Die Lunge!: Prinzessin Mette Marit ist unheilbar krank

Schon länger plagten Norwegens Kronprinzessin Mette-Marit Beschwerden, nun ist klar: Die 45-Jährige hat eine chronische Lungenfibrose.
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Schon länger plagten Norwegens Kronprinzessin Mette-Marit Beschwerden, nun ist klar: Die 45-Jährige hat eine chronische Lungenfibrose. Ein weiterer Schicksalsmoment in einem bewegten Leben.

Es war ein wohlgeplanter Gang in die Öffentlichkeit. In den Abendnachrichten „Dagsrevyen“ erklärt Norwegens Kronprinzessin Mette-Marit (45) dem ganzen Land: „Ich habe eine chronische Lungenfibrose.“ Nahezu gleichzeitig schalten die großen Onlinemedien des Landes ihre eigenen Geschichten mit vielen Details auch von Mette-Marits Arzt frei.

Prinz Haakon und Mette-Marit suchen die Öffentlichkeit nicht ohne Grund. Wegen der Krankheit wird die beliebte Prinzessin kürzertreten müssen. „Es ist nie angenehm, öffentlich über die eigene Gesundheit zu sprechen“, sagte Mette-Marit dem staatlichen Sender NRK. Doch sie wolle Spekulationen zuvorkommen.

Mette Marit kämpft seit langem mit ihrer Gesundheit

Die 45-Jährige kämpft schon länger mit gesundheitlichen Problemen. Nun auch Lungenfibrose. Die Krankheit führt zur Bildung von Narbengewebe in der Lunge. In der Folge versteift sich das Organ, die Sauerstoffaufnahme verschlechtert sich, Patienten leiden unter Atemnot und Reizhusten. Lungenfibrose ist nicht heilbar, der Fortschritt kann bei früher Diagnose aber verlangsamt werden.

Die Krankheit verlaufe bei Mette-Marit langsam, sagte ihr Arzt Kristian Bjøro vom Osloer Rikshospitalet. Es handele sich um eine ungewöhnliche Form, die nicht auf äußere Einflüsse zurückzuführen sei. Momentan deute vieles auf eine Autoimmunerkrankung hin.

Die 45-jährige Mutter von Marius (21), Ingrid Alexandra (14) und Sverre Magnus (12) gehört bei Adelsfreunden zu den beliebteren Royals, auch wenn ihr mittlerweile Herzogin Kate und Herzogin Meghan in Großbritannien und Kronprinzessin Victoria im Nachbarland Schweden den Rang streitig machen. Doch die Anerkennung musste sich Mette-Marit erst erkämpfen. Die Bürgerliche aus der Küstenstadt Kristiansand im Süden Norwegens galt vielen anfangs nicht als perfekte Prinzessin. Keine richtige Ausbildung, ein ausschweifendes Partyleben, Drogen, ein Sohn aus einer unehelichen Beziehung – da mussten sich selbst die toleranten Norweger dran gewöhnen.

Doch das ist seit der Hochzeit mit Kronprinz Haakon im Jahr 2001 und einer darauffolgenden Reise durch das Land kaum eine Schlagzeile mehr wert gewesen. Das Paar gilt als authentisch und menschlich und schickt seine Kinder in die örtliche Schule.

Frei von Sorgen war das Leben Mette-Marits aber auch früher nicht immer. So galt das Verhältnis zu ihrem Vater als angespannt. Er sorgte wiederholt für Skandale. Vor seinem Tod 2007 versöhnten sich die beiden aber. Ein weiterer Schicksalsschlag traf Mette-Marit 2011: Beim Terroranschlag auf der Insel Utøya wurde auch ihr Stiefbruder getötet.

Im Jahr danach musste die an starker Flugangst leidende Prinzessin gemeinsam mit Ehemann Haakon ihren Linienflug nach Oslo nach einem Triebwerksschaden über die Notrutsche verlassen. In den vergangenen Monaten plagte sie nun neben Bandscheibenproblemen und Schwindel auch das wachsende Interesse der Boulevardpresse für ihren ältesten Sohn Marius Borg Høiby und dessen Beziehung zu einer jungen Frau, die unter anderem als Model arbeitet.

Ihre jetzt diagnostizierte Krankheit sieht die 45-Jährige als Herausforderung: Sie habe das Ziel, so viel wie möglich zu arbeiten und freue sich sehr darauf. „Doch es ist klar, dass es Momente geben wird, an denen ich nicht in so guter Form sein werde, wie ich mir das wünsche.“ Auch Kronprinz Haakon schaut nach vorne, auch weil die Krankheit rechtzeitig entdeckt wurde: „Die Prognose ist positiv“, sagte er im NRK-Interview. „Wir haben gute Tage vor uns.“

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(dpa)