„How to Tatort“: So witzig ist die neue ARD-Mockumentary-Serie

Wer wissen will, wie "Tatort" geht und was Kommissare erdulden müssen, für den ist die Radio-Bremen-Mini-Serie "How to Tatort" ein Muss.
Foto: btf/Radio Bremen/obs
Foto: btf/Radio Bremen/obs

Bissig, witzig, ironisch, intrigant, genial: Wer wissen will, wie „Tatort“ geht und was Kommissare und Kommissarinnen erdulden müssen, für den ist die Radio-Bremen-Mini-Serie „How to Tatort“ ein absolutes Muss. Aber Achtung: Es ist kein Krimi – und nicht alles ist ernst gemeint.

„Wer solche Kollegen hat, braucht keine Feinde“, könnte durchaus ein Motto von „How to Tatort“ sein. Das Bremer „Tatort“-Trio Jasna Fritzi Bauer, Luise Wolfram und Dar Salim spielt sich selbst. Drei Schauspieler bei der fiktionalen Vorbereitung auf ihre Rollen.

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Ausgeteilt wird nach allen Seiten, hinter den Kulissen und vor den Kameras. Ein filigranes Hauen und Stechen, bei dem auch erfahrene Kommissare kräftig mitmischen und den Jungen gut gemeinte Ratschläge erteilen, die nicht selten vor Gift triefen. Die Streaming-Serie steht ab dem 20. November in der ARD-Mediathek.

„Ich bin die Anna“, platzt Anna Schudt alias „Martina Bönisch“ (WDR-„Tatort“ aus Dortmund) gleich ins allererste Team-Treffen der drei Schauspieler. „Beim ‚Tatort‘ sind wir nämlich eine große liebevolle Familie“, klärt sie die Neuzugänge auf. „Also ohne natürlich die Idioten aus Münster.“ 14,5 Millionen Zuschauer! „Und wofür? Für eine schlechte Story und ein paar müde Gags… Unverdient und peinlich“, wütet Schudt lächelnd mit größter Unschuldsmiene gegen die westfälischen TV-Kommissare Thiel und Boerne.

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Die drei „Neulinge“ schweigen betreten, wechseln vielsagende Blicke über den großen Tisch, auf dem halbierte Bagels und Kaffeetassen stehen. Willkommen in der „Tatort“-Familie. Immer wieder sprechen Bauer, Wolfram und Salim in großen Einzel-Nahaufnahmen ins Off oder direkt zum Zuschauer oder zueinander. Dabei sitzen sie in einem gediegenen braunen Ledersessel. „That was dark, man“, kommentiert der englischsprechende Dar Salim den Auftritt von Anna Schudt. „She was out of her fucking mind.“

Die Sechser-Serie „How to Tatort“ à jeweils etwa zehn Minuten pro Folge soll selbstironisch „den roten Teppich für den neuen Bremer ‚Tatort'“ bereiten, der im Frühsommer 2021 folgen wird. „Mockumentary“ heißt das Genre (vom englischen „to mock“, zu Deutsch verhöhnen), also ein Fake- oder Pseudo-Dokumentarfilm. In den Folgen tauchen weitere Mitglieder der noblen „Familia Tatort“ auf: Wolfram Koch (alias Paul Brix, hr-„Tatort“ aus Frankfurt) und Meret Becker (alias Nina Rubin, rbb-„Tatort“ aus Berlin). Und sie alle geben gerne und ungefragt Tipps.

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„Eine Tatort-Kommissarin braucht auf jeden Fall tolle Kollegen – beim Dreh zur Mockumentary ‚How to Tatort‘ haben wir das schonmal ausprobiert, könnte schwierig werden“, sagt Jasna Fritzi Bauer, die dabei aber lachen muss. In Wirklichkeit harmonieren die drei Bremer Ermittler sehr gut miteinander.

Gute Kollegen sind aber nicht alles, was man für den Top-TV- Kommissar-Job braucht. „Ansonsten gehört auf jeden Fall ein bisschen Wahnsinn dazu!“, sagt Bauer, die im neuen Tatort „Liv Moormann“ spielt. „Beim Tatort gibt es nicht nur jedes Wochenende zehn Millionen Menschen, die eine Meinung haben – da sind auch noch die, die mit einem an dem Tatort arbeiten …“

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dpa