„Independence Day 2: Wiederkehr“: Schleimige Aliens und apokalyptische Zerstörung

Die Aliens geben keine Ruhe: Über zwanzig Jahre nach "Independence Day" setzen sie bei ProSieben zu einer neuen Invasion auf der Erde an.
Foto: Twentieth Century Fox/dpa
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Die Aliens geben keine Ruhe: Über zwanzig Jahre nach „Independence Day“ setzen sie Sonntagabend um 20.15 Uhr bei ProSieben zu einer neuen Invasion auf der Erde an. Roland Emmerich zieht alle Register für die „Wiederkehr“. Mit dabei sind Alt-Stars wie Jeff Goldblum und Bill Pullman, aber auch neue Gesichter.

Das lange Warten hat sich – zumindest optisch – gelohnt. In „Independence Day: Wiederkehr“ legen Roland Emmerich und die Aliens mächtig zu. Das Mutterschiff, mit dem die Außerirdischen die Erde platt machen wollen, hat gigantische Ausmaße. Mit fast 5000 Kilometern Spannbreite legt sich sein dunkler Schatten über den ganzen Atlantik. Der deutsche Hollywood-Regisseur mag es gewaltig, doch größer ist nicht immer besser.

In „Independence Day“ kleckerte er 1996 mit kleineren Raumschiffen und weniger ausgefeilten Spezialeffekten. Es war geradezu Low-Budget, doch die erste Invasion der Aliens übertraf damals sogar den Traumstart von Steven Spielbergs „Jurassic Park“. Emmerich & Co. legten filmisch das Weiße Haus in Washington, die Wolkenkratzer Manhattans und fast das ganze Land in Schutt und Asche. Doch dann holte der gebürtige Schwabe zum patriotischen Gegenschlag aus. Der US-Präsident, ein paar Kampfpiloten und Computertüftler können die Apokalypse stoppen. Mit Gemeinsinn und Opferbereitschaft wird die Vernichtung der Zivilisation noch einmal abgewendet.

In der Fortsetzung „Independence Day: Wiederkehr“ ist die Welt nun für eine noch größere Invasion gerüstet. Politische Utopie: Nationale Grenzen sind abgeschafft, der Mond hat Außenposten, ein riesiges Verteidigungssystem soll die Erde schützen.

Glücklicherweise ist noch ein Teil der alten Heldentruppe an Bord. Der Tüftler David Levinson (Jeff Goldblum) ist zum Leiter der Erdsicherheit aufgestiegen. Bill Pullman, der 1996 als US-Präsident Thomas Whitmore zum Kampf bläst, geht inzwischen am Stock. Von dem „Independence Day“-Star Will Smith, alias Bomberpilot Steven Hiller, müssen die Zuschauer aber Abschied nehmen. Smith wollte in der Fortsetzung nicht mitspielen, Emmerich hatte keine andere Wahl: die beliebte Figur kommt auf einem Testflug ums Leben.

Das schräge Trio Goldblum, Smith und Pullman war das liebenswerte Herzstück des Original-Films. Diese Lücke füllt Emmerich nun mit noch mehr Action, Effekten und zig neuen Charakteren, von denen aber keiner richtig zum Zuge kommt.

Smith lebt in der Figur seines Stiefsohnes, des jungen Piloten Dylan Hiller, weiter. Doch der Nachwuchsschauspieler Jessie Usher kommt nicht richtig in Fahrt. Auch Liam Hemsworth als Kampfpilot Jake Morrison kann mit den Alt-Stars nicht mithalten. Die französische Starschauspielerin Charlotte Gainsbourg wirkt etwas hilflos als Alien-Forscherin, auch Sela Ward hat als amtierende US-Präsidentin Lanford nicht viel zu sagen.

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Nach 120 Minuten Action mit gigantischen Explosionen, Flutwellen, schleimigen Aliens und apokalyptischer Zerstörung ist von der Welt noch so viel übrig, dass es für „Independence Day 3“ reichen würde.

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„Wenn der Film erfolgreich ist, gibt es einen dritten Teil“, prophezeite Emmerich damals, kurz vor dem US-Kinostart, in Berlin. Heute, knapp drei Jahre später, spricht wenig für eine Fortsetzung. Knapp 340 Millionen Dollar weltweite Einnahmen waren schlicht zu wenig, um das Filmstudio Fox von einem dritten Teil überzeugen zu können. Aber wer weiß schon, was in 20 Jahren ist. (dpa)