„Denver Clan“-Star Diahann Carroll ist tot

Viele Freunde von Serienklassikern kennen sie vor allem aus dem "Denver Clan" – die Schauspielerin Diahann Carroll ist im Alter von 84 Jahren gestorben.
US-Schauspielerin Diahann Carroll mit 84 gestorben
Foto: Reed Saxon/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Viele Freunde von Serienklassikern in Deutschland kennen sie vor allem aus dem „Denver Clan“ – die Schauspielerin und Sängerin Diahann Carroll ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Sie sei am Freitag den Folgen einer Krebserkrankung erlegen, teilte ihre Tochter Susan Kay der Nachrichtenagentur AP mit.

In ihrer langen Karriere gewann Carroll einen Tony Award für eine Rolle im Musical „No Strings“ und war für ihre Darbietung im Film „Claudine“ für einen Oscar in der Sparte beste weibliche Hauptrolle nominiert.

In den USA setzte Carroll Maßstäbe mit ihrer Pionierarbeit in der Serie „Julia“ von 1968 bis 1971, in der sie eine Krankenschwester spielte, deren Ehemann in Vietnam gefallen ist. Damit war sie die erste schwarze Frau, die im amerikanischen Fernsehen in einer nicht stereotypen Dienerrolle zu sehen war.

US-Schauspielerin Diahann Carroll mit 84 gestorben
Diahann Carroll bei der Verleihung der „Women in Film’s 2007 Crystal & Lucy Awards“. Foto: Mark J. Terrill/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Verantwortlichen beim TV-Sender NBC sahen die Ausstrahlung von „Julia“ angesichts damaliger ethnisch motivierter Unruhen zunächst mit Skepsis, doch wurde die Serie sofort zum Hit. Einige Kritiker bemängelten indes, dass Carrolls Figur – eine alleinerziehende Mutter eines jungen Sohnes – keine realistische Darstellung einer schwarzen Amerikanerin in den 60ern sei. „Sie sagten, es sei eine Fantasie“, erinnerte sich die Schauspielerin 1998. „All dies war unwahr. Vieles von der Figur Julia habe ich aus meinem eigenen Leben entnommen, meiner Familie.“

In den 80er Jahren stieß Carroll zum Ensemble der Seifenoper „Denver Clan“. Sie spielte die glamouröse Dominique Deveraux, die bei Fans unter anderem für ihre körperlichen Auseinandersetzungen mit der von Joan Collins dargestellten Alexis Carrington beliebt war.

In ihren Memoiren „Diahann“ von 1998 spürte Carroll ihrem turbulenten Liebesleben nach, das unter anderem Liaisons mit Harry Belafonte, Duke Ellington, Miles Davis, Sammy Davis Jr., Sidney Poitier und David Frost umfasste. Zudem war sie mehrmals verheiratet.

Persönlichkeiten aus Film und Fernsehen würdigten die in New York City geborene Schauspielerin, die ihre Karriere als Model startete. „Diahann Carroll wandelte 84 Jahre lang auf dieser Erde und betrat mit jedem Schritt Neuland. Eine Ikone. Eine der Größten aller Zeiten“, twitterte die Regisseurin Ava DuVernay.

dpa