Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat ihre Lizenzauflagen für die kommende Saison angepasst. Diese sehen vor, dass jeder Klub aus der ersten und der zweiten Bundesliga ein E-Sport-Team für die „Club Championship“ stellen oder eine Geldstrafe zahlen muss, sollte kein Team gestellt werden. Fortuna Düsseldorf gehört noch zu den letzten sieben verbliebenen Klubs, die bislang keine E-Sport-Mannschaften stellen. Das soll sich nun bis Herbst ändern.
Der Hintergrund ist, dass die DFL schon 2012 eine Kooperation mit EA Sports eingegangen ist. EA Sports ist ein Teil des US-amerikanischen Videospielentwicklers Electronic Arts. Dieser veröffentlicht unter anderem jedes Jahr ein neues Spiel der beliebten FIFA-Reihe. Gemeinsam mit der DFL wurde nach Bekanntgabe der Kooperation die „Virtual Bundesliga“ ins Leben gerufen, an der inzwischen 29 von 36 Vereine teilnehmen.
Neben der Fortuna sind unter anderem auch der FC Bayern München oder Borussia Dortmund nicht in der Virtual Bundesliga vertreten. Während der Rekordmeister auch weiterhin auf eine Teilnahme verzichten und lieber die Strafe an die DFL zahlen will, wird sich bei der Fortuna bis zum Oktober in dieser Hinsicht aber einiges bewegen. Wobei angemerkt werden muss, dass der FC Bayern eine Kooperation mit „PES“-Entwickler Konami besitzt, die einem Engagement beim direkten Konkurrenten „EA Sports“ im Weg steht.
Fortuna goes E-Sport: Mitglieder sollen Ausrichtung mitbestimmen
Für die Fortuna aber gilt das nicht, weshalb es nun ein Umdenken am Rhein gegeben hat, wie die „Rheinische Post“ ausführt. Dort heißt es vom Kommunikationsdirektor Kai Niemann: „Wir beschäftigen uns seit geraumer Zeit mit der Thematik E-Sports. Es ist stets unsere Aufgabe, abzuwägen, ob und – wenn ja – wie das Thema zu Fortuna Düsseldorf passt.“ So habe man sich durch die neuen Voraussetzungen nun für eine Teilnahme und den damit verbundenen Aufbau einer E-Sport-Abteilung entschlossen.
Dabei will man auch die Mitglieder ins Boot holen. Denn anstatt die Abteilung nun einfach aufzubauen, weil man muss, will man dies mit Hilfe eines Wertekompass machen. Dazu werden die Mitglieder befragt, worauf besonders Wert gelegt werden soll. Ist ein regionaler Ansatz wichtiger, oder der sportliche Erfolg? Wie können nachhaltige Themen eingebunden werden, was ist den Fans darüber hinaus noch wichtig? „Einfach nur mitmachen passt nicht zu uns! Dafür möchten wir gerne auch Eure Meinung hören“, so der Verein.
Auf dem Mitgliederportal gibt es daher mittlerweile eine Umfrage, an der die Fans teilnehmen können. Mit der Gründung einer eigenen E-Sport-Abteilung kommt auf den Verein auch eine Menge neuer Arbeit hinzu. Drei bis fünf Spieler muss das neue FIFA-Team umfassen, es muss eine Spielstätte gemeldet werden, auch die Infrastruktur muss Maßgaben wie einen entsprechenden Internetanschluss erfüllen. Bis Oktober soll die „Baustelle“ dann abgearbeitet sein.