Kölner Uni-Dozent als Anhänger der „Letzten Generation“ zu saftigem Bußgeld verurteilt – droht nun die Entlassung?

Im Namen des Klimas sah sich ein Dozent der Universität zu Köln in der Position, die RWE-Zentrale in Essen mit Farbe zu beschmieren. Nun ist er verurteilt worden. Droht ihm jetzt die Entlassung?
Die beschmierte RWE-Zentrale in Essen. Foto: Roland Weihrauch/dpa
Die beschmierte RWE-Zentrale in Essen. Foto: Roland Weihrauch/dpa

Im Dezember 2022 hatte Dr. Christopher Sappok sich der Klimabewegung „Letzte Generation“ angeschlossen und in Essen die Zentrale des Energieversorgungskonzerns RWE mit orangener Farbe beschmiert. Dafür hatten der Germanistik-Dozent sowie weitere Anhänger der Klimabewegung unter anderem Feuerlöscher benutzt. Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, habe RWE die Reinigungskosten der Fassade mit 17.000 Euro beziffert.

Am Dienstag (19. August) wurde der 54-jährige Akademiker aus Bonn nun vor dem Amtsgericht in Essen zu einer Geldstrafe von 9000 Euro verurteilt. Die begangene Sachbeschädigung scheinen der Lehrende sowie die restliche Bewegung jedoch nicht zu bereuen.

„Letzte Generation“ beschmiert RWE-Zentrale nach Urteilsverkündung erneut

„Ich erkenne an, dass Sie ihre Auffassung vehement vertreten“, sagte die Richterin bei der Urteilsbegründung. „Allerdings ist der Bogen überspannt worden.“ Kurz nach der Entscheidung des Gerichts hätten andere Aktivisten am Dienstag erneut die RWE-Zentrale besprüht, teilte die Gruppe „Letzte Generation“ mit. Drei Menschen seien dort wegen Farbschmierereien in Gewahrsam genommen worden, bestätigte ein Polizeisprecher. Bei der Aktion seien auch drei Autos beschädigt worden.

Der Angeklagte hatte seine Protestaktion vor Gericht als „Weckruf“ bezeichnet. Man fühle sich verpflichtet, darauf hinzuweisen, dass die Regierung das Grundgesetz nicht im Griff habe, hieß es in einer Erklärung. Im Grundgesetz stehe, dass der Staat die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere schütze, hieß es weiter. Das sei jedoch nicht der Fall. „Wir haben Angst“, so der 54-Jährige. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Kölner Uni-Dozent beschmiert RWE-Zentrale – Job-Folgen unklar

Doch welche Konsequenzen zieht die Universität zu Köln nun aus den Ereignissen rund um den Germanistik-Dozenten? „Wir prüfen das momentan noch“, sagt Uni-Pressesprecher Jürgen Rees auf Tonight-News-Anfrage am Mittwochmittag (30. August). Aktuell sei das Urteil noch nicht rechtskräftig. Rees: „Wir können zu möglichen Konsequenzen im Moment noch nichts sagen.“

mit dpa