Formel 1: Mercedes flirtet mit Sebastian Vettel – was wird aus Fernando Alonso?

Es wird heißer: Fährt der jetzige Ferrari-Pilot Sebastian Vettel in der kommenden Saison in der Formel 1 für den deutschen Rennstall Mercedes?
Sebastian Vettel Lewis Hamilton
Foto: Scott Barbour/AAP Image/dpa
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Fährt Sebastian Vettel in der kommenden Saison in der Formel 1 für den deutschen Rennstall Mercedes? Der frühere Formel-1-Chef Bernie Ecclestone rät den „Silberpfeilen“ jedenfalls zu einer Verpflichtung von Vettel, dessen Zeit bei Ferrari nach der Saison endet.

„Das könnte einen emotionalen Schub für die Mitarbeiter bewirken und auch für die Außenwelt positive Zeichen setzen. Die PR-Wirksamkeit von Vettel bei Mercedes wäre jedenfalls mega“, sagte der 89 Jahre alte Brite „Sport1“.

Vettel verlässt Ferrari zum Jahresende und hat bisher noch keinen neuen Arbeitgeber. Auch ein Abschied des 32-Jährigen aus der Formel 1 ist durchaus möglich.

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Für Ecclestone war Vettels Trennung von Ferrari absehbar. Zwischen der Scuderia und dem Hessen sei es „nie derselbe Zauber“ wie bei Ferrari und Rekordweltmeister Michael Schumacher gewesen, sagte der langjährige Geschäftsführer der Motorsport-Königsklasse. „Das Team und seine Teamchefs standen nie so hinter Vettel wie hinter Schumacher“, fügte Ecclestone hinzu.

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Der viermalige Weltmeister Vettel war zur Saison 2015 zum italienischen Rennstall gewechselt. Mehrfach verpasste er knapp den angestrebten Titelgewinn mit den Italienern. Zuletzt hatte sich Vettel nicht mit Ferrari auf eine Verlängerung seines auslaufenden Vertrags einigen können. Nun wird über einen spektakulären Wechsel zu Mercedes spekuliert.

Was wird aus Lewis Hamilton und Valtteri Bottas?

Bei den Silberpfeilen enden die Verträge von Lewis Hamilton (35) und Valtteri Bottas (30) ebenfalls nach dieser Saison. Dass der Brite Hamilton das Team verlässt, ist aufgrund fehlender Optionen so gut wie ausgeschlossen. Beim Finnen Bottas könnte das schon anders aussehen. Allerdings hat Mercedes im Briten George Russell (22), der derzeit noch für Williams fährt, einen aufstrebenden Youngster in der Hinterhand. Der 48 Jahre alte Wolff garantierte seinen Piloten Loyalität, sagte der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ aber auch: „Kein gutes Team wird es einfach ignorieren, wenn ein vierfacher Weltmeister plötzlich auf dem Transfermarkt auftaucht.“

Für Vettel scheint Mercedes nach dann sechs Jahren bei Ferrari die einzige Möglichkeit zu sein, noch eins der Top-Cockpits zu bekommen. Sein ehemaliger Rennstall Red Bull, für den er von 2010 bis 2013 viermal in Serie Weltmeister wurde, setzt weiter voll auf Max Verstappen. Es blieben eigentlich nur noch Teams wie Renault aus dem Mittelfeld oder eventuell Williams, die hinterherfahren. Das wird sich Vettel im Herbst seiner Karriere nicht antun.

Natürlich sei „ein deutscher Fahrer in einem deutschen Fahrzeug eine gute Marketing-Story“, hatte Mercedes-Teamchef Toto Wolff zuletzt dem ORF gesagt. Eine Verpflichtung Vettels sei aber „nicht die allererste Agenda“. Die Loyalität des Teams gelte den aktuellen Piloten.

Gerüchte um Fernando Alonso bei Renault

Doch in der Formel 1 gibt es noch weitere Gerüchte. Eines dreht sich ebenfalls um einen ehemaligen Weltmeister. Der frühere Weltmeister Fernando Alonso hat zumindest die Spekulationen um ein Comeback genährt.

Seine nächste große Herausforderung im kommenden Jahr liege „in der höchsten Kategorie des Motorsports auf höchstem Niveau, ob in der Formel 1, auf der Langstrecke oder in der IndyCar“, sagte der 38-Jährige spanischen Medienberichten zufolge bei einem Video-Vortrag vor Studenten. Zuletzt hatte es Gerüchte gegeben, der Spanier könnte ein weiteres Mal zu seinem früheren Arbeitgeber Renault in die Königsklasse des Motorsports zurückkehren.

Sein Berater Flavio Briatore sagte der „Gazzetta dello Sport“ dazu: „Fernando ist motiviert. Ein Jahr ohne Formel 1 hat ihm gut getan. Er hat sich entgiftet und wirkt auf mich gelassener und bereit für eine Rückkehr.“

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Alonso hatte die Formel 1 am Ende der Saison 2018 im Frust verlassen. Nach seinen Titelgewinnen 2005 und 2006 im Duell mit Michael Schumacher war der Asturier auf der Jagd nach weiteren WM-Triumphen gescheitert und zuletzt im McLaren nur noch hinterhergefahren. In diesem Jahr nahm Alonso an der Rallye Dakar teil. Auch in der Langstrecken-WM und der IndyCar-Serie hat er sich schon versucht.

In der Formel 1 war der Fahrermarkt zuletzt mächtig in Bewegung gekommen. Der Spanier Carlos Sainz tritt 2021 die Nachfolge von Sebastian Vettel bei Ferrari an. Das Cockpit von Sainz bei McLaren übernimmt der Australier Daniel Ricciardo, der Renault verlässt.

Ob das französische Team aber angesichts der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise die Millionen-Gage für Alonso aufbringen will und auch im fortgeschrittenen Rennfahrer-Alter noch auf den Spanier setzt, erscheint eher fraglich. Mehrere Medien hatten zuletzt von Gesprächen des Teams mit dem Altmeister berichtet. Alonso fuhr von 2003 bis 2006 sowie 2008 und 2009 für Renault.

dpa