„Maischberger“: Kriegsreporter reist extra aus Kiew an – und wird ausgeladen

Der Kriegsreporter Enno Lenze war bereits von Kiew nach Berlin gereist, um bei der Talksendung "maischberger. die woche" aufzutreten. Dann erhielt er kurz vorher überraschend eine Absage.
Fernsehmoderatorin Sandra Maischberger
Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa
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Enno Lenze ist ein bekannter Name, wenn es um Konfliktforschung und die Berichterstattung aus Kriegsgebieten geht. Der freie Journalist leitet nicht nur einen Verlag und ein Museum in Berlin, sondern berichtete bereits aus der Region Kurdistan, als dort gegen den IS gekämpft wurde.

Aktuell ist er in der Ukraine unterwegs, um auch von dort als Kriegsreporter zu berichten. Am Mittwoch sollte er dann bei der Talksendung „maischberger. die woche“ auftreten und von den Gräueltaten in Butscha in der Ukraine berichten. Dafür fuhr er extra von Kiew nach Berlin – allerdings war die Fahrt umsonst.

Denn kurz vor der Sendung wurde der Journalist wieder ausgeladen. Die Redaktion der Sendung begründete dies mit einer Themenschwerpunktänderung. Denn am Mittwoch scheiterte auch der nächste Versuch einer Corona-Impfpflicht, weshalb man sich bei „maischberger. die woche“ gezwungen sah inhaltlich umzuschwenken.

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„Die Gräueltaten in Butscha und der Ukraine werden heute Abend auf jeden Fall das zentrale Thema bei uns sein. Aber als multithematische Sendung sehen wir heute auch einen größeren Gesprächsbedarf zur aktuellen Corona-Politik“, hieß es zur Entscheidung der Ausladung von Lenze.

Der Journalist selbst konnte kein Verständnis für die kurzfristige Änderung aufbringen. „Gerade wurde ich ausgeladen. Man wolle doch mehr über Corona machen und ich werde nicht mehr gebraucht“, twitterte er nach der Ausladung. Viele User kommentierten seinen Tweet und äußerten ebenfalls ihr Unverständnis gegenüber der Entscheidung der Redaktion.

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Als „eine dreiste Unverschämtheit“ empfand eine Userin die plötzliche Ausladung des Reporters. „Unglaublich, was die sich erlauben“, schrieb ein anderer User. Ein weiterer User kritisierte die Priorisierung des Senders.

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