Alena Gerber prangert Inszenierung bei Instagram an – und macht es selbst nicht besser

Alena Gerber verdient ihr Geld als Model und TV-Moderatorin. Mit einer ihr wichtigen Botschaft hat sie sich nun selbst allerdings keinen Gefallen getan.
Alena Gerber
Foto: Felix Hörhager/dpa
Foto: Felix Hörhager/dpa

Alena Gerber verdient ihr Geld als Model und TV-Moderatorin, ist 30 Jahre jung und ihrem Instagram-Profil folgen knapp 140.000 Abonnenten. Mit einer ihr wichtigen Botschaft hat sie sich selbst keinen Gefallen getan.

Denn in der Nachricht von Gerber prangert sie die junge Instagram-Generation an, die sich ihrer Meinung nach immer freizügiger präsentiert, nur um möglichst viele „Gefällt mir“-Angaben und Aufmerksamkeit zu generieren.

Wörtlich schreibt sie: „In was für eine Zeit schlittern wir eigentlich Tag für Tag mehr? Wenn sich eine Frau auf Instagram mit Doktorurkunde präsentiert, bekommt sie weniger Likes, als wenn sie ein halbnacktes Bild postet, für dass man sich vor einigen Jahren noch geschämt hätte wenn es an die Öffentlichkeit gelangt wäre.“

Konkret wirft sie auf Instagram erfolgreichen Frauen vor, mitunter „ihre Kinder oder ihren Freund für Likes“ einzusetzen, statt ihre eigenen, individuellen Eigenschaften hervorzuheben. „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir derzeit die schwächste Generation seit den 50er Jahren großziehen, wenn sich All das nicht wieder ändert“, so Gerber.

Die Ehefrau des ehemaligen Profi-Fußballers Clemens Fritz prangert zudem an, dass die heutige Generation in ihre Instagram-Biografie „Wifey of“ schreiben würde, wie es zum Beispiel auch Ina Aogo, Freundin von Fußballer Dennis Aogo, macht. „Dazu kommt, wie sich Frauen hier darstellen: kurze Röcke, hohe Schuhe, Tonnen Make-Up, riesig gespritzte Lippen“, schreibt Gerber. Das sei alles andere als zeitgemäß. Im Gegenteil: „Wir machen alles rückgängig und kleiden uns wie es der Instagram Tonus vorgeschreibt.“

Stellvertretend für die junge Instagram-Generation führt sie Wendler-Freundin Laura Müller an, die sich für die deutsche Playboy-Ausgabe nackig machen durfte und die ab dem 21. Februar in der RTL-Show „Let’s Dance“ zu sehen ist. Sie „wird berühmt und darf sogar am wohl wertigsten deutschen Format mittanzen“, so Gerber. Verständnis hat sie dafür jedoch nicht. „Ich weiß nicht ob wir uns alle auf eine rosige Zukunft freuen können, wenn dieser Irrsinn doch längst zu unseren Standards geworden ist…“

Beim Blick auf das Instagram-Profil von Gerber wird der Betrachter jedoch schnell stutzig. Denn während sie die Selbstinszenierung mit kurzen Röcken oder auch hohen Schuhen scharf kritisiert, postet sie Bilder wie dieses, auf dem schon beinahe fraglich ist, ob die 30-Jährige hier überhaupt untenrum noch etwas trägt:

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Ebenso finden sich mindestens ein Dutzend freizügige Bikini-Bilder auf dem Profil der 1989 in Ostfilden geborenen Moderatorin. Hier nur ein Beispiel:

Und natürlich sind auch Bilder dabei, für die sie augenscheinlich bezahlt wurde. Hier gibt sie gar offen zu, dass zwar auf Photoshop verzichtet wurde, ein Filter jedoch „nur dezent das blau etwas kräftiger gemogelt“ habe.

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Und wie war das gleich mit dem Vorwurf, viele Instagram-Sternchen würden „ihre Kinder oder ihren Freund für Likes“ einsetzen?

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Das, was Gerber sagt, und das, was Gerber (bislang) selbst gemacht hat, passt also wenig zusammen. In einem Interview mit RTL legte sie zudem nach und kritisierte erneut Laura Müller. „Dass man sich mit einem großen Dekolleté als Teenager vor einer Kamera setzt und mit einem Duckface und mit einer Beziehung, die man bis aufs Äußerste ausschlachtet,… dass das genau das ist, was die Leute fordern und wollen und es das ist, was Erfolg erzielt, das finde ich einfach super gefährlich.“ Dabei zog sich Gerber 2008 selbst für den Playboy aus und war damals – so wie Laura Müller heute – erst 19 Jahre alt.

Vermutlich hat sie auch deshalb sehr viel Feedback zu ihrem Post bekommen und teilte in ihrer Insta-Story mit, dass insbesondere sie „vor ihrer eigenen Tür“ kehren müsse. Dass sie in der Vergangenheit auch Bikini-Bilder veröffentlicht hat, liege aber nun mal daran, dass ihr Profil „nicht durchdacht“ sei.

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Sie habe sich nicht „vorsätzlich den Kopf darüber zerbrochen“, welche Signale sie damit ausstrahle und natürlich habe auch sie auf Instagram eher die schönen Seiten des Lebens dargestellt, „so wie es hier halt einfach jeder macht“, so Gerbers fadenscheinige Rechtfertigung. Künftig wolle sie daher versuchen, noch mehr „Realität walten zu lassen“.

Und: „Auch ich werde mir in Zukunft mehr Gedanken machen, was ich mit meinen Fotos ausdrücke und welche Message ich senden möchte.“ Ihr sei nämlich bewusst geworden, dass auch sie beeinflusse, „ohne Influencer zu sein“.

Wir lassen das jetzt einfach mal so stehen und sind gespannt, welche Inhalte Gerber demnächst über Instagram, Facebook und Co verbreiten wird. Kurze Röcke, hohe Schuhe und tonnenweise Make-up sind jedenfalls tabu.