Ashton Kutcher trat als Zeuge auf: „Hollywood Ripper“ schuldig gesprochen – Todesstrafe möglich

Im Prozess gegen den „Hollywood Ripper“ geht es um äußerst brutale Frauenmorde. Auch eine frühere Bekannte von Ashton Kutcher ist unter den Opfern.
Hollywood Ripper
Foto: Al Seib/Pool Los Angeles Times/dpa
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Im Prozess gegen den „Hollywood Ripper“ geht es um äußerst brutale Frauenmorde. Auch eine frühere Bekannte des Schauspielers Ashton Kutcher ist unter den Opfern. Jetzt gibt es eine erste Entscheidung.

Die äußerst brutalen Messerattacken brachten dem Angeklagten den Beinamen „Hollywood Ripper“ ein – jetzt ist Michael Gargiulo als Serienmörder schuldig gesprochen worden. Zwölf Geschworene in Los Angeles befanden den 43-Jährigen am Donnerstag wegen Mordes an zwei Frauen und versuchten Mordes an einem dritten Opfer schuldig. Gargiulo bestreitet die Morde. Ab kommender Woche will das Gericht über seine Zurechnungsfähigkeit und das Strafmaß beraten.

„Systematisches Abschlachten von Frauen“

Er habe seine weiblichen Opfer äußerst brutal und kaltblütig umgebracht, erklärte die Staatsanwaltschaft in dem seit Mai laufenden Verfahren. Es war das „planmäßige und systematische Abschlachten von Frauen“, sagte Staatsanwalt Daniel Akemon zu Beginn des Prozesses.

2005 wurde eine 32-jährige Nachbarin Gargiulos bei einer nächtlichen Messerattacke in ihrer Wohnung getötet. Der Täter stach laut Polizeiberichten viele Male zu und schnitt seinem Opfer die Brüste ab.

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Der Angeklagte Michael Gargiulo (r.) verfolgt mit seinem Verteidiger Daniel Nardoni die Gerichtsverhandlung vor dem Los Angeles Superior Court.
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Ashton Kutcher trat im Prozess als Zeuge auf

Außerdem wurde die 22-jährige Ashley Ellerin im Jahr 2001 in ihrem Haus mit 47 Messerstichen getötet aufgefunden. Ellerin war eine Bekannte des Schauspielers Ashton Kutcher (41, „Two and a Half Men“). Er trat als Zeuge in dem Prozess auf. Ende Mai schilderte der Hollywood-Star, wie er im Februar 2001 Ellerin zu einer Verabredung abholen wollte, aber vergeblich an die Tür seiner Bekannten klopfte. Der damals 23-Jährige stand am Anfang seiner Karriere.

Er sei spät dran gewesen und habe sich gedacht, dass sie ohne ihn ausgegangen sei, sagte Kutcher. Er habe durch ein Fenster geschaut und rote Flecken auf dem Teppich entdeckt, die er aber für Rotwein gehalten habe. Wenige Tage zuvor hätten sie dort eine Party gefeiert, und so habe er sich nichts weiter dabei gedacht. Kutcher, der seit 2015 mit seiner Kollegin Mila Kunis verheiratet ist und mit ihr zwei Kinder hat, zählte zu den mehr als 200 Personen auf der Zeugenliste in dem Prozess.

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Ashton Kutcher tritt in einem Gerichtssaal auf, doch es sind keine Aufnahmen für einen Film. In dem Prozess gegen den „Hollywood Ripper“ wird er als Zeuge befragt.
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„Hollywood Ripper“ könnte die Todesstrafe erhalten

Gargiulo, ein Klempner, wurde im Juni 2008 wenige Wochen nach einem Messerangriff auf eine 27 Jahre alte Nachbarin in Santa Monica festgenommen. Die Frau überlebte und sagte nun vor Gericht aus: Sie sei nachts aufgewacht, als ein Mann mit einem Messer auf sie eingestochen habe. Dabei wurde der Angreifer verletzt und hinterließ bei seiner Flucht Blutspuren, die schließlich zu seiner Verhaftung führten.

Gargiulo habe die Morde immer bestritten, machten seine Anwälte geltend. Den Angriff auf die Nachbarin in Santa Monica räumte die Verteidigung jedoch ein. Über ihren Mandanten sagten sie, er habe an einer psychischen Störung gelitten und könne sich nicht an den Vorfall erinnern. Die Geschworenen müssen kommende Woche über die Zurechnungsfähigkeit des Angreifers urteilen. Gargiulo könnte möglicherweise die Todesstrafe erhalten.

In einem weiteren Prozess wird dem Beschuldigten die Ermordung einer 18-Jährigen in Chicago im US-Bundesstaat Illinois vorgeworfen. Der Fall ereignete sich im Jahr 1993. Die brutale Gewaltserie soll mit dem Mord an seiner jungen Nachbarin begonnen haben – Gargiulo war damals 17 Jahre alt und mit dem jüngeren Bruder des Opfers befreundet. Erst viele Jahre später konnten die Ermittler DNA-Spuren unter den Fingernägeln der Ermordeten mit dem „Hollywood Ripper“ in Verbindung bringen.

dpa