Missbrauch in der Kirche: Kölns OB Reker für staatliche Aufklärung der Fälle

Nachdem in der katholischen Kirche immer mehr Fälle von Kindesmissbrauch ans Tageslicht gekommen sind, spricht OB Henriette Reker sich für eine staatliche Aufklärung aus.
Henriette Reker OB Köln
Kölns OB Henriette Reker. Foto: Thomas Banneyer/dpa
Henriette Reker OB Köln
Kölns OB Henriette Reker. Foto: Thomas Banneyer/dpa

Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) hat sich dafür ausgesprochen, die Aufklärung des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche den staatlichen Institutionen zu überlassen.

„Es ist immer besser, wenn jemand aufklärt, der nicht befangen ist“, sagte Reker dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Freitagausgabe). „Das Schweigekartell in der katholischen Kirche, das die strafrechtliche Aufklärung des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen über Jahre verhindert hat, muss weiter aufgebrochen werden. Das ist eine Aufgabe für unser Rechtssystem.“

Reker betonte erneut, dass im Erzbistum Köln Verantwortung für die aktuelle Lage und die Fehler in der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle übernommen werden müsse. „Das ist die einzige Möglichkeit, wieder Glaubwürdigkeit herzustellen und die gegenwärtige Vertrauenskrise zu überwinden“, sagte die 65-Jährige.

Tonight News berichtete zuletzt über einen katholischen Priester aus dem Erzbistum Köln, der wegen Missbrauchs seiner Nichten angeklagt ist. Doch während der Verhandlung hatten sich noch 85 (!) weitere Opfer gemeldet.

dpa