„L’amour toujours“ in Mönchengladbach mit rassistischen Party-Gesängen: Staatsschutz ermittelt

Das stupide Grölen rassistischer Texte zu "L'amour toujours" will scheinbar kein Ende nehmen. Nächster Halt: Mönchengladbach.
Demonstrationen gegen Rechtsextremismus – Düsseldorf
Eine Teilnehmerin der Demonstration unter dem Motto "Gegen die AfD – Wir schweigen nicht. Wir schauen nicht weg. Wir handeln!" hält ein Plakat mit der Aufschrift "Kein Alt Für Nazis". Foto: David Young/dpa
Eine Teilnehmerin der Demonstration unter dem Motto "Gegen die AfD – Wir schweigen nicht. Wir schauen nicht weg. Wir handeln!" hält ein Plakat mit der Aufschrift "Kein Alt Für Nazis". Foto: David Young/dpa

Nach Hinweisen auf ausländerfeindliche Gesänge und Parolen zur Melodie des Party-Hits „L’amour toujours“ in Mönchengladbach ermittelt der Staatsschutz. Auf einer Geburtstagsfeier eines 18-Jährigen in einer Kleingartenanlage habe eine Anwohnerin am späten Samstagabend rassistische Parolen und Gesänge zu dem Lied gehört und die Polizei verständigt, wie diese am Sonntag mitteilte. Die Feier wurde aufgelöst und Ermittlungen gestartet.

Die Beamten hätten die Personalien der etwa 30 anwesenden Gäste festgestellt und die Feier aufgelöst. Die Ermittlungen der Polizei, auch nach weiteren Zeugen des Vorfalls, laufen. Gegen wen der Staatsschutz ermittle, sagte eine Polizeisprecherin auf Nachfrage nicht. Die Ermittlungen seien am Anfang.

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„L’amour toujours“ immer öfter im Fokus rechter Parolen

Das Lied „L’amour toujours“ steht in letzter Zeit immer wieder in Verbindung mit rassistischen Gesängen. Größere Aufmerksamkeit erhielt kürzlich ein Video zu einem Vorfall in einem Lokal auf der Nordseeinsel Sylt, worauf Gäste zu dem Lied rassistische Parolen grölen. Politiker bis hin zu Kanzler Olaf Scholz (SPD) zeigten sich entsetzt. Ähnliche Vorfälle wurden auch aus anderen Bundesländern bekannt.

Wie Tonight Düsseldorf von einer Sprecherin der Stadt Köln erfuhr, habe man sich als Host City dazu entschieden, auch in den Fanzonen der Domstadt während der EM 2024 auf das Spielen des Songs zu verzichten. In Düsseldorf hingegen bleibt der Song erlaubt.

Oberbürgermeister Stephan Keller zu Tonight Düsseldorf: „Ein Verbot von ‚L’amour toujours‘ geht in die völlig falsche Richtung. Wir müssen uns ernsthaft damit auseinandersetzen, dass in unserem Land völlig ungeniert ausländerfeindliche Parolen skandiert werden. Wer das tut, hört nicht damit auf, weil ihm die passende Melodie dazu fehlt.“

mit Material der dpa