Miese Konsumlaune drückt aufs Weihnachtsgeschäft – Umsätze deutlich schlechter als 2022

Das Weihnachtsgeschäft 2023 war laut einer Umfrage des Handelsverband Deutschlands ein Desaster, zumindest für den Einzelhandel. Die Konsumlaune der Deutschen ist im Keller und die Rahmenbedingungen für den Handel sind schwierig. Dennoch gibt es auch einige Lichtblicke, vor allem für das neue Jahr.
Düsseldorf Königsallee einkaufen
Menschen schlendern über die Königsallee in Düsseldorf. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
Menschen schlendern über die Königsallee in Düsseldorf. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Nach einer Umfrage des Handelsverband Deutschland (HDE) unter mehr als 350 Unternehmen waren zwei Drittel der Händler unzufrieden und beklagten schlechtere Umsätze als im Vorjahr. Nur jeder Sechste äußert sich zufrieden.

Der HDE rechnet im November und Dezember 2023 mit Umsätzen in Höhe von rund 120 Milliarden Euro. Das wäre ein preisbereinigtes Minus von fünf bis sechs Prozent. Im Vorjahr waren die Umsätze noch um drei Prozent gestiegen.

Konsumlaune der Deutschen im Keller: Das sind die Gründe

Hauptgrund für den enttäuschenden Jahresabschluss ist die massive Konsumzurückhaltung der Verbraucher. Die hohe Inflation, die Rezession und die Kriege in der Ukraine und in Nahost haben die Menschen verunsichert und ihr Konsumverhalten negativ geprägt.

Auch der Einzelhandel selbst hat mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt. Die steigenden Energiekosten und höheren Einkaufspreise haben die Kosten erhöht.

Verkaufsoffene Sonntage: Ein Lichtblick im Jahr 2023

Es gab aber auch einige Lichtblicke. Die verkaufsoffenen Sonntage, wie in den NRW-Großstädten, waren gut angenommen worden. Besonders gut gelaufen ist das Geschäft im Sporthandel. Weniger zufrieden waren Händler im Bereich Bekleidung. Die Branche konnte nicht die gewohnten Umsätze erzielen.

Das wird sich 2024 für Düsseldorfer ändern – die wichtigsten Punkte im Überblick.

Onlinehandel hat kaum vom Weihnachtsgeschäft profitiert

Enttäuschend lief auch das Geschäft im Internet. Nach Angaben des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) habe der Online-Handel kaum vom Weihnachtsgeschäft profitieren können.

Der Handelsverband ist dennoch zufrieden mit der Entwicklung. Die Umsätze seien 40 Prozent höher als noch 2019. Auch viele kleinere und mittlere Geschäfte hätten das Online-Geschäft inzwischen für sich entdeckt.

Optimistischer Blick ins neue Jahr 2024

Trotz des enttäuschenden Jahresabschlusses blickt der Einzelhandel mit gedämpft optimistischen Erwartungen auf 2024. Der Arbeitsmarkt wirke stabilisierend, die Inflation gehe deutlich zurück.

Das sind gute Voraussetzungen dafür, dass die Menschen wieder sicherer und optimistischer werden und sich die Konsumstimmung verbessert. Dadurch könne auch die Neigung zu höherpreisigen Anschaffungen wieder zunehmen.

Dennoch wird der Handel im neuen Jahr erneut mit Herausforderungen zu kämpfen haben. Die Kriege in der Ukraine und in Nahost haben negative Auswirkungen auf die Wirtschaft. Zudem sind viele Händler von Lieferschwierigkeiten und Arbeitskräftemangel betroffen. Im Einzelhandel sind demnach mehr als 100.000 Stellen unbesetzt.

Das ändert sich 2024: Mindestlohn, Bürgergeld, Cannabis – das müsst ihr jetzt wissen!

dpa