Fler schlägt RTL-Kameramann ins Krankenhaus – das ist seine Version der Geschichte

Fler soll einen RTL-Kameramann krankenhausreif geschlagen haben. Am Dienstagmorgen veröffentlichte der Rapper nun seine Version des Vorfalls.
Gangster-Rap Fler
Foto: Britta Pedersen/dpa
Foto: Britta Pedersen/dpa

Fler hat mal wieder Ärger am Hals. Der Rapper soll einen Kameramann von RTL krankenhausreif geschlagen haben. Jetzt äußerte sich Fler ausführlich auf Instagram zum Geschehen.

Am Wochenende schlug eine Auseinandersetzung zwischen Fler und Komiker Shahak Shapira hohe Wellen, nachdem der Rapper eine Frauenrechtlerin auf seinem Instagram-Account beleidigte.

Auf diesen Vorfall wollte RTL den Rapper am Montag in Berlin auf offener Straße ansprechen. Nach Angaben des TV-Senders soll Fler „nach wenigen Worten und ohne Vorwarnung“ zuerst gegen die Ausrüstung eines Kameramanns geschlagen haben.

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Anschließend soll Patrick Losensky, wie der Musiker bürgerlich heißt, dem Mann mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben, „wobei der Kameramann eine Platzwunde am Auge erlitt und ins Krankenhaus kam.“ So weit die Version des TV-Senders auf „RTL.de“. Des Weiteren soll Fler die Reporterin, die mit dem Verletzten und einem weiteren Kameramann unterwegs war, bedroht und beschimpft haben, nachdem diese in einen Hauseingang flüchtete.

Der Vorfall ereignete sich auf dem Kurfürstendamm in Berlin vor einem Geschäft der Modemarke Louis Vuitton. Dort kaufte Fler zuvor Schmuck für seine Freundin, was er auf seinem Instagram-Profil zur Schau stellte:

Kurz nach Bekanntwerden des Vorfalls postete Fler einen Screenshot der RTL-Meldung auf Instagram und schrieb dazu: „Zum Glück erzählen die nicht ich hätte die Frau geschlagen!“ Seinen Beitrag versah er mit dem Hashtag #unhatewomen:

Am Dienstagmorgen erzählte der 37-Jährige nun seine eigene Version der Geschichte und schrieb: „Als ich den Louis-Store mit meiner Freundin verließ, gingen die zwei Männer und die Reporterin auf mich zu“, schreibt Fler und spricht vom typischen „an den Pranger stellen der Boulevard-Presse“.

Der Rapper erzählt, er habe mehrfach darum gebeten, seine Freundin und ihn nicht zu filmen. Als er die Kamera herunter geschlagen habe, sei er dann derjenige gewesen, der zuerst angegriffen wurde.

Den Mann geschlagen zu haben, bestreitet Fler in seinem Instagram-Posting nicht. „Der erste Vogel musste nur ins Krankenhaus wegen nem Cut“, so der Rapper. Der zweite habe anschließend noch drei Stunden mit dem Polizisten rumgehangen.

Auch unter diesen Beitrag setzte Fler den Hashtag #unhatewomen. Eine ironische Anspielung auf die Ursache der aktuellen Aufregung rund um den Rapper.

Auslöser der ganzen Geschichte war nämlich ein Statement der Frau im Rahmen der Kampagne #unhatewomen der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes gegen frauenfeindliche Hassbotschaften in Raptexten. Darin verlinkte sie auch Fler, der bekannt für Provokationen aller Art ist. Der antwortete prompt und attackierte die Frau, wie diese in einer Instagram-Story zeigte. Dort hieß es: „ich kann ja mal Täter werden wenn du mir weiter auf die Eier gehst.“ Shapira berichtete von der mutmaßlichen Bedrohung auf Twitter und Instagram – und zog damit selbst den Zorn des Rappers auf sich.

https://twitter.com/ShahakShapira/status/1233425695570833408?s=20

Shapira postete bei Twitter unter anderem einen Chatverlauf sowie eine Audiodatei, auf der wüste Drohungen des Rappers zu hören sein sollen. Der überzog Shapira daraufhin mit Fäkal-Ausdrücken und kündigte bei Twitter an: „Ich werde kommen und dich holen.“

Die Berliner Polizei mischte sich auch noch ein und äußerte zunächst die Vermutung, Fler wolle mit seinen Äußerungen sein neues Album promoten. „Hmm… Haben nur wir ein Déjà Vu, oder wird da tatsächlich bald wieder ein Album gedroppt?“, twitterte die Polizei. „Als „Fanboys“ müssen wir diese beleidigende aggro Ansage natürlich trotzdem zur strafrechtlichen Prüfung weiterleiten.“

Im vergangenen Herbst hatte Fler Berliner Polizisten bei einer Kontrolle als „Fanboys“ bezeichnet und damit für Aufsehen gesorgt. Auch damals sollte sein neues Album nur kurze Zeit später erscheinen, doch der Release-Termin wurde wieder verschoben – auf den 27. März.

Shapira wollte nach eigenen Angaben wegen Bedrohung selbst Anzeige auf einem Berliner Polizeirevier erstatten. „Wurde vom Kollegen belächelt und weggeschickt, weil er der Meinung war, ich würde das ganze „konstruieren““, twitterte er am Wochenende.

https://twitter.com/ShahakShapira/status/1233530520899870722?s=20

Die Polizei antwortete mit einem neuen Tweet: „War unser Tweet gestern Abend nicht eindeutig genug? Sorry. Da hatten wir bereits alle nötigen Schritte gemäß Legalitätsprinzip eingeleitet.“

Am Sonntag zeigte sich Shapira schockiert über die heftigen Angriffe gegen ihn, nachdem er der Frau zur Seite gesprungen war. Er postete ein Foto, in dem er antisemitisch beleidigt wird und kommentierte: „Ich werde das nie wieder machen. Wenn ihr Probleme habt, geht zur Polizei und wenn die euch nicht helfen, kann ich es halt auch nicht.“ Auf Instagram lud er ein Foto hoch: „@Fler hat dich blockiert.“

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Erst gegen Ende vorigen Jahres sorgte ein Streit zwischen Fler und Bushido für Aufsehen. Der Rapper-Beef mündete in einem Disstrack Flers gegen Bushido mit dem Titel „NONAME“.

Bushido gelang anschließend vor Gericht ein Teilerfolg: Fler musste Passagen aus dem Disstrack streichen, die sich gegen Bushidos Frau und deren gemeinsame Kinder richtete.

mit Agenturmaterial von dpa