„Die Höhle der Löwen“: Shitstorm wegen „Pinky Gloves“ – so reagieren die Löwen

Die "Pinky Gloves GmbH" stellte ihre Einmal-Handschuhe zum Entsorgen von Tampons und Binden in der "Höhle der Löwen" vor und bekam den Zuschlag von Investor Ralf Dümmel. Auf den darauf folgenden Shitstorm im Netz waren die Gründer offenbar nicht vorbereitet – und entschuldigen sich nun.
Unternehmer Ralf Dümmel
Foto: Henning Kaiser/dpa
Foto: Henning Kaiser/dpa

Ärger bei „Die Höhle der Löwen“: Ein Produkt für Frauen kommt bei den Zuschauern weniger gut an und es folgt ein massiver Shitstorm. Der Vorwurf: Sexismus. Zudem seien die „Pinky Gloves“ nur wenig nachhaltig. Was sagt Vox dazu?

In der am Montag ausgestrahlten Folge der Gründer-Show hatten Gründer Eugen Raimkulow und Mitgeschäftsführer Andre Ritterswürden ihr Produkt vorgestellt, mit dem ein vermeintliches Frauenproblem gelöst werden kann. Die pinkfarbenen Handschuhe sollen es möglich machen, Damenhygieneartikel in dem Handschuh als blicksicherer Müllbeutel diskret wegzuwerfen.

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Im Internet zeigten sich viele verärgert und nannten das Produkt wenig nachhaltig und auch sexistisch. Franka Frei, Autorin des Buchs „Periode ist politisch“, schrieb auf Instagram: „Dieses Produkt ist nicht nur verdammt überflüssig und ökologisch verwerflich, sondern auch ein Schritt nach hinten in Sachen Stigmatisierung Menstruierender.“

„Uns ist klar geworden, dass wir noch viel lernen müssen“

Nach der anhaltenden Kritik reagierten Investor Ralf Dümmel (54) und die beiden Gründer zerknirscht. „Mir tut es im Herzen weh, wenn ich all die Nachrichten und Kommentare lese. Ich möchte mich bei allen entschuldigen, dass ich dem Thema Periode bisher nicht ausreichend Aufmerksamkeit gewidmet habe. Das werde ich ab jetzt ändern“, ließ der Unternehmer am Mittwoch über seine Sprecherin in Stapelfeld bei Hamburg mitteilen und schrieb es auch bei Instagram. Die Gründer teilten mit: „Uns ist klar geworden, dass wir noch viel lernen müssen und einige Blindspots haben.“

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Die „hitzige Diskussion“ habe auch Gutes, meinte Dümmel: So habe die Darstellung der Periode viel Aufmerksamkeit bekommen. „So werden diverse Positionen sichtbar und wir können alle dazu lernen, auch ich.“ Gründer Eugen Raimkulow teilte im münsterländischen Olfen mit, er und sein Mitgeschäftsführer Andre Ritterswürden sowie ihre Familien seien „einem massiven Hate-Speech ausgesetzt“. „Wir wünschen uns, dass die berechtigte Kritik sachlich bleibt.“

„Periode ist ein politisches Thema“

Dümmel sagte: „Periode ist ein politisches Thema. Und ich gebe zu, dass ich dem nicht die notwendige Aufmerksamkeit gewidmet habe.“ Er habe es „für einen Problemlöser der Menstruierenden unterwegs“, zum Beispiel auf Festivals, gehalten.

Raimkulow sagte: „Wir haben uns nicht ausreichend und richtig mit dem Thema auseinandergesetzt. Das war ein großer Fehler.“ Man nehme das Feedback sehr ernst, überdenke das Produkt und reflektiere die gesamte Entstehungsgeschichte.

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dpa