Kim Kardashian feiert 40. Geburtstag – ein öffentliches Leben

Kaum jemand wurde durch Selbstdarstellung berühmter als Kim Kardashian. Der Reality-Star machte das Private zu ihrer Bühne.
Kim Kardashian
Foto: Imagespace/ZUMA Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Kaum jemand wurde durch Selbstdarstellung berühmter als Kim Kardashian. Der Reality-Star machte das Private zu ihrer Bühne. Den Vorhang zog sie neulich kurz zu – um Klartext zu reden.

Kritiker sagen, Kim Kardashian sei dafür berühmt, ein Star zu sein. Tatsächlich wurde der Reality-TV-Star in eine Los-Angeles-Glamour-Welt hineingeboren, in der Umgang mit Prominenten Alltag ist. Kardashian aber verstand es besser als alle Anderen, Soziale Medien für sich nicht nur zu nutzen, sondern zu dominieren und mit ihrem Aussehen und Stil eine ganze Generation zu prägen. Der Preis ist ein gläsernes Leben. Am Mittwoch wird Kardashian 40 Jahre alt.

Die Nähe der Familie Kardashian zu den Stars war schon in ihrem Geburtsort Los Angeles angelegt, wo sie als zweitälteste Tochter ihrer Mutter Kris und ihres Vaters Robert aufwuchs. Robert Kardashian erlangte Mitte der 90er Jahre nationale Bekanntheit, weil er Teil des Verteidigerteams von Ex-Footballprofi O.J. Simpson war. Nach ihrem Highschool-Abschluss 1998 tauchte Kim selbst in die Welt der Prominenten ab, als sie zur Assistentin von „It-Girl“ Paris Hilton wurde.

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Sie entwickelte eine Freundschaft mit der Hotelerbin und erschien auch einige Male in Hiltons Reality-Serie „The Simple Life“. Zusammen mit ihren Schwestern Kourtney und Khloé eröffnete sie schließlich einen Modeladen – ein erster Schritt zu den zahlreichen Marken und Labels, die sie heute vertritt. 2007 allerdings tauchte ein Sexvideo von Kim und ihrem damaligen Sänger-Freund auf. Doch es schadete Kardashian nicht.

Im Gegenteil: Die Aufmerksamkeit auch durch eine von ihr angestrengte Klage half ihr und ihrer Familie, auf dem Radar der TV-Industrie zu landen. „Keeping Up with the Kardashians“ (etwa: Mit den Kardashians Schritt halten) wurde von 2007 zu einer Fernseh-Attraktion und einem Millionen-Erfolg. Die Serie, von der bereits 19 Staffeln veröffentlicht wurden, folgt dem als außergewöhnlich und verrückt dargestellten Familienclan nun schon seit 13 Jahren.

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Alle Beteiligten wurden zu Stars, während sie dabei gefilmt wurden, wie sie in Pools badeten, sich für den Playboy fotografieren ließen, Luxusautos kauften oder mit Handtaschen aufeinander einschlugen. Abseits der Oberflächlichkeit dokumentierte „Keeping Up with the Kardashians“ dabei auch die Geschlechtsangleichung von Bruce Jenner, dem zweiten Ehemann von Mutter Kris, zur Frau Caitlyn.

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Kim war einer der frühen Stars der Serie. Bekannt war und ist sie für ihr gutes Aussehen, den kurvigen Körper und ihre Fähigkeit, sich in den damals aufkommenden Sozialen Medien gut darzustellen. Heute hat Kardashian etwa 190 Millionen Follower bei Instagram – fast niemand sonst auf der Welt kann mit einem Fingerdruck so viele Menschen erreichen. Der Superstar nutzt seinen Einfluss vor allem dafür, seine eigenen Mode-, Schmuck- und Make-up-Linien zu bewerben.

Das Geschäftsmodell funktioniert: Kardashians Vermögen kratzt laut Forbes an der Ein-Milliarden-Dollar-Marke. In den letzten Jahren setzte sie sich aber auch für eine Gefängnisreform in den USA ein. Sie warb dafür auch erfolgreich bei dem ihr wohlgesonnenen US-Präsidenten Donald Trump. Erst im März wurde sie im Weißen Haus empfangen. Trump nannte sie in seiner Ansprache eine „gute Freundin“, die mit „guten Genen für alles“ gesegnet sei.

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Der Preis für die endlose, tägliche Kardashian-Show ist dabei ein öffentliches Leben, wie es selbst unter US-Stars ungewöhnlich ist. Das holte sie im Sommer ein, als ihr Mann – Superstar-Rapper Kanye West, mit dem sie vier Kinder hat – seine Angstzustände öffentlich auslebte. Nachts erhob er bei Twitter schwere Vorwürfe gegen seine Frau bis hin zu Ehebruch und Zwangseinweisung in eine Klinik.

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Kardashian machte etwas für sie eigentlich Alltägliches: Sie wandte sich an die Öffentlichkeit. West sei „ein brillanter, aber komplizierter Mensch, der neben dem Druck, Künstler und Schwarzer zu sein, den schmerzhaften Verlust seiner Mutter erlebt hat und mit dem Druck und der Isolation umgehen muss, die seine bipolare Störung verstärkt“, schrieb sie und bat um Nachsicht. Es war, als hätte Kardashian den Reality-Star-Vorhang kurz zugezogen, um Klartext zu reden. Dann ging die Show weiter.

dpa