Ellie Goulding leidet am Hochstapler-Syndrom – doch was ist das eigentlich?

Ellie Goulding erklärte in einem emotionalen Instagram-Post, dass sie am Hochstapler-Syndrom leide. Doch was hat es mit der Erkrankung auf sich?
Ellie Goulding G20 Global Citizen Festival-Konzert
Foto: dpa/Georg Wendt
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Es war ein Schock: Ellie Goulding erklärte in einem emotionalen Instagram-Post, dass sie am Hochstapler-Syndrom leide. Doch was hat es mit der Erkrankung auf sich?

„Meine Angst hat viel mit dem Hochstapler-Syndrom zu tun. Weil ich nicht genug an mich glaube und meine, es nicht zu verdienen, glücklich zu sein, sabotiere ich mich selbst“, erklärte die Sängerin. Ein Hauptgrund für die psychischen Probleme sei der Wechsel zwischen ihrem hektischen Leben als Künstlerin und einem normalen Alltag.

Bereits ihr Großvater habe mit dem Hochstapler-Syndrom zu kämpfen gehabt – und sich letztlich das Leben genommen.

Goulding wehrt sich gegen diesen Druck: mit täglichem Training. „Das Gefühl, dass Blut durch meine Adern fließt, und der menschliche Körper, der das leistet, erinnert mich daran, wie schön es ist, am Leben zu sein“, schreibt Goulding dazu.

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Was ist das Hochstapler-Syndrom?

Man spricht vom Hochstapler-Syndrom, Impostor-Syndrom oder auch Impostor-Phänomen, wenn eine Person davon überzeugt davon ist, sein Umfeld über die eigenen Fähigkeiten getäuscht zu haben und in Wirklichkeit nicht so kompetent zu sein wie andere annehmen. Eigener Erfolg wird auf äußere Faktoren wie beispielsweise Glück geschoben und nicht auf die eigenen Fähigkeiten. Infolgedessen leiden Erkrankte an der Angst, irgendwann als Hochstapler entlarvt zu werden.

Wie behandelt man das Impostor-Syndrom?

Im Gespräch mit „Bild“ erklärte Prof. Sonja Rohrmann, Professorin für Differentielle Psychologie und Psychologische Diagnostik an der Goethe-Universität Frankfurt: „Die effektivste Therapie zur Überwindung des Hochstapler-Syndroms ist, zu erkennen, dass es existiert.“

Dies könne sowohl mithilfe von Selbsthilfemaßnahmen als auch mit Coaching erreicht werden. „Sollte eine betroffene Person jedoch über ein normales Maß hinaus unter Versagensängsten, Minderwertigkeitsgefühlen bis hin zu Burnout und Depressionen leiden und die Abweichung des emotionalen oder kognitiven Erlebens so stark sein, dass erheblicher Leidensdruck besteht und es zu starken Beeinträchtigungen im Alltag kommt, ist eine dem jeweiligen Störungsbild angepasste Psychotherapie ratsam.“

Ziel einer jeden Behandlung sei es, ein Selbstwertgefühl aufzubauen, das unabhängig von den Bewertungen anderer Menschen ist. Außerdem würden die verzerrten Denkmuster sowie die Verhaltensweisen analysiert und entsprechend verändert.