50 Jahre „Tatort“ – Kommissare aus Dortmund und München ermitteln gemeinsam

Zu Jubiläen ihrer populärsten Krimireihe denkt sich die ARD besondere Projekte aus. Zum 50. Geburtstag des „Tatorts“ ermitteln zwei Teams zusammen.
Foto: ARD
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Zu Jubiläen ihrer populärsten Krimireihe denkt sich die ARD besondere Filmprojekte aus. Zum 2020 anstehenden 50. Geburtstag des „Tatorts“ ermitteln zwei Teams zusammen.

Der 50. Geburtstag der beliebtesten deutschen Krimireihe wirft seine Schatten voraus: Zum Jubiläum 2020 soll es einen „Tatort“-Doppelkrimi geben. „Anlässlich des 50. Jubiläums planen BR und WDR einen zweiteiligen „Tatort“, in dem die Teams aus Dortmund und München gemeinsam ermitteln“, heißt es von Sprecherinnen des Bayerischen und Westdeutschen Rundfunks in München beziehungsweise Köln.

Bei dem sogenannten Crossover-Krimi sollen Dominik Graf und Pia Strietmann jeweils für einen der beiden Teile Regie führen. Drehbuch-Autor und verbindendes Element beider Teile ist Bernd Lange.

Bei Jubiläen hat der „Tatort“ schon öfter mal Teams kombiniert, was im TV-Jargon und Seriensprech eben „Crossover“ heißt (also Kreuzung oder Überschneidung).

Zum 30. Jubiläum im Jahr 2000 trafen sich die Ermittler aus Leipzig und Köln in dem Krimi „Quartett in Leipzig“. Das waren damals die Schauspieler Bernd Michael Lade und Peter Sodann (Kain und Ehrlicher) sowie Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär (als Ballauf und Schenk). Regie führte Kaspar Heidelbach („Das Wunder von Lengede“).

Zum 1000. „Tatort“ vor drei Jahren – im November 2016 – fuhren Borowski aus Kiel (Axel Milberg) und Kollegin Lindholm aus Hannover (Maria Furtwängler) im „Taxi nach Leipzig“. Der Titel war eine Hommage an den gleichnamigen ersten „Tatort“ von 1970.

Ein berühmtes Crossover gab es auch vor 29 Jahren zur Wiedervereinigung. Damals ermittelten in der am 28. Oktober 1990 erstmals ausgestrahlten Folge „Unter Brüdern“ die westdeutschen „Tatort“-Kommissare Schimanski und Thanner (Götz George und Eberhard Feik) zusammen mit den ostdeutschen „Polizeiruf 110“-Ermittlern Fuchs und Grawe (Peter Borgelt und Andreas Schmidt-Schaller).

Andere Jubiläumskrimis waren zwar keine Crossover-Filme, aber dennoch oft besondere Fälle. Zum 40. „Tatort“-Jubiläum im Jahr 2010 trat zum Beispiel Ulrich Tukur als Ermittler in die Reihe, zum 25. Jubiläum 1995 gab es den vielgelobten Münchner Krimi „Frau Bu lacht“, bei dem – wie jetzt 25 Jahre später wieder geplant – Dominik Graf Regie führte.

Andere Jubiläen waren: ein Odenthal-Krimi namens „Zirkuskind“ als 900. „Tatort“ im Februar 2014, ein „Tatort“ mit dem Titel „Eine bessere Welt“ als 800. Fall im Mai 2011, der damals Nina Kunzendorf und Joachim Król als neues Frankfurter Duo einführte. Der 700. „Tatort“ kam 2008 aus Leipzig mit Simone Thomalla und Martin Wuttke und hieß „Todesstrafe“.

Der 600. und 500. „Tatort“ waren 2005 und 2002 jeweils Bremer Krimis mit Sabine Postel („Scheherazade“ und „Endspiel“). Der 400. und 300. „Tatort“ waren 1998 und 1994 jeweils Münchner Krimis mit Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl („Schwarzer Advent“ und „Und die Musi spielt dazu“). Als 200.„Tatort“ wurde 1987 der schon 1985 im Kino gezeigte Film „Zahn um Zahn“ mit Götz George als Schimanski gezählt. Der 100. „Tatort“ war vor 40 Jahren der Krimi „Ein Schuss zuviel“ mit dem Essener Ermittler Haferkamp (Hansjörg Felmy).

Am kommenden Sonntag (3.11.) ermittelt in der Reihe wieder das beliebteste Team: Thiel und Boerne aus Münster, dargestellt von Axel Prahl und Jan Josef Liefers. Der Krimi mit dem Titel „Lakritz“ ist der zweite Münster-„Tatort“ dieses Jahr. Im Dezember soll es noch einen dritten geben.

dpa