Rami Malek, Olivia Colman und Co: Alle Oscar-Gewinner im Überblick

Im Februar ist es wieder so weit: Zum 91. Mal werden die Oscars in den USA verliehen und auch ein deutscher Film ist unter den Nominierungen.
Foto: Chris Pizzello/Invision/AP/dpa
Rami Malek Oscars 2019 Foto: Chris Pizzello/Invision/AP/dpa
Rami Malek Oscars 2019 Foto: Chris Pizzello/Invision/AP/dpa

Die Oscars, die wohl begehrtesten Filmpreise der Welt, sind in der Nacht von Sonntag auf Montag zum 91. Mal vergeben worden. Wer zu den Gewinnern gehört, erfahrt ihr hier.

Eröffnet wurde die Oscargala von der Band Queen. Die Rockgruppe startete mit „We will rock you“, danach folgte „We are the Champions“ – und die Stars im Dolby Theatre erhoben sich gleich von ihren Plätzen. Hinter den Musikern war Bandgründer Freddie Mercury auf einer großen Leinwand eingeblendet; er war 1991 gestorben.

Während in den Vorjahren stets feste Gastgeber durch die Show führten, sprangen im Laufe des Abends Star-Präsentatoren wie Charlize Theron, Javier Bardem und Daniel Craig für einzelne Auftritte ein. Wir haben alle Informationen zum Mega-Event der Hollywood-Elite.

Die Oscar-Gewinner 2019 im Überblick

Bester Film: Green Book – Eine besondere Freundschaft. Der Oscar für den besten Film geht an das Rassismusdrama „Green Book – Eine besondere Freundschaft“ von Peter Farrelly. 

Bester Hauptdarsteller: Rami Malek. Der 37-jährige US-Amerikaner wurde für seine Darstellung des Queen-Sängers Freddie Mercury in dem Musikfilm „Bohemian Rhapsody“ ausgezeichnet.

Beste Hauptdarstellerin: Olivia Coleman. Die Britin wurde für ihre Rolle in der Historiengroteske „The Favourite – Intrigen und Irrsinn“ ausgezeichnet.

Beste Regie: Alfonso Cuarón. Der Mexikaner hat mit seinem Film „Roma“ den Oscar für die beste Regie gewonnen. Der 57-Jährige hatte mit seinem Schwarz-Weiß-Werk zuvor bereits den Auslands-Oscar geholt.

Beste Nebendarstellerin: Regina Kind. Die US-Amerikanerin ist bei den Oscars als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet worden. Die 48-jährige Afro-Amerikanerin gewann die begehrte Trophäe für ihre Rolle in dem Drama „If Beale Street Could Talk“ von Barry Jenkins.

Bester Nebendarsteller: Mahershala Ali. Der US-Amerikaner hat den Oscar für den besten Nebendarsteller gewonnen. Der 45-Jährige wurde für seine Leistung in dem Rassismusdrama „Green Book – Eine besondere Freundschaft“ ausgezeichnet. Es ist bereits der zweite Oscar für Ali: 2017 gewann er mit „Moonlight“ die Auszeichnung ebenfalls als bester Nebendarsteller.

Beste Kamera: Roma. Caleb Deschanel, der Kameramann des deutschen Oscarbeitrags „Werk ohne Autor“, ist bei der Gala in Hollywood leer ausgegangen. Der 74-Jährige war für seine Arbeit an dem Künstlerdrama von Florian Henckel von Donnersmarck nominiert gewesen. In der Kategorie gewann stattdessen der Mexikaner Alfonso Cuarón für „Roma“.

Bester nicht-englischsprachiger Film: Roma. Kein zweiter Oscar für Florian Henckel von Donnersmarck: Der deutsche Regisseur ist bei den Oscars leer ausgegangen. Sein Künstlerdrama „Werk ohne Autor“ war als „bester nicht-englischsprachiger Film“ nominiert gewesen, hatte aber das Nachsehen. Stattdessen gewann „Roma“ des mexikanischen Regisseurs Alfonso Cuarón.

Beste Dokumentation: Free Solo. Der Oscar für den besten Dokumentarfilm ging an „Free Solo“ von Elizabeth Chai Vasarhelyi, Jimmy Chin, Evan Hayes und Shannon Dill.

Bestes Makeup und Hairstyling: Vice

Bestes Kostüm: Black Panther

Bestes Produktdesign: Black Panther

Bester Tonschnitt: Bohemian Rhapsody

Bester Ton: Bohemian Rhapsody

Bester Schnitt: Bohemian Rhapsody

Bester Animationsfilm: Spider-Man

Bester animierter Kurzfilm: Bao

Bester Dokumentar-Kurzfilm: Period. End of Sentence

Beste Spezialeffekte: First Man

Bester Kurzfilm: Skin

Bestes adaptiertes Drehbuch: BlacKkKlansman

Bester Soundtrack: Black Panther

Bester Song: „Shallow“ von Bradley Cooper und Lady Gaga im Film „A Star is born“.

Die Tops und Flops der Verleihung

Eine Oscar-Nacht der Modeüberraschungen: Pink als Top-Farbe. Weniger Karl Lagerfeld als gedacht. Und die Männer drehten beim Styling auf. Das am meisten diskutierte Oscar-Outfit stammte in diesem Jahr von einem Mann: Billy Porter trug ein Smokingkleid! Und als dann auch noch eine Frau – Elsie Fisher – in einem dreiteiligen Anzug erschien, ist die Irritation perfekt. Was ist männlich, was weiblich – das wurde gerade ohnehin in der Mode neu verhandelt, jetzt in Ansätzen auch auf dem roten Teppich. >> Zum Überblick

Wann und wo haben die Oscars 2019 stattgefunden?

Die Oscars werden am 24. Februar 2019 im Dolby Theatre in Los Angeles verliehen. Die Veranstaltung findet in der Nacht von Sonntag auf Montag deutscher Zeit statt. Der Saal in Hollywood ist seit 2002 Austragungsort der Academy Awards.

Wurden die Oscars im TV und Stream übertragen?

Ja! Bereits seit 1974 überträgt ABC die Oscars in den USA. Die deutsche Übertragung übernimmt seit Ende der 1990er-Jahre ProSieben. Neben der TV-Übertragung gab es auch einen Live-Stream oder die Möglichkeit, sich die Verleihung in der sendereigenen ProSieben-App anzusehen, an. Los ging es bereits um 20.15 Uhr mit dem mehrfach Oscar-prämierten Film „La La Land“, ehe um 22.55 Uhr der Oscar-Countdown startete. Ab 2 Uhr in der Nacht folgte dann die Live-Übertragung der Verleihung. Für ProSieben vor Ort waren Steven Gätjen, Annemarie Carpendale und Viviane Geppert. Für diejenigen, die nicht wach bleiben wollen, gibt’s am Montag um 17 Uhr die Highlights in der Zusammenfassung.

Die Oscar-Nominierungen 2019 im Überblick:

Bester Film: Black Panther, BlacKkKlansman, Green Book, Roma, Bohemian Rhapsody, The Favourite, A Star Is Born, Vice

Bester Hauptdarsteller: Christian Bale (Vice), Bradley Cooper (A Star Is Born), Rami Malek (Bohemian Rhapsody), Willem Dafoe (At Eternity’s Gate), Viggo Mortensen (Green Book)

Beste Hauptdarstellerin: Yalitza Aparicio (Roma), Glenn Close (The Wife), Olivia Coleman (The Favourite), Lady Gaga (A Star Is Born), Melissa McCarthy (Can You Ever Forgive Me?)

Bester Regisseur: Spike Lee (BlacKkKlansman), Pawel Pawlikowski (Cold War), Yorgos Lanthimos (The Favourite), Alfonso Cuarón (Roma), Adam McKay (Vice)

Bester Nebendarsteller: Mahershala Ali (Green Book), Adam Driver (BlacKkKlansman), Sam Elliot (A Star Is Born), Richard E. Grant (Can You Ever Forgive Me?), Sam Rockwell (Vice)

Beste Nebendarstellerin: Amy Adams (Vice), Marina de Tavira (Roma), Regina King (If Beale Street Could Talk), Emma Stone (The Favourite), Rachel Weisz (The Favourite)

Bester nicht-englischsprachiger Film: Capernaum (Libanon), Cold War (Polen), Werk ohne Autor (Deutschland), Roma (Mexiko), Shoplifters (Japan)

Bestes Originaldrehbuch: Deborah Davis und Tony McNamara (The Favourite), Alfonso Cuarón (Roma), Paul Schrader (First Reformed), Nick Vallelonga, Brian Currie, Peter Farrelly (Green Book), Adam McKay (Vice)

Bestes adaptiertes Drehbuch: Joel Coen und Ethan Coen (The Ballad Of Buster Scruggs), Nicole Holofcener und Jeff Whitty (Can You Ever Forgive Me?), Barry Jenkins (If Beale Street Could Talk), Charlie Wachtel, David Rabinowitz, Kevin Willmott, Spike Lee (BlacKkKlansman), Eric Roth, Bradley Cooper, Will Fetters (A Star Is Born)

Beste Filmmusik: Ludwig Goransson (Black Panther), Terence Blanchard (BlacKkKlansman), Nicholas Britell (If Beale Street Could Talk), Alexandre Desplat (Isle of Dogs), Marc Shaiman (Marry Poppins Returns)

Bester Filmsong: „All The Stars“ (Black Panther), „I’ll Fight“ (RBG), „The Place Where Lost Things Go“ (Mary Poppins Returns), „Shallow“ (A Star Is Born), „When A Cowboy Trades His Spurs For Wings“ (The Ballad Of Buster Scruggs)

Beste Kamera: Lukasz Zal (Cold War), Robbie Ryan (The Favourite), Caleb Deschanel (Werk ohne Autor), Alfonso Cuarón (Roma), Matthew Libatique (A Star Is Born)

Bester animierter Kurzfilm: Animal Behaviour, Bao, Late Afternoon, One Small Step, Weekends

Bester Dokumentarfilm: Free Solo, Hale County This Morning, This Evening, Minding The Gap, Of Fathers And Sons, RBG

Bestes Kostümdesign: The Ballad Of Buster Scruggs, Black Panther, The Favourite, Mary Poppins Returns, Mary Queen of Scots

Bestes Make-up und Frisur: Border, Mary Queen of Scots, Vice

Bester Ton: Black Panther, Bohemian Rhapsody, First Man, A Star Is Born, Roma

Bester Tonschnitt: Black Panther, Bohemian Rhapsody, First Man, A Quiet Place, Roma

Beste visuelle Effekte: Avengers: Infinity War, Christopher Robin, First Man, Ready Player One, Solo: A Star Wars Story

Wer waren die Oscar-Favoriten 2019?

Als Favoriten bei der Preisverleihung gingen der mexikanische Film „Roma“ von Alfonso Cuarón und die Historien-Groteske „The Favourite – Intrigen und Irrsinn“ mit je zehn Nominierungen ins Rennen.

Deutsche Oscar-Chancen bei der Verleihung 2019

Der deutsche Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck hatte es mit seinem Film „Werk ohne Autor“ in die Nominierungs-Liste als „Bester nicht-englischsprachiger Film“ geschafft. In dem Drama mit den Schauspielern Tom Schilling und Sebastian Koch geht es um den Findungs- und Schaffensprozess eines Künstlers. Angelehnt ist der Film an das Leben des deutschen Malers Gerhard Richter. Oscar-Chancen in der Sparte „Bester Dokumentarfilm“ hatte zudem die deutsche Ko-Produktion „Of Fathers And Sons – Die Kinder des Kalifats“. Das Werk des aus Syrien stammenden und in Berlin lebenden Regisseurs Talal Derki („Return to Homs“) schaffte es unter 166 Anmeldungen auf die Shortlist mit 15 Kandidaten. Der Film wirft einen ungewöhnlichen Blick auf das Leben eines salafistischen Rebellenführers und seiner Familie.

Wer moderierte die Oscars 2019?

Eigentlich sollte Comedian und Hollywood-Star Kevin Hart die 91. Verleihung moderieren. Nachdem aber homophobe Tweets, die Hart zwischen 2009 und 2011 veröffentlichte, in der Öffentlichkeit große Diskussionen auslösten, räumte er seinen Posten als Moderator. Seth MacFarlane, Moderator 2013, sagte daraufhin: „Ich bin nicht überrascht, dass es den Organisatoren schwerfällt, einen Ersatz zu finden.“ Passend dazu erklärte ein Sprecher der Oscar-Akademie am 5. Februar, dass es erstmals seit drei Jahrzehnten keinen Moderator geben wird.

Wer ist Rekord-Gewinner bei den Oscars?

Rekord-Gewinnerin bei den Oscars ist Katharine Hepburn. Für die Filme „Morgenrot des Ruhms“, „Rat mal, wer zum Essen kommt“, „Der Löwe im Winter“ und „Am goldenen See“ wurde die Schauspielerin prämiert. Mit drei Oscars folgen gleich mehrere Schauspieler – unter ihnen zum Beispiel Daniel Day-Lewis und Meryl Streep, die mit 21 Oscar-Nominierungen zudem den Rekord als meistnominierte Schauspielerin aller Zeiten hält.

Welche Deutsche haben bereits einen Oscar gewonnen?

Für Deutsche waren die Oscars schon von Beginn an ein gutes Pflaster. Emil Jannings gewann bereits bei der ersten Verleihung 1929, er war ein deutscher Staatsbürger – geboren wurde der Preisträger für den „Besten Hauptdarsteller“ aber in der Schweiz. Weitere Preisträger sind Hans Zimmer („Beste Filmmusik“ für „Der König der Löwen“), Volker Schlöndorff („Die Blechtrommel“) und Florian Henckel von Donnersmarck („Das Leben der Anderen“). 

Wie viele Zuschauer haben die Oscars?

„Rekordtief bei Oscar-Zuschauerzahlen“ – mit Schlagzeilen wie dieser, ließen viele Berichterstatter 2018 aufhorchen. Bei der 90. Verleihung der Academy Awards fiel die Zahl der Zuschauer in den USA erstmals unter die 30 Millionen-Marke. Insgesamt sahen „nur“ 26,5 Millionen Zuschauer zu. Zum Vergleich: Als das Drama „Titanic“ der große Abräumer bei der Verleihung 1998 war, schauten noch 55 Millionen Amerikaner zu.

YouTube

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von Youtube angezeigt werden.
Datenschutzseite

Einverstanden

Wer verleiht die Oscars und wie groß ist die Jury?

Dafür ist die Academy of Motion Picture Arts and Sciences zuständig, eine ehrenamtlich arbeitende Organisation. Rund 8000 Künstler sind Mitglieder der Jury. Der Präsident der Akademie ist John Bailey. In den vergangenen Jahren wurde die einstigen Hollywood-Größen Roman Polanski, Harvey Weinstein und Bill Cosby wegen ihrer Sex-Skandale ausgeschlossen.

Welche Oscar-Kategorien sind die Wichtigsten? 

Zu den wichtigsten Kategorien gehören traditionell die des „Besten Hauptdarsteller“ und das weibliche Pendant für die „Beste Hauptdarstellerin“ und natürlich der „Beste Film“. Darüber hinaus legen Fans und Medien den Fokus auf die „Beste Regie“, „Bestes Originaldrehbuch“ und „Beste Nebendarsteller“. Insgesamt gibt es 24 Kategorien.

Das ist in den Goodie-Bags bei der Verleihung der Oscars

Zum 17. Mal gibt die Marketing-Agentur Distinctive Assets inoffizielle Goodie-Bags im Rahmen der Oscar-Verleihung aus. Über 100.000 Euro sind die Inhalte mancher dieser Pakete wert. Unter anderem sind darin Reisen im Wert von über 10.000 Euro – da kann man sogar aus vier Reisezielen wählen. Darüber hinaus werden bereits bezahlte Therapiestunden ausgegeben.

Was muss man über die Geschichte der Oscars wissen?

Der damalige Präsident der MGM Studios, Louis B. Mayer, hat sich in den 1920er-Jahren für die Einführung eines Preises starkgemacht und die Einführung der Oscars 1929 initiiert. Die erste TV-Übertragung fand 1953 statt. Die Oscar-Statue wurde bereits 1928 von Cedric Gibbons gestaltet und wiegt rund vier Kilogramm. Der Materialwert liegt übrigens nur bei rund 300 US-Dollar.

Welche Oscar-Skandale gab es?

Mehrfach wurden Statuen im Rahmen der Verleihung geklaut: Den ersten Versuch unternahm ein Betrüger 1938, als er Alice Bradys Preis auf der Bühne entgegennehmen wollte. Erst 2018 gab es den bisher letzten Versuch. Frances McDormands Trophäe wurde gestohlen, der Übeltäter konnte aber wenig später von der Polizei gefasst werden. 2017 wurde zudem der Preis in der Kategorie „Bester Film“ erst an „La La Land“ vergeben. Das Problem war, dass der eigentliche Sieger aber „Moonlight“ war. 

YouTube

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von Youtube angezeigt werden.
Datenschutzseite

Einverstanden

Wie verliefen die Oscars 2018?

2018 war „Shape of Water“ der große Abräumer. Der Film setzte sich unter anderem gegen „Lady Bird“ und „Die dunkelste Stunde“ in der Kategorie „Bester Film“ durch. Auch in der „Bester Regie“-Kategorie ging der Oscar an den Film – Guillermo del Toro machte das Rennen. Gary Oldman („Die dunkelste Stunde“) wurde „Bester Hauptdarsteller“ und Frances McDormand („Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“) setzte sich im Rennen um den Preis für die „Beste Hauptdarstellerin“ durch.

Keine News mehr verpassen: Folgt uns jetzt bei Facebook!