„Tatort“: Die TV-Übersicht – wann und wo läuft welche Folge im Programm?

Welcher Tatort läuft am Sonntagabend? Wann zeigt "Das Erste" welchen "Tatort"? Wann und wo laufen Wiederholungen? Der "Tatort" gehört fest zum Sonntagabend. Doch auch an anderen Tagen werden alte Folgen gezeigt. Der große TV-Überblick.
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Foto: picture alliance / dpa
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Für viele Menschen ist er fester Bestandteil des Wochenendes: der „Tatort“ zum Ausklang am Sonntagabend. Doch wann zeigt „Das Erste“ eigentlich welchen „Tatort“? Und wann und wo laufen Wiederholungen? Wir geben euch einen Überblick!

Immer wieder sonntags kommt ein neuer „Tatort“ im TV. Millionen Fans freuen sich auf den Krimi zur Prime Time und schalten um 20.15 Uhr ein, wenn die TV-Kommissare auf Verbrecherjagd gehen. Doch nicht nur am Sonntag ist im deutschen TV „Tatort“-Zeit. Nahezu täglich laufen auf den Dritten Programmen Wiederholungen. Da blickt doch keiner durch? Eben! Deshalb schaffen wir für euch Klarheit im „Tatort“-TV-Dschungel.

>> „Tatort“-Ermittlerteams: Alle aktuellen Kommissare auf einen Blick <<

Wir zeigen euch hier, wann ihr in den kommenden Wochen im TV einen „Tatort“ sehen könnt. Wir haben die Sendungen dabei in zwei Kategorien eingeteilt: die „Tatort“-Premieren am Sonntag im Ersten und die Wiederholungen.

Tatort: Das sind die nächsten „Tatort“-Premieren

  • „Angst im Dunkeln“ am Ostermontag, 1. April 2024, um 20.15 Uhr im Ersten (Tatort Bremen)
  • „Schau mich an“ am 7. April 2024 um 20.15 Uhr im Ersten (Tatort München)
  • „Von Affen und Menschen“ am 14. April 2024 um 20.15 Uhr im Ersten (Tatort Zürich)

Die „Tatort“-Wiederholungen

  • Dienstag, 19. März 2024:

0.15 Uhr, Das Erste: Unter Gärtnern

20.15 Uhr, BR: Virus

20.15 Uhr, WDR: Inferno

22 Uhr, NDR: Das Mädchen, das allein nach Haus‘ geht

  • Mittwoch, 20. März 2024:

22 Uhr, SWR: Hetzjagd

22.10 Uhr, MDR: Kalter Engel

  • Donnerstag, 21. März 2024:

0.15 Uhr, WDR: Inferno

  • Freitag, 22. März 2024:

22.20 Uhr, Das Erste: Spur des Blutes

  • Samstag, 23. März 2024:

kein Tatort im Fernsehen

  • Sonntag, 24. März 2024:

21.45 Uhr, WDR: Fette Hunde

  • Montag, 25. März 2024:

21.45 Uhr, hr: Melinda

22 Uhr, rbb: Frohe Ostern, Falke

  • Dienstag, 26. März 2024:

20.15 Uhr, BR: Ätzend

20.15 Uhr, WDR: Schattenlos

22 Uhr, NDR: Tödliche Flut

  • Mittwoch, 27. März 2024:

1.35 Uhr, NDR: Tödliche Flut

22 Uhr, SWR: KI

22.10 Uhr, MDR: Der Maulwurf

  • Donnerstag, 28. März 2024:

0.25 Uhr, WDR: Schattenlos

23.05 Uhr, WDR: Der große Schmerz

  • Freitag, 29. März 2024:

0.35 Uhr, WDR: Fegefeuer

  • Samstag, 30. März 2024:

20.15 Uhr, WDR: MagicMom

21.45 Uhr, WDR: Das „Tatort“-Geheimnis (Special)

  • Sonntag, 31. März 2024:

20.15 Uhr, Das Erste: Schattenleben

21.45 Uhr, One: Schattenleben

  • Montag, 1. April 2024:

4.05 Uhr, One: Schattenleben

21.45 Uhr, WDR: Frohe Ostern, Falke

21.45 Uhr, One: Angst im Dunkeln

  • Dienstag, 2. April 2024:

1.10 Uhr, Das Erste: Angst im Dunkeln

20.15 Uhr, BR: Das Monster von Kassel

20.15 Uhr, WDR: Schwanensee

22 Uhr, NDR: Krieg im Kopf

  • Mittwoch, 3. April 2024:

1.15 Uhr, NDR: Krieg im Kopf

22 Uhr, SWR: Murot und das Murmeltier

  • Donnerstag, 4. April 2024:

0.30 Uhr, WDR: Schwanensee

  • Freitag, 5. April 2024:

23 Uhr, Das Erste: Saras Geständnis

  • Samstag, 6. April 2024:

kein Tatort im Fernsehen

  • Sonntag, 7. April 2024:

21.45 Uhr, One: Schau mich an

  • Montag, 8. April 2024:

3.55 Uhr, One: Schau mich an

20.15 Uhr, MDR: Rendezvous mit dem Tod

21.45 Uhr, hr: Die Zeit ist gekommen

22 Uhr, rbb: Schock

  • Dienstag, 9. April 2024:

0 Uhr, Das Erste: Schau mich an

20.15 Uhr, BR: Game Over

20.15 Uhr, WDR: Narben

22 Uhr, NDR: Feuerzauber

  • Mittwoch, 10. April 2024:

1.30 Uhr, NDR: Feuerzauber

22 Uhr, SWR: Die Nacht der Kommissare

22.10 Uhr, MDR: Eine ehrliche Haut

23.25 Uhr, SWR: Stuttgarter Blüten

  • Donnerstag, 11. April 2024:

0.15 Uhr, WDR: Narben

  • Freitag, 12. April 2024:

22.20 Uhr, Das Erste: Der Wüstensohn

  • Samstag, 13. April 2024:

kein Tatort im Fernsehen

  • Sonntag, 14. April 2024:

21.45 Uhr, One: Von Affen und Menschen

  • Montag, 15. April 2024:

2.25 Uhr, One: Von Affen und Menschen

21.45 Uhr, hr: Weil sie böse sind

23.45 Uhr, Das Erste: Von Affen und Menschen

  • Dienstag, 16. April 2024:

20.15 Uhr, BR: Tod auf der Walz

20.15 Uhr, WDR: Anne und der Tod

22 Uhr, NDR: Tollwut

  • Mittwoch, 17. April 2024:

1.30 Uhr, NDR: Tollwut

22 Uhr, SWR: Unter Wölfen

>> 50 Fakten über den „Tatort“, die ihr noch nicht wusstet <<

Der „Tatort“ in der ARD Mediathek

Ein wahres Eldorado für alle „Tatort“-Fans findet sich in der ARD Mediathek: Neben der offensichtlichen Möglichkeit alle Erstausstrahlungen und Highlights der letzten Wochen und Monate zu sehen, dürft ihr an dieser Stelle auch noch etwas weiter hinab in die kultige Welt des „Tatort“ tauchen. Krimifans kommen hier definitiv auf ihre Kosten, beispielsweise indem sie sich nochmal einige wahre Klassiker anschauen. Wie wäre zum Beispiel mit einigen Kult-Tatorten mit Horst Schimanski und Christian Thanner in Duisburg, schick restauriert in HD-Optik?

Abseits von kompletten Folgen findet sich in der ARD Mediathek noch weit mehr rund um den „Tatort“: Einblicke in die Dreharbeiten liefern spannende Hintergrundinfos, Outtakes mit lustigen Patzern und Versprechern lassen euch ein dickes Grinsen ins Gesicht huschen. Und wer will, der darf die verfügbaren Folgen gar nach aktuellen Teams und ehemaligen Ermittlern ordnen und durchforsten.

>> Was läuft heute im Fernsehen? Das komplette TV-Programm auf einen Blick <<

Der „Tatort“ ist über 50 Jahre alt

Sechs Kanzler, zehn Bundespräsidenten, Mauerfall, Flüchtlingskrise, Corona – der „Tatort“ hat schon viel erlebt. Die beliebteste Fernsehreihe im deutschsprachigen Raum feierte zuletzt im November 2020 ihr 50-jähriges Jubiläum. Meistens schalten um die neun Millionen Menschen die Krimis im Ersten ein – je nach Team und Sonntag. Mit ihrer föderalen Struktur und gelegentlichen Trägheit sind die TV-Filme ein Abbild Deutschlands – Seelenspiegel und Seismograph der Gesellschaft.

Schon in der Entwicklungsphase des ARD-Formats legte der 2018 gestorbene Erfinder Gunther Witte vom Westdeutschen Rundfunk (WDR) die Kriterien fest, die alle „Tatorte“ bis heute prägen sollten: „Das Erste ist einfach: Regionalität. Das Zweite ist, dass der Kommissar die Hauptrolle spielt. Und das Dritte, dass der ‚Tatort‘ die Geschichte der Bundesrepublik spiegeln muss.“

>> Tatort-Kommissare: Die aktuellen Ermittlerteams der Krimi-Reihe der ARD <<

Liane Jessen, viele Jahre Fernsehspiel-Chefin beim Hessischen Rundfunk (HR), gab mal eine Art „Tatort“-Rezept von Witte kund: Keine Kunstkino-Storys, keine komplizierten Vorschauen und Rückblenden, in den ersten Minuten ein Toter oder eine Tote und dann die Ermittlung: Wer war es – und warum? Gerade beim HR hat man dieses Rezept aber gerne variiert, je nach Blickwinkel versüßt oder versalzen: Man denke an die experimentellen Filme mit Ulrich Tukur seit 2010.

Der Aspekt deutsche Geschichte spielte schon in der ersten Folge vom 29. November 1970 eine Rolle: In „Taxi nach Leipzig“ ermittelte der Hamburger Kommissar Paul Trimmel (Walter Richter) an der Transitautobahn durch die DDR. In der Zwischenzeit ist praktisch jedes Thema aufgegriffen worden, das in der BRD gesellschaftlich relevant war: Rassismus, Gewalt gegen Obdachlose, Drogen, Bestechung, Sextourismus, Terrorismus, Homophobie im Fußball.

Immer wieder auch Kritik am „Tatort“

Beliebter als der „Tatort“ selbst scheint in Deutschland manchmal nur das „Tatort“-Klischee zu sein. Die Krimis seien zu behäbig und erzählten bloß Gutmenschengedöns, heißt es dann polemisch. TV-Entertainer Thomas Gottschalk schrieb 2013 in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“, es nerve ihn, „wenn im ‚Tatort‘ diese sorgendurchfurchten Kommissarinnen bei ihren sozialpädagogisch korrekten Ermittlungen sensible Dinge sagen wie ‚Lieben Dank Ihnen'“.

Kritik dieser Art kommt sogar aus den eigenen Reihen. Schauspieler Udo Wachtveitl – seit 1991 Hauptkommissar Franz Leitmayr in München – gab kürzlich der Wochenzeitung „Die Zeit“ zu Protokoll: „Der Unterprivilegierte ist mit öder Regelmäßigkeit der bessere Mensch. Neulich hat mich ein Freund gefragt: Wie viele moralisch gute Charaktere gibt es eigentlich im ‚Tatort‘, die reich waren? Gute Frage.“ Wachtveitl glaubt, es gebe bei den Sendern viel 68er-Kitsch in den entsprechenden Positionen. „Bei denen darf der hart arbeitende Ausländer unter den drei Verdächtigen sicher nicht der Täter sein.“

In den 70er Jahren waren die „Tatorte“ ein Krimi-Mischmasch und meist recht bieder. Die ermittelnden Kommissare waren bürgerliche Männer mit Anzug und Krawatte – in 20 Fällen zum Beispiel der strenge Hauptkommissar Heinz Haferkamp in Essen (Hansjörg Felmy).

Den Aufbruch gab es dann ab 1981 ebenfalls im Ruhrgebiet: In Duisburg hielt mit Kommissar Horst Schimanski (Götz George) das pralle Leben mit Frauengeschichten und Alltagssprache („Scheiße!“) Einzug.

Wandel in den 90er-Jahren

Die 90er Jahre waren fernsehgeschichtlich keine leichte Zeit für den „Tatort“. Die Konkurrenz wurde größer, das Privatfernsehen punktete beim Publikum. Der zum 25. Geburtstag 1995 gedrehte München-Krimi „Frau Bu lacht“ von Dominik Graf gilt dennoch als Meilenstein in Sachen Weiterentwicklung des Formats. In dem intelligenten Thriller geht es um die Ausbeutung thailändischer Frauen und Kindesmissbrauch.

Erste Ermittlerin, also Frau mit dem Label „Tatort-Kommissarin“, war ab 1978 Nicole Heesters. Sie spielte in drei Filmen die Mainzer Oberkommissarin Marianne Buchmüller. Die dienstälteste Ermittlerfigur ist auch eine Frau: Lena Odenthal, gespielt von Ulrike Folkerts. Sie ist seit 1989, also seit 31 Jahren, in Ludwigshafen im Einsatz. Erst ab etwa 2001 gab es dann immer mehr Frauen und „Tatort“-Stars wie Sabine Postel, Eva Mattes und Maria Furtwängler. Heute sind von 46 abgebildeten Ermittlerfiguren auf der „Tatort“-Website 21 weiblich.

>> 50 Jahre „Tatort“: Ist es heute noch was Besonderes, Ermittler der Serie zu sein? <<

In den vergangenen 20 Jahren verstärkte sich der Trend zum Provinzialisieren. Es ging nicht mehr nur um Krimis aus Großstädten wie München, Hamburg, Frankfurt, Köln und Berlin. Heute wird auch in Göttingen, Weimar und im Schwarzwald ermittelt. Die Klamauk-Krimis aus dem beschaulichen Münster mit Axel Prahl und Jan Josef Liefers sind heute die mit Abstand populärsten „Tatorte“.

Seinen Status als letztes TV-Lagerfeuer der Nation – inklusive Gucken in der Kneipe und Twitter-Debatten – fand der „Tatort“ seit dem Jahr 2012. Für Millionen Deutsche, Österreicher und Schweizer ist er trotz gelegentlicher Bräsigkeit ein Ritual und Wochenend-Höhepunkt.

mit Agenturmaterial (dpa)