Pro-palästinensische Demo in Duisburg mit über 110 Teilnehmern – Polizei schreitet ein

In Duisburg traf am Montagabend eine pro-palästinensische Demo auf eine Gegendemo. Die Situation drohte zu eskalieren.

Bei einer Demonstration für die Interessen der Palästinenser im Gazastreifen sind am Montagabend laut Polizei rund 110 Menschen durch Duisburg gezogen. Mehrere Gruppen hatten zu der Versammlung aufgerufen. Die Jusos im Ruhrgebiet hatten eine Demonstration gegen den Hamas-Terror angemeldet. Hier gab es nach einer Schätzung der Polizei am Abend rund 70 Teilnehmer. Beide Versammlungen wurden von den Anmeldern nach rund 90 Minuten aufgelöst.

Beide Versammlungszüge wurden durch ein starkes Polizeiaufgebot mit rund 100 Beamten voneinander getrennt. Nach Angaben eines dpa-Reporters gab es an einer Straßenkreuzung vereinzelte Auseinandersetzungen zwischen den Teilnehmern. Laut Polizei wurden zwei Teilnehmer der Pro-Palästina-Demo im Alter von 26 und 29 Jahren wegen Widerstandes und versuchter Gefangenenbefreiung in Gewahrsam genommen.

Darüber hinaus prüfe die Polizei die strafrechtliche Relevanz von Äußerungen, die von Teilnehmern der Demo getätigt worden seien. Insgesamt seien beide Versammlungen jedoch weitgehend störungsfrei verlaufen, teilte die Polizei am späten Montagabend mit.

Versammlungsfreiheit auch für „Menschen, die ganz komische Ansichten haben“

Mit Blick auf in Deutschland lebende Sympathisanten der Hamas hatte Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) angekündigt, dass die Polizei das Demonstrationsgeschehen im Auge behalten werde. „Versammlungsfreiheit gilt für alle, auch für Menschen, die ganz komische Ansichten haben, aber es gibt eben Grenzen.“

Bereits am Samstag hatte das Land mitgeteilt, dass nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel die Polizei ihre Streifenwagen-Präsenz an jüdischen Einrichtungen in NRW vorsorglich erhöhen werde.

dpa