Von GNTM über den Dschungel bis zum ZDF: die verrückte Karriere von Larissa Marolt

In der ZDF-Vorabendserie spielt Larissa Marolt die Rolle der Leonie Ruska. Marolt legte eine ungewöhnliche TV-Karriere hin, die sie nun zum ZDF führte.
Larissa Marolt
Foto: Henning Kaiser/dpa
Foto: Henning Kaiser/dpa

In der neuen ZDF-Vorabendserie „Blutige Anfänger“ geht es um Polizeischüler. Zwischen den Grünschnäbeln sitzt auch eine, die bereits viel TV-Erfahrung hat – allerdings nicht im Krimi-Fach. Larissa Marolt hat eine ungewöhnliche Karriere hingelegt.

Larissa Marolt hat im australischen Dschungel in Fleischabfällen herumgewühlt, sie hat bei Heidi Klum einen mittelprächtigen achten Platz belegt und sie hat sich von Tanzjuror Joachim Llambi das Urteil „Wie so ein nasser Sack“ anhören müssen. Nun sitzt sie in einem feinen Kölner Hotel und findet all das rückblickend voll in Ordnung. „Wie viele Images hatte ich schon in meinem Leben? Fünf?“, fragt sie. „Ich stehe zu allen Projekten zu 100 Prozent.“ Beruflich habe sie gar nichts zu bereuen. „Privat hätte ich mir vielleicht ein oder zwei Sachen sparen können.“ Lautes Lachen.

Larissa Marolt, 27 Jahre alt, ist auf dem Papier Model und Schauspielerin. Bekannt wurde die österreichische Hotelierstochter aber vor allem durch ihre Teilnahme an nahezu allen Großformaten, die das deutsche Reality-TV zu bieten hat – angefangen mit „Germany’s next Topmodel“ auf ProSieben, aber auch im Dschungelcamp und bei „Let’s Dance“ (beide RTL).

Vor allem ihre Dschungel-Teilnahme 2014 lässt bei Trash-TV-Fans bis heute das Herz pochen. Marolt raubte damals mit einer Mischung aus Unbedarftheit und Chuzpe ihren Mit-Campern die letzten Nerven und prägte schillernde Sätze wie „Sterben können wir nicht, das haben wir vertraglich unterschrieben.“ Insgesamt zehnmal musste Marolt bei einer Dschungelprüfung antreten.

All das hallt ein wenig nach, wenn Marolt vor einem sitzt. Vor allem, weil ihr neuestes Engagement dazu im Kontrast steht. Sie spielt in der neuen ZDF-Serie „Blutige Anfänger“ mit, die immer mittwochs um 19.25 Uhr im ZDF ausgetrahlt wird. Es geht um Polizeischüler, die es mit ihren ersten echten Fällen zu tun bekommen und nebenbei allerlei private Problemchen zu lösen haben.

Das klingt nach „Police Academy“, ist aber nicht klamaukig. Man kann es mit der Arztserie „Grey’s Anatomy – Die jungen Ärzte“ vergleichen – nur als Krimi und mit Polizisten. Marolt spielt in der Serie Leonie, die im Vergleich zu den verkumpelten Polizeischülern Inka (Luise von Finckh), Ann-Christin (Jane Chirwa), Kilian (François Goeske) und Marc (Timmi Trinks) wie eine Außenseiterin wirkt.

ZDF-Krimi, da denkt man an „Derrick“ und „Der Alte“ – sauberes, aufgeräumtes Fernsehen. Nicht an Fleischabfälle. Aber Marolt hat es geschafft, dass ihre Ambitionen als Schauspielerin keinen Schaden genommen haben. Viele andere Dschungel-Camper und Topmodel-Kandidatinnen verschwanden für immer im Orkus der Fernsehwelt. Marolt dagegen reüssierte seitdem schon in der ARD-Serie „Sturm der Liebe“, 2019 war sie im Ensemble der Karl-May-Spiele in Bad Segeberg. Nun also Vorabend-Krimi. Man kann das Karriere nennen.

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„Ich sehe mich da als Rebell der Branche“, sagt sie. In Deutschland werde man – anders als in den USA – zu schnell in eine Schublade gesteckt. „Ich bin stolz, dass ich es geschafft habe, das ein bisschen aufzubrechen.“ In New York und Deutschland habe sie Schauspiel studiert, auch wenn das viele Zuschauer nicht wüssten. Für die bleibe sie ein Model aus einer Show. „Da stehe ich aber drüber.“

Die Rechnung der 27-Jährigen sieht sowieso anders aus: „Einige TV-Unterhaltungsshows, an denen ich mitgemacht habe, haben Reichweiten, die hat kein Kinofilm. Damit erschließt du neue Zielgruppen.“ Was nicht bedeute, dass sie nur wegen ihrer Bekanntheit den Krimi-Job bekommen habe. „Ich war auch beim Casting beim ZDF für die Rolle. Deutschland hat viele Schauspieler und da waren viele Bewerber.“ Sie sei genommen worden, weil sie spielen könne.

Anfragen für Shows bekommt sie allerdings noch immer, mehrmals im Monat. Nicht ausgeschlossen, dass sie bei einer mal wieder zusagt.

dpa