Wohnen in Düsseldorf erstmals wieder günstiger – jedoch nur für ausgewählte Wenige

Seit Jahren gehen die Preise für Wohnungen und Häuser durch die Decke, jetzt scheint der Aufwärtstrend in Düsseldorf gestoppt. Doch es gibt ein großes Aber – vor allem mit Blick auf die Mietpreise.
Düsseldorf Oberkassel
Teures Pflaster: Häuser und Wohnungen in Düsseldorf Oberkassel. Foto: Shutterstock.com / Tupungato
Düsseldorf Oberkassel
Teures Pflaster: Häuser und Wohnungen in Düsseldorf Oberkassel. Foto: Shutterstock.com / Tupungato

Wer sich heutzutage eine Wohnung oder ein Haus in Düsseldorf kaufen will, der benötigt nicht nur viel Geld, sondern auch viel Glück: Die Preise sind weiter astronomisch hoch, das Angebot verschwindend gering. Dennoch gibt es Grund zur vorsichtigen Freude: Erstmals seit langer Zeit sind die Immobilienpreise in Düsseldorf wieder gesunken – und das gleich zwei Quartale in Folge seit Mitte 2022. Zu diesem Ergebnis kommen drei voneinander unabhängige Studien.

Immobilienpreise in Düsseldorf fielen zwei Quartale in Folge

Zu den Auftraggebern der Studien gehört auch der in München ansässige Vermittler für private Baufinanzierungen Interhyp. Nach deren Daten sind die Immobilienpreise in Düsseldorf zwei Quartale in Folge um insgesamt sieben Prozent gefallen. Dasselbe Bild findet sich in der zweiten Jahreshälfte 2022 in vielen Großstädten, gleichzeitig sei aber auch das Kaufinteresse gedämpft.

Die schwache Nachfrage erklärt sich nach Einschätzung von Interhyp aber auch daraus, dass Käufer und Verkäufer abwarten. „Wir gehen davon aus, dass die Immobilienpreise in den nächsten Monaten weiter sinken werden, bis der Markt ein neues Gleichgewicht findet“, sagte Finanzvorstand Stefan Hillbrand der Deutschen Presse-Agentur.

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt der Verband Deutscher Pfandbriefbanken (VDP). In seiner Auswertung fielen die Preise in Düsseldorf im genannten Zeitraum jedoch nur um drei Prozent.

>> Skurriles Gerichtsverfahren in Düsseldorf: Unternehmer will Gefängnis mit nur 18 Euro auf dem Konto kaufen <<

Kaufpreis in Düsseldorf bei bis zu 7500 Euro pro Quadratmeter

Bei aller Freude über einen Rückgang der Preise: Der Kaufpreis pro Quadratmeter in Düsseldorf ist längst auf einem Level, bei dem sich Wohnungssuchende ohne dickes Portemonnaie nur die Haare raufen können. Da machen die wenigen Prozente, um welche die Preise nun über zwei Quartale abgesackt sind, den Braten nicht fett. Im Durchschnitt liegen die Preise noch über dem Rekordniveau von Ende 2021 – bis dahin stiegen die Preise stetig über 15 Jahre hinweg.

Der Wirtschafts- und Immobiliendatenanbieter empirica regio GmbH hat ermittelt, dass Düsseldorf im Städtevergleich mittlerweile auf Platz 4 in Deutschland rangiert – lediglich München, Frankfurt und Stuttgart verlangen noch mehr Geld pro Quadratmeter. Spitzenreiter München belegt den Thron mit knackigen 11.000 Euro pro Quadratmeter, in der Landeshauptstadt am Rhein sind es 7500 Euro.

>> Köln und Ruhrgebiet schneiden bei Städteranking schlecht ab <<

Häuser und Wohnungen in Düsseldorf: Nachfrage nimmt weiter zu

Obwohl die Preise noch immer extrem hoch sind, nimmt die Nachfrage kaum ab – Auslandszuwanderung und Binnenwanderung sind hier laut empirica zwei wesentliche Faktoren. Auf der anderen Seite bleibt das Angebot an neuen Wohnungen und Häusern knapp – Lieferengpässe und Personalmangel tun ihr übriges, um die Misere weiter auszuweiten.

Bei der hohen Nachfrage ist es kaum verwunderlich, dass mit einer weiteren Reduzierung der Preise auch in Zukunft kaum zu rechnen sein dürfte.

>> Ukraine-Krieg: So viele Flüchtlinge leben in Köln – OB Reker mit dringendem Appell <<

Mieten in Düsseldorf weiterhin extrem teuer – kein Ende in Sicht

Einen weiteren Blick hat Empirica auf die Mietpreise in Düsseldorf geworfen – hier sieht es besonders düster aus. Ende des vergangenen Quartals sei mit 11,87 Euro pro Quadratmeter ein neuer Spitzenwert erreicht worden – für eine Bestandwohnung, wohlgemerkt. Neubauten sind mit 14,89 Euro pro Quadratmeter noch teurer.

Die Experten bei Empirica sind sich sicher, dass die Mieten weiter steigen werden, die hohe Nachfrage würde weiterhin auf ein viel zu geringes Angebot treffen.

mit dpa