„Mit jeder Minute schlimmer“: Bei „LOL“ dürfen Promis nicht lachen

"Last One Laughing" – das Konzept ist schnell erklärt: Zahlreiche Comedy-Stars werden von Michael "Bully" Herbig in einen Raum eingesperrt. Erlaubt ist eigentlich alles, nur lachen darf hier keiner. Wer zweimal von "Bully" erwischt wird, fliegt raus. Lachen ist hier also streng verboten – und gerade deshalb finden die Komiker plötzlich alles komisch.
LOL: Last One Laughing
Foto: Amazon Prime Video/dpa
Foto: Amazon Prime Video/dpa

Anspannung abbauen in schwierigen Zeiten – das verspricht die Serie „LOL – Last One Laughing“. Zehn Komiker sollen sechs Stunden in einem Raum verbringen und sich gegenseitig zum Lachen bringen – ohne selbst die Mundwinkel zu verziehen. Wer zweimal beim Lachen erwischt wird, fliegt raus.

Comedy-Stars wie Barbara Schöneberger, Torsten Sträter, Anke Engelke und Carolin Kebekus machen mit, unter den wachsamen Augen von Aufpasser Michael „Bully“ Herbig. „Lachen, kichern, ja sogar schmunzeln ist schon gefährlich“, konstatiert der Münchner nicht ohne Schadenfreude. Zu sehen sind die sechs Folgen jetzt bei Amazon Prime, allerdings nicht auf einmal. Jeden Donnerstag kommt eine Folge raus.

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„Ich werde sechs Stunden lang so da sitzen, wie als hätte ich gar keinen Spaß“, stimmt sich Teddy Teclebrhan auf die Herausforderung ein. Gewinnen wollen sie alle, denn der Sieger darf 50.000 Euro für einen guten Zweck spenden.

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Dann trötet auch schon ein Alarm. Ab jetzt heißt es: Pokergesicht! Unfassbar, was man alles zum Brüllen komisch findet, wenn man nicht lachen darf. Kebekus etwa, die dank einer in der Kindheit eingeübten Lippentechnik mit einer Palette an Furzgeräuschen beeindruckt. Teddy dagegen hat einen Stoffhamster dabei, der ihm alles nachspricht. Und Mirco Nontschew parodiert mit grauem Plastikbart und Seppl-Hut einen Bayern, der jodelt und irgendetwas von einem Fleischsalat erzählt.

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„Es wurde mit jeder Minute schlimmer“

„Es wurde mit jeder Minute schlimmer“, sagt Torsten Sträter über den Drang zu lachen. Schöneberger verbirgt ihr Gesicht verdächtig oft hinter einer riesigen Kaffeetasse und Rick Kavanian hat Tränen in den Augen. Auch Max Giermann, Kurt Kro?mer und Wigald Boning betreiben merkwürdige Gesichtsakrobatik, um nicht loszuprusten.

https://twitter.com/MoritzFuerste/status/1378782499388657671

Im Laufe der sechs Stunden Aufzeichnung geraten alle auf einen Erregungslevel, auf dem schon Kleinigkeiten wirken wie der beste Witz der Welt. Zu Hause vor dem Fernseher ist es schwierig, dieses Niveau zu erreichen. Es fühlt sich an, als käme man nachts um vier auf eine Party, auf der alle ziemlich bekifft oder betrunken sind. Man selbst? Stocknüchtern.

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Und dennoch: Man leidet und lacht mit den bekannten Gesichtern der Comedy-Szene, die teilweise nicht mehr wissen, wo sie vor lauter Fremdscham noch hinschauen sollen. Wenn sich die Stars Essen in sich reinstopfen, nur um abgelenkt zu sein – und einen Lachanfall zu vermeiden, oder sie einfach merkwürdige Geräusche machen, um sich selbst von den Witzen der Mitstreiter abzulenken.

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„LOL – Last One Laughing“ ist nicht die innovativste Erfindung der TV-Geschichte ist aber ein interessantes Experiment mit Menschen, die es gewohnt sind, andere Menschen mit ihrem Humor zu unterhalten und zum lachen zu bringen. Und dafür auch kaum Grenzen kennen. Ohne zu viel zu verraten, aber der ein oder andere opfert für einen guten Gag bei „Last One Laughing“ auch schon mal die eigene Haarpracht. Die Show ist wirklich gute Unterhaltung und hält das, was sie verspricht: Sie bringt die Zuschauer zum lachen.

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Weltweit ein Erfolg für Amazon

Auch in anderen Ländern zeigt Amazon das Format. In Australien etwa setzt ein Kandidat auf eine Jacke mit aufgenähten Gummipenissen, die er anderen ins Gesicht schlenkern lässt. Und in Mexiko versucht man es mit gegenseitigem Riechen an den Achseln.

Doch egal. In Pandemiezeiten ist Humor hochwillkommen, wie Sky Deutschland in einer YouGov-Umfrage zum Start seines neuen Kanals Sky Comedy herausfand. 81 Prozent der Befragten wollen demnach mehr lachen.

Und egal ob Männer oder Frauen: Fast drei Viertel finden das eigene Geschlecht witziger. Wie oft man lacht, hängt aber von der eigenen Einschätzung ab. Wer sich selbst für unwitzig halte, lache höchsten fünf Minuten am Tag, ergab die Befragung von mehr als 2000 Menschen. Wer sich dagegen selbst für komisch hält, lacht 70 Minuten am Tag – womöglich vor allem über die eigenen Witze.

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mit Agenturmaterial der dpa