Dschungelcamp: Wie Prince Damien zum König wurde

Prince Damien ist Dschungelkönig 2020. Im Finale setzte sich er sich deutlich gegen Sven Ottke und Danni Büchner durch. Aber warum eigentlich?
Prince Damien Dschungelkönig 2020
Foto: TVNOW/Stefan Menne
Foto: TVNOW/Stefan Menne

Prince Damien ist Dschungelkönig 2020. Im Finale setzte sich der Gewinner von „Deutschland sucht den Superstar“ deutlich gegen Sven Ottke und Danni Büchner durch. Aber warum eigentlich?

Es hat ein bisschen gedauert, bis Prince Damien in den Herzen der Zuschauer ankam. Anfangs noch mit drei aufgeklebten Nieten-„Piercings“ über der Augenbraue ausgestattet lag er bei der ersten Abstimmung, bei der die Zuschauer über Liebling statt Prüfling abstimmten, noch auf Platz sechs.

Ein paar Tage später nahm RTL den Kandidaten dann ihre Luxusgegenstände ab – und bekam ausgerechnet am ersten Tag ohne Nieten zum ersten Mal die meisten Anrufe. Zufall?

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Aber Spaß beiseite, es gab natürlich noch ein paar andere Gründe dafür, dass der Sänger die Herzen der Zuschauer eroberte. Als Danni bei ihrer Mega-Lästerattacke an Tag 15 meinte, es werde ihm Camp nun weniger gelästert, lag sie natürlich falsch. Denn am Ende gab es eigentlich nur eine einzige Person im Dschungel, die sich davon frei machen konnte. Klar, Prince Damien.

Ab und zu schien er zwischen die Fronten zu geraten, wenn findige Camper versuchten, seinen Sanftmut auszunutzen. Prince Damien ließ sich jedoch von keinem Lager vereinnahmen.

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Dem ein oder anderen mag seine gutmütige, zuweilen etwas weltfremde „Alles-ist-super-Art“ auf die Nerven gegangen sein. Zudem sah es danach aus, als habe er irgendwann gewusst, dass seine Koketterie mit seiner bis zuletzt etwas unklaren sexuellen Neigung bei den Zuschauern gut ankam. Wie er sich im Finale an die Ranger ranmachte wirkte zum Teil etwas überdreht. Dennoch gab es am Ende keine Alternative zum warmherzigen Menschenfreund.

Prince Damien, nach Menderes Bagci und Joey Heindle der dritte Ex-DSDS-Kandidat auf dem Thron, profitierte allerdings auch von der schwachen Konkurrenz in einer insgesamt eher drögen Staffel.

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Danni Büchner war als Lästerziege Nummer eins undenkbar. Dass sie am Finale teilnehmen durfte, war wohl dem Umstand geschuldet, dass der Zuschauer wenigsten einen Restfunken Action im Camp haben wollte. Wie Moderatorin Sonja Zietlow beim Finale anmerkte, stand zum ersten Mal ein Star im Finale, der in den Anfangstagen Dauerprüfungskandidat (und damit Zuschauer-Hassobjekt) war.

Sven Ottke taute zwar in den letzten Dschungeltagen immer mehr auf, blieb aber insgesamt dann doch etwas zu blass. Dass er sich kurz vor dem Finale zu dem Satz „Danni soll verrecken“ hat hinreißen lassen, dürfte ihn weitere Sympathien gekostet haben. Aber auch ohne diesen Satz hätte es wohl kaum für den Sieg gereicht. Satte 80 Prozent der Anrufe entfielen in der Schlussabstimmung zwischen Sven und Prince Damien auf den Sänger.

Und tatsächlich freute sich auch der Zuschauer am Ende mit Prince Damien, der zum ersten Mal in dieser Staffel weinte – vor Glück, als er Richtung Dschungel-Baumhaus lief. Nicht allzu selten hatte man bei dieser Staffel das Gefühl, die Kandidaten würden auf die Fake-Tränendrüse drücken, um sich in das Zuschauerherz zu schleichen. Prince Damien hatte das nicht nötig und sparte sich seine ersten Tränen für den Schluss auf.