„Mama, ich habe jemanden überfahren!“ Düsseldorfer Rentnerin sorgt für Festnahme eines 14-Jährigen

Dank einer mutigen Rentnerin konnte in Düsseldorf ein Betrüger festgenommen werden. Die Frau hatte zuvor einen Enkeltrick-Anruf erhalten – und spielte das Spielchen mit.
Eine ältere Dame nimmt in ihrer Wohnung ein Telefongespräch an (Symbolbild). Foto: Roland Weihrauch/dpa
Eine ältere Dame nimmt in ihrer Wohnung ein Telefongespräch an (Symbolbild). Foto: Roland Weihrauch/dpa

Gegen 11 Uhr erhielt eine Seniorin aus Düsseldorf einen Anruf von ihrer vermeintlichen Tochter. Mit den Worten „Mama, Mama, ich habe jemanden überfahren!“ wurde versucht, die 67-Jährige in Panik zu versetzen. Diese durchschaute jedoch die Masche sofort: Zwar hat sie eine Tochter, diese besitzt jedoch keinen Führerschein. Außerdem klang die Stimme des Anrufers fremd.

Opfer sollte 32.000 Euro Kaution hinterlegen

Geistesgegenwärtig verständigte die Rentnerin die Polizei und hielt die Betrüger gleichzeitig in der Leitung. Wie in solchen Fällen üblich, meldeten sich im Laufe des Gesprächs auch ein falscher Polizist und ein angeblicher Staatsanwalt. Sie alle erklärten der Frau, dass sie ihre Tochter vor dem Gefängnis bewahren könne, wenn sie eine Kaution in Höhe von 32.000 Euro hinterlege. Bargeld oder Schmuck würden als Sicherheit ebenfalls akzeptiert.

Da die Seniorin bereits wusste, dass es sich um einen Betrugsversuch handelte, spielte sie das Spiel der Betrüger mit. Sie täuschte vor, in ihrem Haus einen Safe mit Goldmünzen zu besitzen, die sie als Kaution hinterlegen könne.

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Polizeibeamter versteckte sich im Badezimmer

Während des Telefonats trafen bereits erste Zivilkräfte der Polizei bei der Frau ein. Die Betrüger versicherten ihr, dass sie schnellstmöglich einen Boten vorbeischicken würden, um die Goldmünzen abzuholen. Ein Zivilbeamter postierte sich daraufhin im Badezimmer der Wohnung, um den Abholer auf frischer Tat zu ertappen.

Als die 67-Jährige dem Boten die Tür öffnete, griff der Zivilbeamte ein. Der 14-jährige Abholer wurde festgenommen und dem Jugendamt übergeben. Die Ermittlungen der Polizei dauern an.

Das rät die Polizei an die Bevölkerung

Die Polizei warnt vor derartigen Betrugsmaschen. „Seien Sie misstrauisch, wenn Sie am Telefon von vermeintlichen Verwandten oder Amtsträgern um Geld gebeten werden. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und verständigen Sie in Zweifelsfällen immer die Polizei“, heißt es.