Eurovision Song Contest: Diese Länder gaben Deutschland bisher die meisten Punkte
Jahr für Jahr lockt der Eurovision Song Contest hunderte Millionen Zuschauer vor die TV-Geräte. Seit seinen Anfängen 1956 hat sich der ESC – damals noch unter dem sperrigen Titel Grand Prix Eurovision de la Chanson – zu einem der größten Live-Events der Welt entwickelt, dessen ganz besonderer Anziehungskraft sich nicht einmal die Menschen im entfernten Australien entziehen können.
Deutschland ist mit 65 Teilnahmen bei bislang 66 Austragungen Rekordhalter, was die reine Anzahl der Auftritte angeht. Erfolgsverwöhnt ist die Bundesrepublik deshalb aber längst nicht. Erst zwei Siege konnten verbucht werden – 1980 durch Nicole und „Ein bisschen Frieden“ und 2010 durch Lena mit ihrem Hit „Satellite“.
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Hierzulande echauffieren sich Experten und Fans gern über das vermeintliche Punkte-Zugeschiebe unter Nachbarländern, besonders Osteuropas. Aber wie sieht es eigentlich in Deutschlands Fall aus – wer hat dem Land von Ralph Siegel, Stefan Raab und Guildo Horn in den über 60 Jahren ESC-Historie die meisten Punkte gegönnt?
Eurovision Song Contest: Aus diesen Ländern erhielt Deutschland die meisten Punkte
Die entlarvende Erkenntnis zu Beginn: Deutschland mag zwar oft und laut auf die Nachbarschaftsliebe im Rest Europas schimpfen – profitiert davon aber auch fleißig mit.
Denn auf Platz 3 und 2 der Länder, die Deutschland seit 1957 – also seitdem die Punktevergabe transparent kommuniziert wird – die meisten Punkte anvertraut haben, finden sich zwei direkte Nachbarn: die Schweiz (189 Punkte) und Dänemark (193).
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Überraschender ist schon eher der Nummer-1-Punktelieferant Deutschlands. Kein Benelux-Staat und nicht der gleichsprachige Nachbar Österreich meinen es besonders gut mit der Bundesrepublik beim ESC, sondern: Spanien.
Ausgerechnet die fernen Iberer verliehen Deutschland mit bislang 237 mit Abstand am meisten Punkte aller ESC-Teilnehmer.
Eurovision Song Contest: An diese Länder vergab Deutschland die meisten Punkte
Das Wohlwollen, das Deutschland aus Spanien, Dänemark und der Schweiz erhält, gab es keineswegs 1:1 so wieder an die selben Länder zurück. Keiner der genannten Staaten findet sich in der Top-3 der Länder, die Deutschland seit 1957 mit den meisten Punkten bedacht hat.
Auf Platz drei findet sich die Türkei (202 Punkte) wieder, die dabei sicherlich auch von der großen türkischen und türkischstämmigen Community in Deutschland profitiert. Denn: aus dem eigenen Land für das eigene Land abstimmen, ist beim Eurovision Song Contest nicht möglich. Wohl dem da, der beim ESC auf die Stimmen einer großen Diaspora zählen kann.
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Knapp vor der Türkei findet sich auf Platz zwei Großbritannien mit 205 Punkten wieder. Das Königreich ist im Übrigen, ebenso wie Deutschland, Teil der sogenannten „Big 5“, der größten Geldgeber der Eurovision Broadcast Union (EBU), die den ESC produziert und europa- und weltweit ausstrahlt. Für diesen Einsatz erhalten Großbritannien, Deutschland, aber auch Spanien, Frankreich und Italien Jahr für Jahr zugesicherte Final-Startplätze und umgehen so das Hauen und Stechen in den beiden Halbfinals.
Die meisten Punkte aus Deutschland erhielt ein skandinavisches Land beim Eurovision Song Contest: Schweden. Die 217 Punkte kommen dabei schnell zusammen, wenn man bedenkt, dass die Schweden bereits sechs Siege beim ESC einfahren konnten und damit direkt hinter Rekordsieger Irland (sieben) liegt. Das erste Kapitel in Schwedens ESC-Erfolgsgeschichte schrieb im Übrigen ein heute legendäres Kult-Quartett: Abba. 1974 siegten die Pop-Giganten mit ihrem Welthit „Waterloo“ im englischen Brighton.