Rentnerin (75) fährt notorisch ohne Führerschein – jetzt steht sie vor Gericht

Vier Mal ist eine 75-Jährige laut Anklage ohne Führerschein gefahren. Nun muss sich die Rentnerin vor dem Düsseldorfer Amtsgericht verantworten.
Düsseldorf Prozess Führerschein Rentnerin
Eine 75-jährige Frau wartet mit ihrem Anwalt auf den Beginn ihres Prozesses im Amtsgericht Düsseldorf, in dem es um notorisches Fahren ohne Führerschein, Beleidigung und Urkundenfälschung geht. Foto: Martin Höke/dpa
Eine 75-jährige Frau wartet mit ihrem Anwalt auf den Beginn ihres Prozesses im Amtsgericht Düsseldorf, in dem es um notorisches Fahren ohne Führerschein, Beleidigung und Urkundenfälschung geht. Foto: Martin Höke/dpa

Vor dem Amtsgericht Düsseldorf muss sich aktuell eine 75-Jährige verantworten. Der Rentnerin wird unter anderem notorisches Fahren ohne Führerschein vorgeworfen. Sie war laut Anklage vier Mal von der Polizei am Steuer eines Autos erwischt worden, obwohl sie keinen Führerschein hatte.

Jetzt droht der Seniorin eine empfindliche Geld- oder sogar eine Haftstrafe und, dass ihr fahrbarer Untersatz, ein Mercedes-Coupé, eingezogen wird. Lediglich zum letzten Vorwurf des Fahrens ohne Führerschein äußerte sich die Angeklagte beim Prozessauftakt am Montag: „Da hat mich mein Sohn nur gebeten, den Wagen auf ein Nachbargrundstück zu fahren, weil sein Termin länger dauerte“, erklärte sie.

Ende Juli 2020 soll sie mit ihrem Wagen auf dem Parkplatz eines Düsseldorfer Baumarktes auch noch ein anderes Auto touchiert haben. Als sie von einer Passantin darauf aufmerksam gemacht wurde, soll sie diese mit unschönen Worten beschimpft haben. Deshalb wird ihr auch noch Beleidigung vorgeworfen.

Ihren Führerschein musste sie bereits vor 22 Jahren nach einer Trunkenheitsfahrt erstmals abgeben und nur fünf Jahre später erneut. Weil die Seniorin dann später mit gefälschten Unterlagen versucht haben soll, sich eine neue Fahrerlaubnis zu ergaunern, wirft die Anklage ihr zudem Urkundenfälschung vor.

Laut Anklage hatte die 75-Jährige in zwei Fällen bei den Behörden in Düsseldorf und Gelsenkirchen gefälschte Sehtests und gefälschte Bescheinigungen für Erste-Hilfe-Kurse vorgelegt. Das bestritt die Seniorin am Montag. Seine Mandantin habe die erforderlichen Tests und Kurse absolviert, sei aber wohl einem Betrüger aufgesessen, erklärte ihr Anwalt.

Zu einem Urteil kam es am Montag nicht, weil dem Verteidiger nicht alle Unterlagen zugestellt worden waren.

dpa