Warum die Netflix-Serie „King of Stonks“ in Düsseldorf spielt – und nicht in Berlin

Für die Netflix-Serie "King of Stonks" wurde in Düsseldorf gedreht. Warum sich der Regisseur dafür entschied – und gegen Städte wie Berlin.
"King of Stonks" Netflix
Thomas Schubert (l.) als Felix Armand und Matthias Brandt als sein Chef Magnus in einer Szene aus der Netflix-Serie "King of Stonks". Foto: ---/Netflix/dpa
"King of Stonks" Netflix
Thomas Schubert (l.) als Felix Armand und Matthias Brandt als sein Chef Magnus in einer Szene aus der Netflix-Serie "King of Stonks". Foto: ---/Netflix/dpa

Seit Mittwoch gibt es „King of Stonks“ bei Netflix. Die Serie, die durch den Wirecard-Skandal inspiriert ist, spielt zu großen Teilen in Düsseldorf – und das hat einen bestimmten Grund.

„Wir wollten nicht nach Berlin, weil die Stadt erzählerisch ein bisschen langweilig geworden ist“, sagt Regisseur Jan Bonny, der selbst aus Düsseldorf kommt, der „Rheinischen Post“. „Die immer gleichen Hochhausbilder mit einsamem Macher im Anzug hinter glitzernder Fassade wollten wir auch nicht noch mal wiederholen, also war Frankfurt auch raus. In Düsseldorf konnten wir unsere Figuren wirklich neu entdecken. Und die Stadt hat sich verändert über die letzten Jahre, ist in der Gegenwart angekommen und hat zugleich einen eigenen unverkennbaren rheinischen Charakter.“

Zu „King of Stonks“ passen würde auch die „Mischung aus Beten und Saufen, mit der sich bei uns alles unter den Teppich kehren lässt“. Düsseldorf, wo im Sommer 2021 die Dreharbeiten – zum Beispiel auf der Heinrich-Heine-Allee, vor der Messe Düsseldorf oder auf der Oberkasseler Brücke – stattfanden, sei ein Ort „für kleine Sonnenkönige genauso wie für größte Sentimentalität“.

Netflix-Serie in Düsseldorf: Darum geht es in „King of Stonks“

In der sechsteiligen Serie „King of Stonks geht es um Börsengang, Anlegertäuschung und viele „Arschlöcher“, wie es die Autoren Philipp Käßbohrer und Matthias Murmann sagen. In den Hauptrollen sind Thomas Schubert (als Felix Armand), Matthias Brandt (Magnus A. Cramer) und Larissa Sirah Herden (Sheila Williams) zu sehen.

Die Handlung: Felix Armand will ganz nach oben. Weil, wenn er oben ist, dann kann er endlich ein anständiger Mensch sein. Und schließlich ist er auch das verdammte Mastermind hinter dem erfolgreichsten FinTech Unternehmen aller Zeiten und von ganz Deutschland und überhaupt: der CableCash AG. Leider fliegt Felix schon während des Börsengangs alles um die Ohren: Geldwäsche, Anleger-Täuschung, Internetpornographie.

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Als Mittelständler hat man es in Deutschland mit so Methoden nicht ganz leicht in der Öffentlichkeit. Und nachdem Felix seinen ebenso megalomanischen wie esoterischen Chef Magnus aus den Klauen der sizilianischen Mafia befreit hat, lässt der ihn auch prompt im Stich und Felix muss wieder alleine ran. Die Presse, die Politik, die Unterwelt – und Magnus. Alle wollen was vom Kuchen abhaben und Felix kommt gar nicht hinterher, sie gegeneinander auszuspielen. So mausert er sich vom kleinen miesen Programmierer zum größten Betrüger der deutschen Nachkriegsgeschichte. Und so ganz nebenbei gibt es auch noch Sheila Williams: die Frau, in die sich Felix auf keinen Fall verlieben sollte.

„King of Stonks“ gewinnt Bernd Burgemeister Fernsehpreis

Für ihre herausragende Arbeit wurden die „King of Stonks“-Produzenten Philipp Käßbohrer, Matthias Murmann, Jan Bonny und Judith Füller jüngst mit dem renommierten Bernd Burgemeister Fernsehpreis ausgezeichnet. Die Jury lobte die Serie als „herrlich finstere Satire über Narzissmus und Doppelmoral in der Finanzbranche“ wurde die Serie von der Jury gelobt. Ihr Urteil: „Wenn die Wirklichkeit sich selbst ad absurdum führt, wenn man als Zuschauer nicht weiß, ob man noch lachen soll oder doch schon weint – oder wenn einem wie in dieser Serie die Realität um die Ohren gehauen wird (…), dann hatte man einen fantastischen Fernsehabend. ‚King of Stonks‘ traut sich, worauf wir, außerhalb von Comedy-und Satire-Shows, lange gewartet haben.“