Kanadisches TV streicht Trump-Szene aus „Kevin – Allein in New York“

Ein kanadischer Sender hat in seiner kürzlichen Ausstrahlung des Weihnachtsklassikers "Kevin – Allein in New York" eine kurze Szene weggelassen.
Kevin allein in New York Macaulay Culkin
Foto: dpa
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Ein kanadischer Sender hat in seiner kürzlichen Ausstrahlung des Weihnachtsklassikers „Kevin – Allein in New York“ eine kurze Szene weggelassen, in der Donald Trump auftritt – und musste sich dafür jetzt rechtfertigen.

Die Szene sei im Zuge der Bearbeitung des Films für die Fernsehübertragung bereits lange vor der Wahl Trumps zum US-Präsidenten herausgeschnitten worden, erklärte der Sender CBC am Donnerstag.

Kinofilme würden für die Ausstrahlung im Fernsehen häufig bearbeitet, damit sie von ihrer zeitlichen Länge her in das Programm passten, erläuterte CBC-Sprecher Chuck Thompson. Die Szene mit Trump sei eine von mehreren, die aus dem Film von 1992 herausgeschnitten worden seien. Keine dieser Szenen sei „wesentlich für die Handlung“.

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Die Bearbeitung des Films sei bereits 2014 erfolgt, nachdem CBC erstmals die Rechte für die Ausstrahlung erworben habe, hob der Sprecher hervor. Trump wurde im November 2016 zum Präsidenten gewählt.

Nutzer der Onlinenetzwerke hatten das Weglassen der Trump-Szene als politisch motiviert kritisiert. Auch Donald Trump junior, der älteste Sohn des US-Präsidenten, schaltete sich in die Debatte ein und bezeichnete die Entfernung der Sequenz als „erbärmlich“.

Trump hatte sich erst kürzlich stolz darüber gezeigt, dass er in der bis heute überaus populären Komödie auftritt. Der Film sei „einer der größten“ Weihnachtserfolge. Es sei für ihn „eine Ehre, Teil einer solchen Sache gewesen zu sein“, sagte der US-Präsident am Dienstag im Gespräch mit US-Soldaten.

Trump taucht in der Komödie allerdings nur sehr kurz auf. Kevin, den seine Eltern wie auch im Vorgängerfilm „Kevin – Allein zu Haus“ von 1990 vergessen hatten, verbringt darin die Ferien allein in einem Hotel. Dort findet er sich nicht zurecht und fragt Trump, der einen langen Mantel und schon damals eine rote Krawatte trägt, nach dem Weg. Trump beschreibt daraufhin in einem kurzen Satz die Richtung.

Ganz ohne eigenes Zutun kam der damalige Immobilienmogul aber offenbar nicht an die Rolle. Er hatte kurz zuvor das New Yorker „Plaza Hotel“ gekauft, in dem die Dreharbeiten stattfanden. Wie der Schauspieler Matt Damon in einem Interview des „Hollywood Reporter“ von 2017 sagte, gestattete Trump den Fortgang der Dreharbeiten nur unter einer Bedingung: Er wollte selbst in dem Film zu sehen sein.

AFP