ihres Büros nahe dem London City Airport sah, traute sie ihren Augen kaum. Denn auf einem Flugzeug lag ein Mann.

„Es ist ein ereignisreicher Tag auf der Arbeit“, schrieb Helen Young auf Twitter. Und damit ihr auch jeder glaubte, was sich da in ihrer unmittelbaren Nähe abspielte, hing sie zwei Fotos der bizarren Szenerie an, die sie zuvor geschossen hatte.

Auf diesen ist auf einem Flugzeug der Gesellschaft „British Airways“ klar und deutlich ein Mann zu vernehmen. Ganz normal mit Hemd und Hose bekleidet liegt er bäuchlings oberhalb des Cockpits. Wie sich später herausstellen sollte, hatte er zudem Sekundenkleber verwendet, um sich festzukleben.

https://twitter.com/HelenYoung16/status/1182275038134915072

Doch warum das Ganze? Dahinter steckt die Protestbewegung „Extinction Rebellion“, die an diesem Tag mit mehreren Aktionen versuchte, den Flughafen lahmzulegen. Ganz gelungen ist dies nicht, doch mit einem Sitzstreik am Ausgang der Bahnstation und dem Eindringen in den Sicherheitsbereich sorgten die Anhänger zumindest für Chaos. Der Mann auf dem Flugzeug, der damit den Abflug verzögerte, war aber die mit Abstand spektakulärste Aktion.

Von den fünf Flughäfen liegt der City Airport am zentralsten. Jährlich reisen dort mehr als vier Millionen Passagiere, die Betreiber planen zudem einen Ausbau. „Extinction Rebellion“ verurteilt dies – das Projekt sein nicht vereinbar mit den Klima-Zielen der britischen Regierung.

In der vergangenen Woche hatte „Extinction Rebellion“ in großen Städten wie Berlin, Paris, Amsterdam oder eben London zu Protesten aufgerufen, die rund zwei Wochen dauern sollen. Allein in der britischen Hauptstadt wurden seither nach Angaben der „dpa“ mehr als 1400 Menschen festgenommen, von denen die meisten jedoch wieder auf freiem Fuß sind.