Wenn Erinnerungen schwinden: Netflix-Serie „Biohackers“ geht weiter

In der Netflix-Serie "Biohackers" geht es um Genmanipulationen und Laborexperimente. In der zweiten Staffel steht der Thriller-Aspekt im Vordergrund – und das Vergessen.
Streaming Netflix - Biohackers
Foto: Marco Nagel/Netflix/dpa
Foto: Marco Nagel/Netflix/dpa

Es erscheint wie ein kurzes Nickerchen einer überarbeiteten Medizinstudentin. Doch als Mia im Labor ihrer Uni aufwacht, ist nichts mehr so, wie es war. In ihrer Wohngemeinschaft renovieren Fremde, die PIN-Nummer ihres Smartphones funktioniert nicht und Freund Niklas wohnt in Straßburg. Die zweite Staffel der Thriller-Serie „Biohackers“, die ab Freitag (9. Juli) bei Netflix läuft, beginnt mysteriös.

Drei Monate sind nach den Ereignissen der ersten sechs Folgen vergangen. In denen hatte Mia (Luna Wedler) ihrer Dozentin Tanja Lorenz (Jessica Schwarz) das Handwerk gelegt. Die hatte jahrelang illegale Genexperimente durchgeführt, in Folge dessen auch Mias kleiner Bruder gestorben war. Am Ende wurden beide Frauen in einen Lieferwagen gezerrt und entführt.

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Und seitdem? Mia kann sich an nichts erinnern. Es scheint, als sei sie im Unilabor aus einem langen Schlaf geweckt worden. Und alles ist anders. Ihre liebenswert-chaotische WG hat sich aufgelöst, Mia ist mit ihrem Kommilitonen Jasper zusammen und hat eine Affäre mit dem Sohn des Philanthropen Baron von Fürstenberg (gespielt von Neuzugang Thomas Kretschmann).

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„Es geht um den Verlust von Erinnerungen und was das mit einem macht. Ich glaube, dass sich auch Leute darin wiederfinden, die das Schicksal von Menschen mit Demenz oder Alzheimer kennen. Das ist ein wahnsinnig interessantes Thema“, sagte Hauptdarstellerin Schwarz (44) im Interview der Deutschen Presse-Agentur.

Wedler (21, „Dem Horizont so nah“), die ihre Rolle erneut mit einer erfrischenden Natürlichkeit spielt, findet es erschreckend, dass manche Erlebnisse aus der Vergangenheit nicht mehr abrufbar sind. „Dass wir einfach Sachen vergessen, finde ich unglaublich komisch und beängstigend. Man vergisst einfach Teile seiner Lebenszeit.“

Mehr Thriller als Biologie in zweiter Staffel

Die wissenschaftlichen Aspekte rund um synthetische Biologie treten in der neuen Staffel in den Hintergrund, dafür dominiert der Thriller-Aspekt. Welche Rolle spielen der Baron und Journalist Andreas Winter (Benno Führmann), der Mia und Lorenz entführen ließ? Und warum schwinden die Erinnerungen der Studentin?

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Diese Fragen führen die beiden einst verfeindeten Hauptfiguren wieder näher zusammen. Lorenz wohnt mittlerweile nicht mehr in Freiburg, sondern bei ihrer Mutter in der Kleinstadt. Sie isoliert sich und spricht per Zoom-Schalte mit ihrer Anwältin.

Die von Schwarz zu Beginn durch und durch böse dargestellte Antagonistin zeigt in den neuen Folgen durchaus Gefühle, was der Rolle mehr Tiefe verleiht und sie am Ende sogar sympathisch wirken lässt.

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„Man hat sich immer gefragt, warum sie so kühl, hart und berechnend ist. Ich mochte es eigentlich ganz gerne, das Publikum mal nicht wissen zu lassen, was sie antreibt“, erklärt die 44-Jährige („Buddenbrooks“, „Das Parfum“). „Aber ich finde es trotzdem schön, dass die zweite Staffel etwas Aufklärung bringt und man Einblicke in die Kindheit der Figur bekommt.“

„Biohackers“ wurde erneut in der Studentenstadt Freiburg gedreht, die Innenaufnahmen fanden in München statt. Ob die auch im Ausland gelobte Serie weitergeht oder nach der zweiten Staffel endet, ist noch unklar. Die finale Szene hält sich beide Optionen offen.

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dpa