Gottesdienst im Kölner Dom: Karnevalisten trotzen Terroralarm

Es ist seit Jahren Tradition: Bevor die Karnevalssaison so richtig losgeht, gibt es einen Gottesdienst im Kölner Dom. Diesmal allerdings fand er unter erschwerten Bedingungen statt.
Traditioneller Gottesdienst im Dom für die Karnevalisten
Polizisten durchsuchen Karnevalisten vor dem Dom. Foto: Oliver Berg/dpa
Polizisten durchsuchen Karnevalisten vor dem Dom. Foto: Oliver Berg/dpa

Die Terrorgefahr für den Kölner Dom ist noch nicht gebannt. Dennoch fand unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen am Mittwochabend im Kölner Dom ein Gottesdienst für Karnevalisten statt. Die Teilnehmer mussten sich wie schon in den vorhergehenden Tagen seit Weihnachten vor Besuch der Kathedrale kontrollieren lassen. Außerdem durften sie keine „waffenähnlichen Gegenstände“ mitnehmen. Das reiche von Plastikpistolen bis zu den Säbeln der Gardisten, sagte die Polizeisprecherin. Die Sicherheitsbehörden hatten vor Weihnachten Hinweise auf einen zu Silvester geplanten Anschlag islamischer Extremisten bekommen.

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Der Gottesdienst für Karnevalisten sei jedes Jahr einer der bestbesuchten Gottesdienste im Dom, sagte eine Sprecherin des Festkomitees Kölner Karneval. „Das zeigt uns, dass nach wie vor bei vielen Jecken der Wunsch besteht, gemeinsam um den Segen für die Session zu bitten und die christlichen Wurzeln des Festes nicht ganz aus den Augen zu verlieren.“

Der Gottesdienst, der seit einigen Jahren ökumenisch gefeiert werde, sei ein besinnlicher Moment vor dem Trubel der Karnevalssaison. „Aber natürlich kann jeder Jeck diese Entscheidung für sich selbst treffen“, betonte die Sprecherin. „Der ‚Fastelovend‘ ist ein Fest für alle – egal, ob und welcher Glaubensgemeinschaft sie angehören.“

dpa