Düsseldorfer Start-up baut Salat auf Parkhausdach an – mithilfe von 1000 Karpfen

In Düsseldorf zieht ein Start-up mit Hilfe von Fischen Nutzpflanzen auf. Ginge es nach dem Start-up, sollen bald alle Dächer in der Stadt auf diese Weise Gemüse und Nutzpflanzen liefern.
Salatkopf
Regentropfen liegen auf einem Kopfsalat. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Regentropfen liegen auf einem Kopfsalat. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Ein Start-up auf dem Factory Campus geht völlig neue Wege der urbanen Selbstversorgung. Das Start-up „Urban Nature“ baut mit Hilfe von ca. 1000 Karpfen und Grünschleien Salat an.

Wofür aber braucht man Fische, wenn man Salat anpflanzen will? Die Kombination aus Fischzucht und der Kultivierung von Nutzpflanzen nennt sich „Aquaponik“ und existiert erst seit wenigen Jahren. Dabei werden mit Hilfe von Wassertieren Nutzpflanzen aufgezogen, die mit Hilfe der Exkremente der Wassertiere natürlich gedüngt werden. Denn die Exkremente wiederum liefern wichtige Nährstoffe für die Pflanzen.

So in etwa kann man sich das auch in Düsseldorf auf der Erkrather Straße im Factory Campus vorstellen. Dort hat er Bauunternehmer und Chef des Start-ups Marc Breddermann mit der Biologin Katharina Esche gemeinsam mit weiteren Mitarbeitern Bassins mit Fischen aufgebaut und zieht dort nun Salat auf. Seit zwei Jahren experimentieren sie bereits. „Es geht darum, das Gleichgewicht im geschlossenen System zu erhalten“, erklärt er die Schwierigkeiten gegenüber der „Rheinischen Post“.

Urban Nature: Düsseldorfer Start-up baut Salat auf Parkhausdach an

Nachdem es zu Beginn noch Startschwierigkeiten gab und einige Fische im System zunächst nicht überlebten, können inzwischen pro Woche 200 Salatköpfe geerntet werden. Die Vorteile liegen für Breddermann auf der Hand. Keine langen Lieferketten, keine langen Transportwege, zudem wird durch das geschlossene System zwischen Fischzucht und Salatbewässerung viel weniger Wasser verbraucht. Schädlinge wie Blattläuse wiederum werden natürlich bekämpft mit Larven. Kennengelernt hat er das System in den USA.

„Es geht mir darum, etwas für die Zukunft zu machen. Wirtschaftlich soll sich das Unternehmen nur selbst tragen“, so Breddermann. Dabei regt der Unternehmer an, dass es in der Stadt viele ungenutzte Dachflächen gebe, die so alle zur Selbstversorgung beitragen könnten. Die Farm des Start-ups, die aktuell noch im Factory Campus untergebracht ist, soll dann auf das Dach des Parkhauses umziehen, welches noch gebaut werden soll.

Das könnte dich ebenfalls interessieren: