Anwohnerparken in Köln soll deutlich teurer werden – Abschaffung vom Tisch

In Köln wird das Parken für Anwohner in Zukunft wohl deutlich teurer. Ein Preis aber wurde noch nicht genannt. Dagegen soll ein generelles Ausstellverbot kein Thema mehr sein.
Anwohnerparken
Ein Schild weist auf ein bewirtschaftetes Parkgebiet hin. Foto: Marijan Murat/dpa
Ein Schild weist auf ein bewirtschaftetes Parkgebiet hin. Foto: Marijan Murat/dpa

In Köln ist der Platz für Anwohnerparkplätze rar gesät. Zudem soll der bestehende Raum noch weiter eingeengt werden. Denn im März 2021 war bereits beschlossen worden, keine weiteren Anwohnerparkplätze in Köln mehr auszugeben.

Davon aber will Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker nun abrücken. Wie sie dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ erklärte, wird es auch weiterhin neue Parkausweise geben. „Ich kann mir keinen Stichtag vorstellen, nach dem wir keine neuen Bewohnerparkausweise mehr ausgeben werden. Darüber hinaus sind die rechtlichen Voraussetzungen für eine Deckelung in der Straßenverkehrsordnung nicht gegeben“, so Reker.

Anwohnerparken in Köln: Preis noch nicht festgelegt

Zwar war ein solcher Stichtag in Köln beschlossen worden, wann dieser sein sollte, blieb aber bislang bewusst offen. So erklärte auch Christiane Martin, Fraktionschefin der Grünen in Köln, wo ein Mehrheitsbündnis im Stadtrat aus Grünen, CDU und Volt regiert, dass der Stichtag in ferner Zukunft liege.

Vor allem mit Blick auf die Verteuerung der Anwohnerparkausweise will man in dieser Hinsicht Rücksicht nehmen. Denn ab dem 1. Januar 2024 sollen die Ausweise, die zuvor jährlich 30 Euro gekostet haben, deutlich mehr kosten. Wie viel, darüber schweigt man sich noch aus. „Es muss deutlich mehr werden, aber 600 Euro im Jahr kann ich mir nicht vorstellen“, so Reker. „30 Euro wie bisher sind wirklich zu wenig“, beteuert sie aber nochmals.

Anwohnerparken in Köln: Soziale Unterschiede sollen berücksichtigt werden

Stattdessen soll die Größe hier die wesentliche Rolle spielen. „Meiner Meinung nach sollte der Preis für den Bewohnerparkausweis von der Autogröße abhängen.“ Zudem soll ein Parkausweis auch an die sozialen Gegebenheiten der Nutzer angepasst werden. „Davon profitieren dann auch einkommensschwache Familien. Unterschiedliche Zonen halte ich dagegen für schwierig. Wenn die Politik etwas anderes möchte, kann sie einen Änderungsantrag stellen“, so die Oberbürgermeisterin.

Tatsächlich ist Köln mit den Preisen fürs Anwohnerparken im Vergleich sehr günstig. Kennt man die Domstadt sonst als eher teures Pflaster zum Wohnen und Leben, so sind 30 Euro pro Jahr enorm günstig. Düsseldorf verlangt im Vergleich dazu 350 Euro, in Freiburg bezahlt man sogar 480 Euro und auch Amsterdam ist mit 567 Euro deutlich teurer. Parkplätze für Anwohner in Köln dürften damit in den kommenden Jahren deutlich mehr kosten.

Allerdings ist das Finden eines Parkplatzes bereits jetzt eine große Lotterie. So sind schon über 60.000 Anwohnerparkausweise im Umlauf, die Stadt selbst bietet aber gerade mal knapp über 50.000 Flächen. Wer einen Parkausweis besitzt, hat also noch lange keinen Parkplatz.