Nach Ankündigung der Legalisierung: In Düsseldorf hat sich der erste Cannabis-Club gegründet

Die angekündigte Legalisierung von Cannabis wird die Gründung sogenannter Cannabis-Clubs nach sich ziehen. In Düsseldorf existiert ein solcher bereits. Das sind die Pläne der Gründer.
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Foto: unsplash
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Die Legalisierungspläne für legalen Cannabis-Konsum in Deutschland sind noch gar nicht richtig durchgewunken, da wurden bereits erste Nägel mit Köpfen gemacht. So hat es keine 24 Stunden nach der Ankündigung durch Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gedauert, da war in Düsseldorf bereits der erste „Cannabis Social Club“ gegründet.

Denn die Legalisierung, so wie sie in Deutschland geplant ist, sieht vor, dass nur die Menschen in Deutschland bald legal kiffen dürfen, die in einem solchen Club angemeldet sind. Zudem sind die Clubs auf maximal 500 Mitglieder begrenzt. Seit Mittwoch, dem 12. April, ist der Zulauf zum „Cannabis Social Club Düsseldorf“ groß, wie der „Express“ schreibt.

Vorsitzender des Vereins ist Domenic Emanuelli. Mit zwei Mitstreitern hat er den Verein allerdings bereits im August gegründet, wie er zugibt. Emanuelli, Ulrich Kranz und Vorbner Love betreiben in Düsseldorf-Rath den „Headshop handkranz“ und sind entsprechend gut vernetzt. Daher war ihnen die Lösung, die Lauterbach zum Thema Legalisierung präsentierte, bereits bekannt.

Cannabis Social Club Düsseldorf: Cannabis-Kultur etablieren

Nun läuft die Suche nach einem Vereinsheim. Dort darf zwar nicht konsumiert werden, dennoch sind solche „Vereinslokale“ zwingend vorgeschrieben. Daher fehlt bei dem Trio auch der Glaube, dass es bei einem Konsumverbot bleibt. „Das Gesetz muss ja noch durch den Bundestag“, so Emanuelli. Ginge es nach ihm, soll der Verein in naher Zukunft dann auch die Mitglieder mit selbst angebauten Cannabis-Erzeugnissen versorgen.

Alle drei wollen zudem der Stigmatisierung, die mit dem Cannabis-Konsum einhergeht, entgegentreten. So hat Emanuelli genaue Vorstellungen, wie es im Club zugehen soll. „Wir wollen den Austausch zwischen den Mitgliedern fördern und so etwas wie eine ‚Cannabis-Kultur‘ etablieren – wie es das zum Beispiel bei Rotwein ja auch gibt.“

Zu guter Letzt hoffen sie, dass Cannabis vollständig legalisiert wird. „Es muss endlich von der Liste der Betäubungsmittel gestrichen werden“, fordert Vorbner Love abschließend. Ob es soweit tatsächlich kommt, hängt von der Abstimmung im Bundestag ab. Der Gesetzesentwurf soll noch Ende April vorgelegt werden.