Haftbefehl nicht vollstreckt: Attila Hildmann schickt Staatsanwaltschaft „sonnige Grüße aus der Türkei“

Der früher als veganer Koch bekannte Attila Hildmann ist offenbar in der Türkei untergetaucht. Der Haftbefehl gegen ihn kann daher nicht vollstreckt werden. Stattdessen wird die Generalstaatsanwaltschaft Berlin mit "sonnigen Grüßen aus der Türkei" verhöhnt.
Attila Hildmann
Foto: Christophe Gateau/dpa
Foto: Christophe Gateau/dpa

Der Verschwörungserzähler Attila Hildmann ist nach Erkenntnissen der Berliner Staatsanwaltschaft in der Türkei.

Ein Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts der Volksverhetzung könne nicht vollstreckt werden, teilte die Behörde am Donnerstag mit. Damit sei zeitnah auch nicht zu rechnen. Hildmann habe neben der deutschen auch die türkische Staatsbürgerschaft.

https://twitter.com/GStABerlin/status/1375062023021690881?s=20

In dem Ermittlungsverfahren gegen den 39-Jährigen überprüft die Berliner Anklagebehörde mehr als 1000 Äußerungen. Es geht dabei neben dem Verdacht auf Volksverhetzung um den Verdacht der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

Attila Hildmann antwortet bei Twitter

Kurz nach der Meldung der Staatsanwaltschaft bei Twitter, antwortete Hildmann und schickte „sonnige Grüße aus der Türkei“. Doch damit nicht genug. In verhöhnender Manier bot er noch dazu an: „[…] wir können uns ja noch über Twitter austauschen, ich folge Ihnen hier und würde mich freuen, wenn Sie mir auch folgen würden!“

https://twitter.com/ATTILA_HILDMANN/status/1375090590573064196

Im Anschluss postete er mehrfach die türkische Flagge und posierte vor dieser. Bis Deutschland wieder frei sei, bleibe er in seiner „Blutsheimat“ Türkei – „es ist meine wahre Heimat und Boden!“

Früher als veganer Kochbuchautor bekannt, nennt Hildmann sich selbst „ultrarechts“ und einen Verschwörungsprediger. Hildmann war wiederholt bei Protesten gegen die Corona-Schutzmaßnahmen aufgetreten.

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Die Polizei in Brandenburg hatte bei einer Durchsuchung der Wohnung Hildmanns Beweise zunächst präventiv sichergestellt. Im Dezember war dann per richterlichem Beschluss in Berlin erwirkt worden, dass die Staatsanwaltschaft mehrere Laptops, Handys, Speicherkarten und USB-Sticks auswerten kann.

Die Ermittlungen wurden in Berlin gebündelt. Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) hatte dies mit einer effektiven Strafverfolgung begründet. Mehrere Ermittlungsverfahren aus Brandenburg waren demnach an die Behörde in der Hauptstadt übergeben worden.

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dpa