Geht Rapper zu weit? T.I. zwingt Tochter jedes Jahr zu Jungfräulichkeitstest

Rapper T.I. schickt seine Tochter Deyjah einmal im Jahr zum Frauenarzt, damit dieser ihre Jungfräulichkeit testet. Väterliche Liebe oder Kontrollwahn?
T.I. One Music Festival 2018 Central Park Atlanta Georgia
Foto: Shutterstock/Jamie Lamor Thompson
Foto: Shutterstock/Jamie Lamor Thompson

Ist das noch väterliche Liebe oder verrückter Kontrollwahn? Rapper T.I. schickt seine Tochter Deyjah Harris einmal jährlich zum Frauenarzt, damit dieser ihre Jungfräulichkeit überprüft.

In einem Interview für den Podcast „Ladies Like Us“ von Nazanin Mandi und Nadia Moham verriet der 39-Jährige am Dienstag, dass er seit ihrem 16. Geburtstag am Tag darauf einen Zettel mit dem nächsten Termin an ihre Tür klebe. Doch bei diesem handelt es sich nicht nur um einen reinen Gesundheitscheck – der Hintergrund ist viel mehr erschreckend.

Denn die inzwischen 18-Jährige müsse den Arzt zuvor von seiner Schweigepflicht entbinden, damit T.I., der mit bürgerlichem Namen Clifford Joseph Harris jr. heißt, sich anschließend mit dem Gynäkologen über alles unterhalten kann. Im Fokus des Interesses: das Jungfernhäutchen seiner Tochter.

Blöd nur, dass der Grammy-Gewinner im Sexualkunde-Unterricht nicht ganz aufgepasst hat. Schließlich ist ein gerissenes Jungfernhäutchen nicht unbedingt ein Indikator dafür , ob eine Frau bereits Geschlechtsverkehr hatte. In einer Erklärung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) heißt es: „Jungfräulichkeitstests haben keine wissenschaftliche Grundlage. Es gibt keine Untersuchung, die beweist, dass ein Mädchen oder eine Frau Sex hatte. Auch das Aussehen des Hymen kann nicht belegen, ob ein Mädchen oder eine Frau Geschlechtsverkehr hatte oder sexuell aktiv war.“

T.I. jedoch ist das völlig egal. „Ich sage also: ‚Sehen Sie mal, Doc, sie reitet nicht, sie fährt kein Fahrrad, sie macht keinen Sport. Überprüfen Sie einfach das Hymen und geben Sie mir die Ergebnisse schnellstmöglich“, erklärte er.

Der am Dienstag veröffentliche Podcast sorgte innerhalb kürzester Zeit für so viel Empörung, dass er gleich am Folgetag wieder gelöscht wurde. Die Autorin Ijeoma Oluo warf T.I. auf Twitter ein „extrem missbräuchliches“ Verhalten vor und forderte den Lizenzentzug für Ärzte, die solche Vorgehensweisen unterstützen.