Vandalismus in Düsseldorf: Unbekannte zerstören Karnevalswagen von Jacques Tilly

Auf Demonstrationen zum Klimaschutz war das brennende Känguru von Künstler Jacques Tilly eine gern gesehene Requisite. Der beliebte Karnevalswagen wurde nun jedoch vorsätzlich zerstört.
Der Känguru-Wagen von Jacques Tilly stand am 5. Juni 2023 vor dem World Conference Center in Bonn. Foto: Christoph Driessen/dpa
Der Känguru-Wagen von Jacques Tilly stand am 5. Juni 2023 vor dem World Conference Center in Bonn. Foto: Christoph Driessen/dpa

Der Känguru-Mottowagen von Jaques Tilly wurde von Unbekannten zerstört. Vor zwei Jahren wurde der beliebte Karnevalswagen vom Architekten Joachim Johänning gekauft und seitdem in einer Halle auf dem Märchenland-Gelände im Düsseldorfer Stadtteil Flingern untergebracht. Als der Besitzer das Gefährt am Donnerstag (11. Januar) aus der Halle holen wollte, überkam ihm der Schock: Der Wagen war völlig demoliert.

„Ich dachte, ich sehe nicht richtig“, so Johänning der „NRZ“. Eigentlich sollte der Umzugswagen am Donnerstag zum Karnevals-TÜV nach Frankfurt gebracht werden und dort am Karnevalssonntag (11. Februar) präsentiert werden.

Tilly-Wagenbesitzer entsetzt über Vandalismus

Die Zerstörungswut am Wagen kann Johänning nicht nachvollziehen. „Die Menschen lieben diesen Wagen“, erklärte er der „NRZ“. Den Umzugswagen präsentierte der Architekt und Klimaaktivist der Öffentlichkeit bereits mehrere Male, nachdem dieser 2020 an Rosenmontag in Düsseldorf Premiere gefeiert hatte. So war das brennende Känguru beispielsweise bei Demonstrationen von „Fridays for Future“ oder bei den Vorverhandlungen zur Weltklimakonferenz im Juni 2023 in Bonn zu sehen.

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Wie andere Karnevalsvehikel von Tilly auch, soll der Känguru-Wagen auf die Klimakrise aufmerksam machen – genauer gesagt auf die Buschbrände in Australien, welche 2019 und 2020 rund 20 Prozent des Waldgebiets in Down Under vernichteten. Damals stand auf dem Rücken des brennenden Kängurus noch „Australien ist überall“. Mittlerweile änderte Johänning den Spruch in „Klima ist nicht verhandelbar!“ um.

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Tilly sehe die Zerstörungswut an seinem Wagen jedoch nicht als Angriff auf seine Kunst. „Das waren irgendwelche Vandalen, die etwas kaputt machen wollten, denen kam das Pappmaché-Känguru gerade Recht“, sagte er der „NRZ“.

Da der Künstler gerade mitten in den Karnevalsvorbereitungen steckt, greift ihm Johänning bei der Restaurierung des Känguru-Vehikels unter die Arme. „Der Wagen wird am Montag zu mir in die Wagenbauhalle gebracht und da werden wir ihn auf Vordermann bringen, damit er in Frankfurt auf die Straße kann“, so Johänning.