Weniger Müll in Düsseldorf: Stadt plant neue Regelung gegen Abfall auf der Straße

Einwegverpackungen können zwar praktisch sein, achtlos weggeworfen sorgen sie vielerorts jedoch dafür, dass Städte zunehmend im Müll versinken. In Düsseldorf will man dem Müllproblem nun mit einer neuen Regelung den Kampf ansagen.
Plastikgeschirr
Benutztes Plastikgeschirr liegt auf einem Mülleimer. Foto: picture alliance / Alexander Heinl/dpa
Benutztes Plastikgeschirr liegt auf einem Mülleimer. Foto: picture alliance / Alexander Heinl/dpa

Obwohl es in Großstädten viele Abfalleimer gibt, reichen diese oft nicht aus, um den Mengen an Müll gerecht zu werden. Häufig quillen die Tonnen über und der Dreck fällt aus den Containern. Zurück bleiben leere Pizzakartons und schmutzige Plastikbecher, die sich in der ganzen Stadt verteilen. 

Um dem Müllproblem gerecht zu werden, will man in Düsseldorf nun zusätzliche Abfalleimer aufstellen, beispielsweise in Parks. In der Altstadt, wo sich nach langen Partynächten am Wochenende mitunter sehr viel Abfall sammelt, sollen jedoch keine zusätzlichen Müllcontainer aufgestellt werden. „Natürlich will die Tonnen keiner vor dem Laden stehen haben“, sagt Altstadtwirt Daniel Vollmer gegenüber dem WDR. Stattdessen wolle die Stadt mit Mülldetektiven gegen illegale Müllentsorgung vorgehen, wie der öffentliche Sender berichtet.

Kommt die Verpackungssteuer nach Düsseldorf?

Daneben könnte bald eine neue Regelung gegen Abfall für Düsseldorf greifen. So überlege die Stadt, eine Pflicht für Gastronomiebetriebe ab einer bestimmten Größe einzuführen, für Essen und Getränke zum Mitnehmen eine Mehrwegoption anzubieten. „Das kontrollieren wir, und dann stellt sich natürlich irgendwann die Frage, wie die Akzeptanz der Mehrweg-Produkte erhöht werden kann“, sagt Düsseldorfs Umweltdezernent Jochen Kral dem Sender. Diese sei derzeit nicht besonders hoch.

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Wie die Mehrwergoption in der Praxis aussehen könnte, zeigt die Stadt Tübingen. Hier wurde 2022 eine Verpackungssteuer beschlossen. Diese besagt, dass für jede Einwegverpackung 50 Cent gezahlt werden muss. „Das schauen wir uns an und das wird auch sicher noch eine Zeit dauern“, so Kral im Gespräch mit dem WDR. „Langfristig ist es uns wichtig, kein Geld darüber einzunehmen, sondern den öffentlichen Raum sauber zu bekommen.“

Neue Regelung in NRW-Stadt geplant

Dabei ist die Idee einer Verpackungssteuer nicht neu. Bereits in den 90er-Jahren hatten einige Städte in NRW die Steuer schon einmal eingeführt gehabt. Wie der WDR berichtet, hatte Düsseldorf damals ebenfalls geplant, die Steuer umzusetzen. Das Bundesverfassungsgericht kippte die Beschlüsse jedoch nach einigen Jahren. Im Fall Tübingen hatte das Bundesverwaltungsgericht Ende Mai allerdings entschieden, dass kommunale Einwegsteuern für To-Go-Verpackungen rechtmäßig sind.

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Die NRW-Stadt Gummersbach will sich Tübingens Verpackungssteuer als Vorbild nehmen und diese demnächst ebenfalls einführen. „Müll ist leider hier ein Top-Thema“ sagte Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein dem WDR. Für sein Vorhaben habe er bereits viel Zuspruch erhalten. Anfang 2024 soll die Verpackungssteuer daher vermutlich kommen.