„Gesamtes Leben zerstört“: Fynn Kliemann dreht nach Maskenaffäre auf Instagram durch

Fynn Kliemann hat sich nach der Maskenaffäre auf Instagram zu Wort gemeldet. Vor allem kritisiert er den medialen Umgang mit ihm.
Fynn Kliemann Mütze
Fynn Kliemann auf seinem Hof "Kliemannsland". Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa
Fynn Kliemann auf seinem Hof "Kliemannsland". Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Nach der Maskenaffäre hat sich der in die Kritik geratene Influencer Fynn Kliemann erneut auf Instagram zu Wort gemeldet. Darin führt er aus, sein „gesamtes Leben“ sei zerstört worden und er habe eine“woke linke Szene“ ausgemacht.

Zudem stellte er sich vor Mitstreiter seines Event-Standortes „Kliemannsland“. Der Geschäftsmann und Musiker sagte in einem emotionalen Beitrag auf Instagram: Er habe Fehler gemacht, er habe sich entschuldigt. Zugleich betonte er: „Aber hier werden Leute, die für sich und dich entschieden haben, sich selbst zu verwirklichen, für mich in Sippenhaft genommen und das ist falsch. Was hat das ‚Kliemannsland‘ damit zu tun? Nichts. Und die Leute da erst recht nicht.“

>> Hintergrund: Masken-Betrug? Jan Böhmermann erhebt schwere Vorwürfe gegen Fynn Kliemann <<

Kliemann sagte auch, das „Kliemannsland“ stehe gegen Regeln von Menschen mit Zeigefingern und Vorurteilen. „Aber da gibt es diesen einen Teil in der woken linken Szene, der das einfach nicht akzeptieren kann.“ Als woke (übersetzt etwa „aufgewacht“) wird jemand bezeichnet, der Ungerechtigkeiten in einer Gesellschaft empfindet und diese thematisiert. Das Adjektiv wird mittlerweile auch in einem negativen Sinne verwendet.

Kliemann startete vor Jahren den Event-Standort im niedersächsischen Ort Rüspel bei Bremen – eine Art Abenteuerspielplatz für Erwachsene. Es wird gebastelt, geschraubt, Musik gemacht – man kann Workshops buchen. Kliemann kennt man auch durch seine Do-it-Yourself-Clips auf Youtube, wo ihm Hunderttausende folgen. Geschäftsmann Kliemann kritisierte in dem Instagram-Beitrag auch Medien, die über seinen Fall berichteten.

Anfang Mai geriet er durch einen TV-Beitrag von Satiriker Jan Böhmermann wegen Verbindungen zu einer Textilfirma rund um das Geschäft mit Schutzmasken in die Kritik. Im Raum steht die Frage, ob die Produktionsherkunft – Asien statt Europa – bei Geschäften der Firma mit einem Großhändler im Jahre 2020 bewusst verschwiegen worden war. Kliemann und die Firma hatten sich dann unabhängig voneinander mehrmals zu Wort gemeldet und den kleinteiligen Fall erläutert. Kliemann hatte sich nach eigenen Angaben vor allem mit seiner Bekanntheit, seinem Namen und unentgeltlich dafür eingesetzt, dass in der Pandemie schnell Masken hierzulande auf Großhandelsebene organisiert werden.

>> Fynn Kliemann entschuldigt sich – doch About You widerspricht ihm <<

Fynn Kliemann: Ermittlungsverfahren nach Böhmermann-Bericht

Gegen Kliemann läuft derzeit ein Ermittlungsverfahren wegen Betrugsverdachts im Kontext des TV-Beitrags. Eine Anfrage bei dem Influencer für eine Reaktion darauf blieb bislang unbeantwortet. Die Ermittler hatten nach eigenen Angaben mindestens eine Anzeige erhalten und leiteten später das Ermittlungsverfahren ein.

Kliemann verlinkte in seinem Instagram-Post auch auf ein Youtube-Video des „Kliemannslands“:

YouTube

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von Youtube angezeigt werden.
Datenschutzseite

Einverstanden

In diesem zeigen Mitstreiter des Standortes, wie Kooperationspartner seit dem TV-Beitrag nach und nach absprangen. In dem Video mit der Überschrift „Das ‚Kliemannsland‘ hat sich von Fynn Kliemann distanziert“ wird für ein Event in einigen Tagen geworben. Man wolle weitermachen.

>> Fynn Kliemann entschuldigt sich – doch About You widerspricht ihm <<

dpa